Georgswall 3
Georgswall 3[1] in Hannover ist der Standort des ehemaligen Wohnhauses von Charlotte Kestner, Jugendfreundin von Goethe und Urbild der „Lotte“ in Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers.[2]
Geschichte
BearbeitenIn der seinerzeit als Stadterweiterung von Hannover neu angelegten Aegidienvorstadt hatte Heinrich Jakob Lutz das Eckhaus Große Wallstraße 14 errichtet, in dem anschließend die noch junge Familie Kestner anfangs zwei Obergeschosse anmietete.[3] Charlotte Kestner behielt ihren dortigen Wohnsitz von 1784 bis 1820.[1]
1820 zog Charlotte Kestner aus der Wohnung in der Großen Wallstraße in ein eigenes Haus in der Aegidienstraße 4.[4]
Mehr als ein Jahrhundert nach dem Tode von Charlotte Kestner[4] wurde bereits im Jahr 1939 an dem damaligen Eckhaus Große Wallstraße zum heutigen Georgsplatz eine Tafel zur Erinnerung an „Charlotte Buff-Kestner“ angebracht.[5] Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude jedoch bald darauf durch die Luftangriffe auf Hannover ein Opfer der Fliegerbomben.[4]
Als ab 1966 standardisiert gestaltete Stadttafeln an zahlreichen Örtlichkeiten im Stadtbild Hannovers installiert wurden,[6] erhielt das Haus Georgswall 3 eine solche zur Erinnerung an dessen langjährige Bewohnerin Charlotte Kestner, geborene Buff.[2]
Große Aegidienstraße 4
BearbeitenDas Historische Museum Hannover besitzt eine fotografische Abbildung des Wohnhauses von Charlotte Kestner unter der Adresse Große Aegidienstraße 4. Auf dem Bild ist über den Schaufenstern des Erdgeschosses der Schriftzug „Fr. Cruses Buchhandlung und Antiquariat Ost & Georg“ zu erkennen.[7]
Literatur
Bearbeiten- Bernd Adam: „Wohn Heuser vor Herrschaften“. Wo Charlotte Kestner wohnte. In: Ulrike Weiß, Kathrin Umbach, Gabriele Hotop, Thomas Schwark (Red.): Goethes Lotte. Ein Frauenleben um 1800 (= Schriften des Historischen Museums Hannover. Band 21). Essayband zu der Wanderausstellung Städtische Sammlungen Wetzlar, Stadt- und Industriemuseum vom 10. Mai 2003 bis 22. Juni 2003; Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, Goethe-Nationalmuseum vom 10. Juli 2003 bis 17. August 2003; Historisches Museum Hannover vom 28. August 2003 bis 30. November 2003, Herausgeber: Historisches Museum Hannover (HMH). Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2003, ISBN 3-422-06443-5, S. 52–69.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Hugo Thielen: Kestner (1), Charlotte Sophia Henriette. In: Stadtlexikon Hannover. S. 344. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ a b Inschrift auf der hannoverschen Stadttafel Nummer 63 am Hause
- ↑ Heide Barmeyer: Weihnachten im Hause Kestner 1809. Kapitel Die Wohnungen der Familie Kestner. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge. Doppelband 57/58, (2003/2004), hier v. a, S. 17. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ a b c Barbara Fleischer: Frauen an der Leine. Stadtspaziergänge auf den Spuren berühmter Hannoveranerinnen. 3., erweiterte Auflage. revidierte Ausgabe, Lehmanns Media, Berlin 2011, ISBN 978-3-86541-565-3. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Klaus Mlynek: 1939. In: Hannover Chronik. S. 182. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Petra Spona: Ehrungen von Personen und kommunale Repräsentation. In: Matthias Frese, Marcus Weidner (Hrsg.): Verhandelte Erinnerungen. Der Umgang mit Ehrungen, Denkmälern und Gedenkorten nach 1945 (= Forschungen zur Regionalgeschichte. Band 82). Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2018, ISBN 978-3-506-78798-9, S. 137–158; hier: S. 143. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Oskar Ulrich: Charlotte Kestner. Ein Lebensbild. Nachdruck der Ausgabe von 1921 mit neuen Abbildungen und einem Nachwort von Hartmut Schmidt, Goslar: Verlag August Thuhoff, 1987, ISBN 978-3-923867-07-3 und ISBN 3-923867-07-7, Abbildung nach S. 104
Koordinaten: 52° 22′ 10,1″ N, 9° 44′ 28,9″ O