Giro d’Italia 2022/13. Etappe

Etappe des Giro d’Italia 2022

Die 13. Etappe des Giro d’Italia 2022 fand am 20. Mai 2022 statt und brachte die Fahrer ins Piemont und somit in die Nähe der Westalpen. Die Strecke von Sanremo nach Cuneo beinhaltete jedoch auf den 1450 Höhenmetern keine hohen Alpen-Pässe und führte über großteils flache 150 Kilometer. Nach der Ankunft im Ziel hatten die Fahrer insgesamt 2236,2 Kilometer absolviert, was 64,9 % der Gesamtdistanz der 105. Austragung des italienischen Etappenrennens entsprach. Die Organisatoren bewerteten die Schwierigkeit der Etappe mit zwei von fünf Sternen (bassa difficoltà).

13. Etappe der Giro d’Italia 2022
Allgemeines
Etappe13. Etappe، Giro d’Italia 2022
StreckentypFlachetappe Flachetappe
Datum20. Mai 2022
Etappenlänge150 km
LandITA Italien
StartSanremo
ZielCuneo
Fahrer am Start164
Fahrer am Ziel163
Durchschnitts­geschwindigkeit45,393 km/h
Höhenmeter1.450 m
Ergebnis
1. FRA Arnaud Démare3 h 18 min 16 s
(Groupama-FDJ)
2. GER Phil Bauhaus+ 0 s
3. GBR Mark Cavendish+ 0 s
Stand in der Gesamtwertung
FührenderESP Juan Pedro López54 h 37 min 23 s
(Trek-Segafredo)
2. ECU Richard Carapaz+ 12 s
3. POR João Almeida+ 12 s
weitere Wertungen
PunktewertungFRA Arnaud Démare
(Groupama-FDJ)
BergwertungITA Diego Rosa
(Eolo-Kometa)
NachwuchswertungESP Juan Pedro López
(Trek-Segafredo)
ZwischensprintsITA Filippo Tagliani
(Drone Hopper-Androni Giocattoli)
AusreißerwertungITA Mattia Bais
(Drone Hopper-Androni Giocattoli)
TeamwertungBEL Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux
◀12. Etappe14. Etappe▶
Dokumentation

Streckenführung

Bearbeiten

Der neutralisierte Start erfolgte mit Sanremo, in einer für den Radsport wichtigen Stadt. Dort endet nämlich jährlich mit Mailand–Sanremo ein Monument des Radsport. Unweit des Ziels des Klassikers auf der Via Roma, wurde das Rennen in Angriff genommen. Vorbei am Forte di Santa Tecla ging es anschließend der Küste entlang in Richtung Osten.

Der offizielle Start erfolgte nach 6,3 gefahrenen Kilometer bei Bussana auf der SS1. Danach ging es für weitere 20 Kilometer entlang der Ligurischen Küste nach Imperia. Dort bogen die Fahrer links ab und folgten dem Impero flussaufwärts in die Ligurischen Alpen und somit ins Landesinnere. Nun begann die Straße leicht anzusteigen und führte durch mehrere Tunnel auf ein kleines Plateau. Auf diesem wurde nach 43,7 Kilometern in Pieve di Teco (250 m) der erste Zwischensprint ausgefahren. Im Anschluss folgte der Anstieg auf den Colle di Nava (936 m), der als Bergwertung der 3. Kategorie klassifiziert war. Nachdem die Kuppe bei Kilometer 54,1 überquert wurde, folgte die Strecke dem Tanaro flussabwärts und passiert dabei die Gemeinden Ormea, Garessio, Bagnasco und Ceva. Die Fahrer verblieben nun auf einer Höhe von rund 400 Metern und drehten Richtung Westen. In San Michele Mondovì erfolgte 38 Kilometer vor dem Ziel der zweite Zwischensprint, ehe der Zielort Cuneo über Mondovì und Beinette erreicht wurde. Die Zielgerade war über einen Kilometer lang und führte gerade über das Kopfsteinpflaster des Piazza Galimberti auf die Corso Nizza.[1]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung max. Steigung
neutraler Start Sanremo −6,3
offizieller Start Bussana 0
Zwischensprint Pieve di Teco 43,7
Bergwertung (3. Kategorie) Colle di Nava 54,1 10,1 936 6,7 % unbekannt
Zwischensprint San Michele Mondovì 112
Ziel Cuneo 150

Rennverlauf und Ergebnis

Bearbeiten

Nach dem scharfen Start kam es zu mehreren Attacken im Hauptfeld, ehe sich nach rund zehn Kilometern eine Fluchtgruppe mit fünf Fahrern bildete. Mit dabei waren Pascal Eenkhoorn (Jumbo-Visma), Nicolas Prodhomme (AG2R Citroën Team), Julius van den Berg (EF Education-EasyPost), Mirco Maestri (Eolo-Kometa Cycling Team) und Filippo Tagliani (Drone Hopper-Androni Giocattoli). Im Peloton übernahmen rasch die Teams der Sprinter die Tempoarbeit und gewährten den Ausreißern einen Vorsprung von rund vier Minuten.

Nach ungefähr 35 Kilometern musste der viertplatzierte der Gesamtwertung, Romain Bardet (Team DSM), die Rundfahrt krankheitsbedingt beenden. Der Franzose litt an Magenbeschwerden und konnte das Rennen nicht fortsetzten. Beim ersten Zwischensprint in Pieve di Teco (Kilometer 43,7) setzte sich Filippo Tagliani vor Julius Van den Berg und Pascal Eenkhoorn durch. Im Hauptfeld holte Arnaud Démare drei Punkte und baute so den Vorsprung auf seine ersten Verfolger in der Punktewertung weiter aus. Im anschließenden Anstieg auf den Colle di Nava erhöhte die Spitzengruppe das Tempo und überquerte die Kuppe mit einem Vorsprung von rund sechseinhalb Minuten. Die Punkte, die bei der Bergwertung der 3. Kategorie vergeben wurden, gingen an Pascal Eenkhoorn vor Nicolas Prodhomme, Mirco Maestri und Julius Van den Berg. Das fünfte Mitglied der Gruppe, Filippo Tagliani, konnte dem Tempo im Anstieg nicht folgen und fiel rund vier Kilometer vor dem höchsten Punkt zurück. Auf der anschließenden Abfahrt wurde er vom Hauptfeld gestellt, dass nun da alle Sprinter ohne Probleme über den Berg gekommen waren, die Verfolgung aufnahm.

Die Spitzengruppe hielt jedoch bei immer stärker werdendem Wind dagegen und erreichte den zweiten Zwischensprint, 38 Kilometer vor dem Ziel, mit einem Vorsprung von fast vier Minuten. Die drei Bonussekunden gingen an Julius van den Berg, während Pascal Eenkhoorn und Mirco Maestri die weiteren Bonifikationen gewannen. Unterdessen hielten die Mannschaften Groupama-FDJ, Quick-Step Alpha Vinyl Team und Israel-Premier Tech das Tempo weiter hoch und das Peloton zog sich in die Länge. 28 Kilometer vor dem Ziel führte dies zu einer Teilung des Hauptfeldes im hinteren Bereich. In der abgehängten Gruppe befanden sich Simon Yates (Team BikeExchange-Jayco), Richie Porte (Ineos Grenadiers) und Felix Gall (AG2R Citroën), die auf den vorangegangenen Etappen jedoch bereits viel Zeit verloren hatten. Ebenfalls vom Hauptfeld abgehängt wurden mehrere Fahrer der Mannschaft Alpecin-Fenix – die versuchten wieder zum Peloton aufzuschließen, was ihnen jedoch nicht gelang.

Auf den letzten Kilometern spitzte sich die Situation um den Tagessieg zu. Die Ausreißergruppe hatte zehn Kilometer vor dem Ziel immer noch einen Vorsprung von über einer Minute, während die Sprinterteams im Hauptfeld alles daran setzten die Lücke zu schließen. Rund zwei Kilometer vor dem Ziel begann die Straße leicht anzusteigen und Mirco Maestri weigerte sich die Führungsarbeit von Pascal Eenkhoorn zu übernehmen, wodurch das Tempo in der Spitzengruppe etwas abfiel. Kurz vor dem letzten Kilometer griff Julius van den Berg auf dem Kopfsteinpflaster an und versuchte sich von seinen Gefährten abzusetzen. Er wurde jedoch bald wieder gestellt und das Hauptfeld hatte seinen Rückstand auf wenige Sekunden verkürzen können. Rund 700 Meter vor dem Ziel wurde die Ausreißergruppe eingeholt und Mirco Maestri versuchte sich noch einmal mit einer Attacke abzusetzen. Die Anfahrer der Groupama-FDJ-Mannschaft ließen den Italiener jedoch nicht fahren und eröffneten den Sprint für Arnaud Démare. Dieser kam 200 Meter vor dem Ziel aus dem Windschatten und feierte seinen dritten Etappensieg vor Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) der sich auf den letzten Metern noch nach vorne schieben konnte. Platz drei ging an Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl), der als Zweitplatzierter in der Punktewertung nun bereits über 100 Punkte Rückstand auf Arnaud Démare hatte. Juan Pedro López verteidigte das Rosa Trikot auch am zehnten Tag und führte somit auch die Nachwuchswertung weiter an. In der Bergwertung blieb Diego Rosa (Eolo-Kometa) an der Spitze.[2][3]

 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Arnaud Démare    FrankreichGroupama-FDJ3 h 18 min 16 s
2. Phil Bauhaus   DeutschlandBahrain Victorious+ 0 s
3. Mark Cavendish   Vereinigtes KönigreichQuick-Step Alpha Vinyl+ 0 s
4. Fernando Gaviria   KolumbienUAE Team Emirates+ 0 s
5. Alberto Dainese   ItalienTeam DSM+ 0 s
6. Simone Consonni   ItalienCofidis+ 0 s
7. Dries De Bondt   BelgienAlpecin-Fenix+ 0 s
8. Giacomo Nizzolo   ItalienIsrael-Premier Tech+ 0 s
9. Andrea Vendrame   ItalienAG2R Citroën Team+ 0 s
10. Tobias Bayer   ÖsterreichAlpecin-Fenix+ 0 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

Bearbeiten
 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Juan Pedro López     SpanienTrek-Segafredo54 h 37 min 23 s
2. Richard Carapaz   EcuadorIneos Grenadiers+ 12 s
3. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 12 s
4. Jai Hindley   AustralienBora-Hansgrohe+ 20 s
5. Guillaume Martin   FrankreichCofidis+ 28 s
6. Mikel Landa   SpanienBahrain Victorious+ 29 s
7. Domenico Pozzovivo   ItalienIntermarché-Wanty-Gobert Matériaux+ 54 s
8. Emanuel Buchmann   DeutschlandBora-Hansgrohe+ 1 min 09 s
9. Pello Bilbao   SpanienBahrain Victorious+ 1 min 22 s
10. Alejandro Valverde   SpanienMovistar Team+ 1 min 23 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Arnaud Démare    FrankreichGroupama-FDJ238 P.
2. Mark Cavendish   Vereinigtes KönigreichQuick-Step Alpha Vinyl121 P.
3. Fernando Gaviria   KolumbienUAE Team Emirates117 P.
4. Mathieu van der Poel   NiederlandeAlpecin-Fenix90 P.
5. Alberto Dainese   ItalienTeam DSM81 P.
6. Giacomo Nizzolo   ItalienIsrael-Premier Tech77 P.
7. Phil Bauhaus   DeutschlandBahrain Victorious72 P.
8. Filippo Tagliani   ItalienDrone Hopper-Androni Giocattoli70 P.
9. Simone Consonni   ItalienCofidis67 P.
10. Thomas De Gendt   BelgienLotto-Soudal53 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Diego Rosa    ItalienEolo-Kometa83 P.
2. Koen Bouwman   NiederlandeJumbo-Visma69 P.
3. Lennard Kämna   DeutschlandBora-Hansgrohe43 P.
4. Jai Hindley   AustralienBora-Hansgrohe40 P.
5. Bauke Mollema   NiederlandeTrek-Segafredo30 P.
6. Wout Poels   NiederlandeBahrain Victorious27 P.
7. Natnael Tesfatsion   EritreaDrone Hopper-Androni Giocattoli26 P.
8. Davide Formolo   ItalienUAE Team Emirates25 P.
9. Mirco Maestri   ItalienEolo-Kometa20 P.
10. Eduardo Sepúlveda   ArgentinienDrone Hopper-Androni Giocattoli19 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Juan Pedro López     SpanienTrek-Segafredo54 h 37 min 23 s
2. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 12 s
3. Thymen Arensman   NiederlandeTeam DSM+ 1 min 27 s
4. Iván Sosa   KolumbienMovistar Team+ 7 min 39 s
5. Pavel Sivakov   FrankreichIneos Grenadiers+ 12 min 15 s
6. Santiago Buitrago   KolumbienBahrain Victorious+ 12 min 17 s
7. Mauri Vansevenant   BelgienQuick-Step Alpha Vinyl+ 18 min 21 s
8. Wadim Pronski   KasachstanAstana Qazaqstan Team+ 22 min 33 s
9. Luca Covili   ItalienBardiani CSF Faizanè+ 24 min 44 s
10. Gijs Leemreize   NiederlandeJumbo-Visma+ 25 min 42 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux   Belgien163 h 44 min 11 s
2. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 2 min 52 s
3. Bahrain Victorious   Bahrain+ 7 min 09 s
4. Trek-Segafredo   Vereinigte Staaten+ 19 min 32 s
5. Jumbo-Visma   Niederlande+ 19 min 45 s
6. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich+ 25 min 05 s
7. Team DSM   Niederlande+ 25 min 21 s
8. Movistar Team   Spanien+ 26 min 43 s
9. Astana Qazaqstan Team   Kasachstan+ 40 min 10 s
10. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 44 min 52 s


Ausgeschiedene Fahrer

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Stage 13 Giro d'Italia 2022: Sanremo, Cuneo. In: giroditalia.it. RCS Sport, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Mai 2022; abgerufen am 5. Mai 2022 (englisch).
  2. LiveStats for Giro d'Italia 2022 Stage 13. Abgerufen am 20. Mai 2022.
  3. Bauhaus fehlen in Cuneo wenige Meter zum großen Coup. In: radsport-news.com. 20. Mai 2022, abgerufen am 20. Mai 2022.
  4. Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe. In: radsport-news.com. 20. Mai 2022, abgerufen am 23. Mai 2022.
Bearbeiten