Gerichtsbezirk Voitsberg
Der Gerichtsbezirk Voitsberg ist ein dem Bezirksgericht Voitsberg unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark.
Gerichtsbezirk Voitsberg | |
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Lage im Bundesland | |
Gerichtsbezirk Voitsberg Landesgericht LGS Graz LGZ Graz | |
Basisdaten | |
Bundesland | Steiermark |
Bezirk | Voitsberg |
Sitz des Gerichts | Voitsberg |
Kennziffer | 6161 |
zuständiges Landesgericht | LGS Graz LGZ Graz |
Fläche | 678,18 km2 (31. Dezember 2019) |
Einwohner | 51.269 (1. Jänner 2024) |
Geschichte
BearbeitenDer Gerichtsbezirk Voitsberg wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 59 Gemeinden Aichegg, Arnstein, Bärenbach, Fluttendorf, Gaisfeld, Gallmannsegg, Gaßelberg, Gösnitz, Grabenwarth, Graden, Graden Lankowitz, Gradenberg Lankowitz, Großsöding, Großwölniß, Hallersdorf, Hausdorf, Hirschegg-Piber, Hirschegg-Rein, Hochtregist, Kainach, Kalchberg, Kemetberg, Kirchberg, Kleinsöding, Kleinwölniß, Kobwald, Köflach, Kohlschwarz, Köpling, Kreutzberg, Krottendorf, Lankowitz, Ligist, Lobming, Lobmingberg, Modriach, Moosing, Mooskirchen, Muggauberg, Neudorf, Oberdorf, Oberwald, Oswaldgraben, Pack, Piber, Piberegg, Pichling bei Köflach, Pichling bei Mooskirchen, Puchbach, Raßberg, Salla, Schadendorfberg, Södingberg, Stallhofen, Steinberg, Thallein, Tregist, Unterwald und Voitsberg.[1][2]
Der Gerichtsbezirk Voitsberg bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Graz und Frohnleiten den Bezirk Graz.[4]
Durch eine kaiserliche Entschließung wurde der Gerichtsbezirk Voitsberg per 1. Oktober 1891 vom Bezirk Graz-Umgebung abgetrennt und als Bezirk Voitsberg selbständig.[5]
Per 1. Juni 1932 verlor der Bezirk Voitsberg jedoch seine Selbständigkeit und wurde erneut Teil des Bezirks Graz-Umgebung.[6] In Voitsberg verblieb in der Folge lediglich eine politische Expositur der Bezirkshauptmannschaft Graz Umgebung.[7]
Bereits am 1. März 1937 erhielt der Gerichtsbezirk Voitsberg seinen Status als eigenständiger Bezirk zurück.[8]
Der Gerichtsbezirk selbst blieb in seiner Größe seit seiner Gründung nahezu unverändert. Lediglich 1952 kam es zu einer wesentlichen Änderung, als die Gemeinde Gießenberg per 1. Jänner aus dem Gerichtsbezirk Stainz ausgeschieden und dem Gerichtsbezirk Voitsberg zugewiesen wurde.[9]
Gerichtssprengel
BearbeitenMit Wirkung ab 1. Jänner 2015 wurde der Gerichtsbezirk aufgrund der Veränderungen im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark in der „Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2015“ neu definiert.[10]
Der Sprengel des Gerichts umfasst seit Jänner 2015 das Gebiet folgender 15 Gemeinden: Bärnbach, Edelschrott, Geistthal-Södingberg, Hirschegg-Pack, Kainach bei Voitsberg, Köflach, Krottendorf-Gaisfeld, Ligist, Maria Lankowitz, Mooskirchen, Rosental an der Kainach, Sankt Martin am Wöllmißberg, Söding-Sankt Johann, Stallhofen, Voitsberg.
Er ist somit mit dem Bezirk Voitsberg deckungsgleich.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Gratz)
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Herzogthum Steiermark. 1891, X. Stück, Nr. 33: „Kundmachung des k. k. Statthalters in Steiermark, betreffend die Theilung des dermaligen politischen Bezirkes Umgebung Graz in zwei Bezirke und Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Voitsberg.“
- ↑ Landesgesetzblatt für das Land Steiermark. 1932, 9. Stück, Nr. 31: „Verordnung der steiermärkischen Landesregierung vom 8. März 1932, betreffend die Auflassung der Bezirkshauptmannschaften Mürzzuschlag, Radkersburg und Voitsberg“
- ↑ Landesgesetzblatt für das Land Steiermark. 1932, 9. Stück, Nr. 32: „Kundmachung der steiermärkischen Landesregierung vom 8. März 1932, betreffend die Exponierung je eines politischen Beamten nach Mürzzuschlag, Radkersburg und Voitsberg, ferner betreffend die zeitweise Exponierung eines politischen Beamten nach Bad Aussee und betreffend die Aufhebung der Exponierung eines politischen Beamten nach Knittelfeld“
- ↑ Bezirkshauptmannschaft Voitsberg
- ↑ BGBl. Nr. 274/1951: „Verordnung der Bundesregierung vom 11. Dezember 1951, betreffend Änderung der Grenzen der Gerichtsbezirke Stainz und Voitsberg.“
- ↑ Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2015. BGBl. II Nr. 298/2014, ausgegeben 19. November 2014. ZDB-ID 1361921-4 S. 1.
Literatur
Bearbeiten- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Steiermark. 1. Teil. Graz (Stadt), Bruck an der Mur, Voitsberg, Feldbach, Fürstenfeld, Graz-Umgebung, Hartberg, Judenburg, Knittelfeld. Datenbestand: 30. Juni 2011 (PDF; 1,0 MB)
- Gemeindeverzeichnis, Stand 1.1.2016, Statistik Austria, Wien 2016.
- Gerichtsdatenbank des Bundesministeriums für Justiz