Gisela Holzinger

deutsche Schauspielerin

Gisela Mathilde Holzinger (* 15. September 1913 in Mannheim; † 18. Oktober 2004 in Köln) war eine deutsche Theaterschauspielerin, die vereinzelt auch in Fernseh- und Hörspielen mitwirkte.

Gisela Holzinger wuchs in ihrer Heimatstadt Mannheim auf. Sie war die Tochter von Hermann Holzinger und Mathilde, geborene Koch.

Im Zweiten Weltkrieg heiratete sie einen Offizier und lebte während des Krieges einige Zeit auf dessen Rittergut in Schlesien. Ende der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre lebte sie mit dem Kölner Fotografen Chargesheimer zusammen.

Holzinger starb 2004 im Alter von 91 Jahren. Sie lebte über 50 Jahre in einer alten Villa in Köln-Lindenthal. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof.[1]

Nach einem persönlichen Vorsprechen bei dem damaligen Mannheimer Generalintendanten Herbert Maisch erhielt sie 1931 ihre erste kleine Rolle in Don Carlos. Der spätere UFA-Star Willy Birgel war einer ihrer privaten Lehrer, daneben besuchte sie auch eine Schauspielschule. Nach dem Debüt folgte ein Jahr später eine Spielzeit am Bonner Schauspielhaus, bevor sie nach weiteren Zwischenstationen in Bamberg und Plauen wieder an das Mannheimer Nationaltheater zurückkehrte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sie zunächst ein Engagement in Lübeck, dann am Schauspielhaus Bochum unter Hans Schalla, Maisch, der inzwischen Generalintendant der Bühnen der Stadt Köln geworden war, holte sie schließlich 1951 an das Schauspiel Köln. Als Ensemblemitglied blieb sie dieser Bühne über 40 Jahre bis 1994 treu, ab 1979 als Ehrenmitglied. In ihrer Kölner Zeit arbeitete sie unter so unterschiedlichen Intendanten und Regisseuren wie Hans Bauer (1953–61), Oscar Fritz Schuh (1959–63), Arno Assmann (1964–68), Hansgünther Heyme (1968–79), Jürgen Flimm (1979–85) und Klaus Pierwoß (1985–90). Unter ihren zahlreichen Rollen sind besonders erwähnenswert: Die Zimmerwirtin (Audiberti), Hauptrollen in Wer hat Angst vor Virginia Woolf?(Albee), Der Walzer der Toreros (Anouilh), Die Nacht des Leguan (Williams), Geschlossene Gesellschaft (Satre), Tod eines Handlungsreisenden (Miller), Die Zofen (Genet), die Elisabeth in Maria Stuart (Schiller), die Gräfin Orsina in Emilia Galotti (Lessing) und die Lady Bracknell in Bunbury (Wilde).

Holzinger war in erster Linie eine Charakterdarstellerin auf der Bühne. Sie verkörperte dort oft die klassische oder moderne Salondame, aber auch widersprüchliche, verzweifelte Frauen-Figuren. Ihre wenigen Fernseh-Rollen sind daneben kaum erwähnenswert.[2] Aktiver war sie als Sprecherin tätig, besonders in den 1950er und 1960er Jahren war sie an mehreren Hörspielen beteiligt.[3]

1992 hatte sie ihren letzten großen Bühnenauftritt als Titelfigur in Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame. 1996 nahm sie 65 Jahre nach ihrem Bühnenbeginn in einem Stück von Friedrich Schiller ihren stilvollen Bühnenabschied mit einer Schiller-Lesung. 1999 übergab sie ihren Vorlass der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität Köln, die ihr 2000 die Ausstellung Gisela Holzinger: Schauspielerin widmete, auf der Holzinger ihren letzten öffentlichen Auftritt mit Gedichten von Hölderlin bestritt.

Hörspiele (Auswahl)

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Die ARD-Hörspieldatenbank enthält (Stand: Dezember 2022) für den Zeitraum von 1955 bis 1992 insgesamt 33 Datensätze, in denen Gisela Holzinger als Sprecherin, überwiegend in Haupt- oder größeren Nebenrollen geführt wird.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Gisela Holzinger in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 18. Dezember 2022.
  2. Gisela Holzinger. Internet Movie Database, abgerufen am 20. Dezember 2022 (englisch).
  3. ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 21. Dezember 2022.