Georg Behrmann (Dichter)

deutscher Kaufmann und Dramatiker

Friedrich Georg Behrmann (* 12. Februar 1704 in Hamburg; † 28. November 1756[1] (nach anderen Angaben: 12. November) ebenda) war ein deutscher Kaufmann, Gelegenheitsdichter und Sammler.

Leben und Wirken

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Georg Behrmann entstammte einer Hamburger Kaufmannsfamilie und war der Sohn des Kaufmanns Johann Behrmann und Ilsabe geb. von Lengerke. Er absolvierte die Gelehrtenschule des Johanneums und arbeitete anschließend als Kaufmann in seiner Geburtsstadt. 1735 übernahm er die Verwaltung der Post, die nach Amsterdam verkehrte. Behrmann war mit Friedrich von Hagedorn befreundet, der ihn zu schriftstellerischen Tätigkeiten ermunterte. Behrmann verfasste zwei in Alexandrinern gehaltenen Dramen nach Vorbildern aus den Schriften Pierre Corneilles. Caroline Neuber, die von Behrmann unterstützt wurde, führte die Theaterstücke auf. Meta Moller spielte in einer Privatvorstellung die Rolle der Camilla, die in Behrmanns Horatiern vorkommt.

1749 erhielt Behrmann die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft zu Göttingen.

Behrmann war auch ein bedeutsamer Sammler besonders von Gelegenheitsschriften wie etwa Trauergedichten. Seine mehrere hundert Konvolute umfassende Sammlung wurde nach seinem Tod von seiner Familie versteigert und gelangte teilweise in den Besitz von Arnold Schuback. Nach dessen Tod wurde sie von Otto Christian Gaedechens erworben und gelangte schließlich in die Hamburgensien-Abteilung der damaligen Hamburger Stadtbibliothek. 1943 wurde sie bei Luftangriffen gänzlich vernichtet, der Umfang der Sammlung ist aber durch Kataloge rekonstruierbar.[2]

Behrmann war mit der Kaufmannstochter Magdalena Gull verheiratet, mit der er zwei Söhne und drei Töchter hatte.

  • Textbücher zu zwei Kantaten von Georg Philipp Telemann:
    • Danket dem Herrn und prediget (TVWV 1:161, Komposition verschollen), aufgeführt am 14. Sonntag nach Trinitatis 1726 in Hamburg[3]
    • Da aber die Zeit erfüllet war (TVWV 1:154),[4] aufgeführt am 2. Weihnachtstag 1726 in Hamburg[5]
  • Die Horazier (Trauerspiel nach Horace von Corneille). 1733, 3. Fassung 1751; uni-rostock.de.
  • Timoleon der Bürgerfreund. Ein Trauerspiel [Uraufführung 1735]. Mit einer Vorrede v. Johann Matthias Dreyer. Hamburg. 1741 (2. Fassung); urn:nbn:de:gbv:3:1-340119. Frankfurt/Leipzig 1750; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  • Ode von Georg Behrmann vom März 1738 an Michael Richey zum frühen Tode seines Sohnes Johann Richey. 1738.
  • Nachruhm des hoch ehrwürdigen in Gott andächtigen und hochgelahrten Herrn Johann Christoph Wolfs Pastor zu St. Catharinen Scholarchä auch Mitgliedes der Kgl. Preuß. Societät der Wissenschaften […]. Hamburg 1739.
  • Des Herrn P. Corneille Gedanken von den Schauspielen. (Übersetzung). Hamburg o. J.
  • Rodogüne, Prinzeßin der Parther. Ein Trauerspiel des Herrn von Corneille (Übersetzung). posthum gedruckt 1767; urn:nbn:de:gbv:18-5-PPN8778456700.

Literatur

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  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Reclam, Leipzig 1884, S. 34 (hathitrust.org).
  • Eckehard Catholy: Behrmann, Friedrich Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 16 f. (Digitalisat).
  • Karl Goedeke: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. Band 3, Fünftes Buch: Vom dreissigjährigen bis zum siebenjährigen Kriege. 2. Auflage. Ehlermann, Dresden 1887, S. 371 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Horst Gronemeyer: Behrmann, Georg. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 2. Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1366-4, S. 45. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Ferdinand Heitmüller: Hamburgische Dramatiker zur Zeit Gottscheds und ihre Beziehungen zu ihm: ein Beitrag zur Geschichte des Theaters und Dramas im 18. Jahrhundert. F. Puvogel, Wandsbeck 1890, S. 4–34 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Jürgen Rathje: Behrmann, Georg. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.), Walther Killy (Begr.): Killy Literaturlexikon. 2., vollst. überarb. Aufl. Bd. 1 A – Blu. de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-018962-9, S 423 f.; degruyter.com (Subskriptionszugriff).
  • Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 1: Abbatz – Dassovius. Perthes-Besser u. Mauke, Hamburg 1851, S. 205 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Meike Steiger: Könige der Aufklärung: Transformationen politischer Macht im deutschen Drama des 18. Jahrhunderts. In: Aufklärung. 17, 2005, S. 173–185; JSTOR:24361740.
  • Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 1: Aachen – Braniß. 2, überarbeitete Auflage. Saur, München 2005, ISBN 3-598-25031-2, S. 504 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. Von gelehrten Sachen [Nekrolog]. In: Stats- u. Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. 3. Dezember 1756, Nr. 192 (commons). Auch zitiert in: Ferdinand Heitmüller: Hamburgische Dramatiker zur Zeit Gottscheds und ihre Beziehungen zu ihm: ein Beitrag zur Geschichte des Theaters und Dramas im 18. Jahrhundert. F. Puvogel, Wandsbeck 1890, S. 9 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Antje Theise: Gelegenheit macht Sammler: Gelegenheitsschriften und ihre Sammler in der frühen Neuzeit am Beispiel der Hamburger Sammlung Behrmann. In: Sabine Graef (Hrsg.): Sammler und Bibliotheken im Wandel der Zeiten: Kongress in Hamburg am 20. und 21. Mai 2010 (= Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderband 100). Klostermann, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-465-03674-6, S. 161–179.
  3. Werner Menke: Thematisches Verzeichnis der Vokalwerke von Georg Philipp Telemann. 2. erweiterte Auflage. Band 1. Vittorio Klostermann, Frankfurt 1988, ISBN 3-465-01835-4, S. 17.
  4. RISM ID: 702001044
  5. Werner Menke: Thematisches Verzeichnis der Vokalwerke von Georg Philipp Telemann. 2. erweiterte Auflage. Band 1. Vittorio Klostermann, Frankfurt 1988, ISBN 3-465-01835-4, S. 16.