Georges Auric

französischer Komponist

Georges Auric (* 15. Februar 1899 in Lodève, Département Hérault; † 23. Juli 1983 in Paris) war ein französischer Komponist.

Georges Auric, 1940

Auric, Georges Studium in Paris (Caussade, an der Schola Cantorum bei V.d.Indy), er gehörte ab 1920 zur Groupe des Six, einer Komponistengruppe, die im Anschluss an Eric Satie im Gegensatz zum musikalischen Impressionismus von Claude Debussy und Maurice Ravel und zur spätromantischen Musik Richard Wagners einen neuen, einfachen Stil propagierte. Sprecher der Gruppe wurde später der Nicht-Komponist Jean Cocteau, mit dem Auric als Filmmusikkomponist oft zusammenarbeitete.

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg war Auric zudem ein vielbeschäftigter, angesehener Musikkritiker und Kolumnist, u. a. bei Paris-Soir, Nouvelles littéraires und Marianne.[1] Am 21. November 1940, zu Beginn der deutschen Besatzung, verunfallte Auric zusammen mit der Mäzenin Marie-Laure de Noailles im Auto eines deutschen Besatzungsoffiziers,[2] als dessen Fahrgäste die beiden nach einem Nachtclubbesuch unterwegs waren.

1962 wurde er Direktor der Pariser Oper und als Nachfolger von Jacques Ibert Mitglied der Académie des Beaux-Arts. Die Königliche Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien (Classe des Beaux-Arts) nahm ihn 1975 als assoziiertes Mitglied auf.[3] 1979 wurde Auric als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[4] Auric stand der Kommunistischen Partei Frankreichs nahe.[5]

Georges Auric verfasste komische Opern, Ballette und insbesondere Filmmusik mit lebhafter, oft ekstatischer Rhythmik. Seine Inspirationskraft galt als klassisch, seine Ausdruckskraft als modern.[1]

Auric war von 1954 bis 1978 Präsident der französischen Musikverwertungsgesellschaft SACEM, die der deutschen GEMA entspricht.[6] Von 1962 bis 1968 war er Vorsitzender der „Réunion des théâtres lyriques nationaux“.

Er erhielt auf dem Pariser Prominentenfriedhof Cimetière du Montparnasse eine Ehren-Grabstätte.

Werke (Auswahl)

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Kompositionen

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  • Ballett "Chemin de lumière" 1952
  • Pastorales pour piano
  • "Quatre chants de France malheureuse" (1949)

Filmmusik

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Schauspieler

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Literatur

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  • Jens Rosteck: Dabeisein ist alles. Georges Auric - Portrait einer Silhouette. in: Literatur um 11 Heft XV Marburg 1998, S. 69–87.
  • Louis Laloy: La musique retrouvée Ein Epochenrückblick
  • Franziska Kollinger: Von der Bühne zum Film : Georges Aurics Musik der 1930er Jahre, Stuttgart : Franz Steiner Verlag, [2019], ISBN 978-3-515-12241-2
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Commons: Georges Auric – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Jens Rosteck: Georges Auric – Portrait einer Silhouette, S. 81.
  2. Pierre Brana, Joëlle Dusseau: Collaboratrices : 1940–1945 – Histoire des femmes qui ont soutenu le régime Vichy et l’occupation nazi. Édition Perrin, Paris 2024, ISBN 978-2-262-10010-0, S. 108–111.
  3. Mitglieder: Georges Auric. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 10. August 2023 (französisch).
  4. Honorary Members: Georges Auric. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 4. März 2019.
  5. Michelle Debra: Georges Auric, 40 ans. In: Crescendo. 23. Juli 2023, abgerufen am 28. Januar 2024 (französisch).
  6. Jens Rosteck: Georges Auric – Portrait einer Silhouette, S. 74.