Golden Globe Awards 2010
Die Golden Globe Awards 2010 wurden von der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), einer Vereinigung internationaler Filmjournalisten, am 17. Januar 2010 zum 67. Mal vergeben. Die Auszeichnung wurde in insgesamt 25 Kategorien für herausragende Leistungen in den Bereichen Film und Fernsehen verliehen. Die Verleihung fand im Rahmen eines Galadiners im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt und wurde von dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC live übertragen. In Deutschland hatte der Sender ProSieben die Übertragungsrechte. Mit dem britischen Komiker Ricky Gervais führte erstmals seit 1995 wieder ein Moderator durch die Preisverleihung.
Als Preisträger des Cecil B. deMille Awards war bereits im Vorfeld der Regisseur Martin Scorsese bestimmt worden. Er wird damit für seinen „herausragenden Beitrag auf dem Gebiet der Unterhaltung“ ausgezeichnet.[1] Die weiteren Nominierungen wurden am 15. Dezember 2009 in Beverly Hills bekanntgegeben.
Favorisierte Filme
BearbeitenDie Nominierungen in den 25 Kategorien wurden am 15. Dezember 2009 von dem Präsidenten der HFPA, Philip Berk, zusammen mit den Schauspielern Diane Kruger, John Krasinski und Justin Timberlake bekanntgegeben.[2]
Berücksichtigt wurden Spielfilme und Fernsehprogramme, die erstmals zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2009 aufgeführt wurden. Fremdsprachige Filme mussten im Ursprungsland zwischen dem 1. November 2008 und dem 31. Dezember 2009 uraufgeführt worden sein. Insgesamt qualifizierten sich 173 Spielfilme (davon 68 Komödien oder Musicals), 15 Animationsfilme, 133 Fernsehserien (davon 54 Komödien) und 33 Mini-Serien oder Fernsehfilme. Mit 69 Einreichungen wurde ein neuer Rekord für die Kategorie Bester fremdsprachiger Film aufgestellt.[3]
Mit je zwei Preisen am erfolgreichsten schnitten James Camerons Science-Fiction-Film Avatar – Aufbruch nach Pandora, Scott Coopers Drama Crazy Heart und der Animationsfilm Oben ab. Camerons Spielfilm setzte sich in den Kategorien bestes Filmdrama und Regie durch. Coopers Film über einen abgehalfterten Country-Musiker (gespielt von Jeff Bridges) gewann den Darstellerpreis und die Auszeichnung für den besten Song. Oben aus dem Hause Pixar setzte sich in den Kategorien Bester Animationsfilm und Beste Filmmusik durch. Die als Mitfavorit gehandelte Tragikomödie Up in the Air von Jason Reitman konnte seine sechs Nominierungen nur in einen Sieg (Bestes Drehbuch) umsetzen, während die Musical-Verfilmung Nine von Rob Marshall trotz fünf Nominierungen leer ausging.
Das bereits mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnete Drama Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte von Michael Haneke wurde als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Die europäische Koproduktion ging für Deutschland ins Rennen.
Sandra Bullock, Matt Damon und Meryl Streep wurden zweimal für ihre schauspielerischen Leistungen nominiert. Während Bullock und Streep als beste Drama- bzw. Komödien-Darstellerin preisgekrönt wurden, blieb Damon unprämiert. Der Österreicher Christoph Waltz, der für seine Rolle in Inglourious Basterds bereits bei den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet wurde, gewann in der Kategorie Bester Nebendarsteller. Als beste Komödie wurde Hangover ausgezeichnet, als bester Komödiendarsteller triumphierte Robert Downey Jr. für seine Titelrolle in Sherlock Holmes.
Bei den Fernsehsendungen erhielten der Fernsehfilm Grey Gardens und die Serie Dexter je zwei Auszeichnungen. Über ihre zwei Darsteller-Nominierungen kam Anna Paquin (True Blood, The Courageous Heart of Irena Sendler) nicht hinaus.
Preisträger und Nominierte im Bereich Film
BearbeitenStatistik (aufgeführt werden Filme mit mehr als einer Nominierung) N=Nominierung; S=Sieg | ||
Film | N | S |
---|---|---|
Up in the Air | 6 | 1 |
Nine | 5 | 0 |
Avatar – Aufbruch nach Pandora | 4 | 2 |
Inglourious Basterds | 4 | 1 |
Precious – Das Leben ist kostbar | 3 | 1 |
Invictus – Unbezwungen | 3 | 0 |
Tödliches Kommando – The Hurt Locker | 3 | 0 |
Wenn Liebe so einfach wäre | 3 | 0 |
Crazy Heart | 2 | 2 |
Oben | 2 | 2 |
Julie & Julia | 2 | 1 |
A Single Man | 2 | 0 |
Brothers | 2 | 0 |
(500) Days of Summer | 2 | 0 |
Der Informant! | 2 | 0 |
Ein russischer Sommer | 2 | 0 |
Bester Film – Drama
Bearbeitenpräsentiert von Julia Roberts
Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar) – Regie: James Cameron
- Inglourious Basterds – Regie: Quentin Tarantino
- Precious – Das Leben ist kostbar (Precious) – Regie: Lee Daniels
- Tödliches Kommando – The Hurt Locker (The Hurt Locker) – Regie: Kathryn Bigelow
- Up in the Air – Regie: Jason Reitman
Bester Film – Komödie/Musical
Bearbeitenpräsentiert von Reese Witherspoon
Hangover (The Hangover) – Regie: Todd Phillips
- (500) Days of Summer – Regie: Marc Webb
- Julie & Julia – Regie: Nora Ephron
- Nine – Regie: Rob Marshall
- Wenn Liebe so einfach wäre (It’s Complicated) – Regie: Nancy Meyers
Beste Regie
Bearbeitenpräsentiert von Mel Gibson
James Cameron – Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar)
- Kathryn Bigelow – Tödliches Kommando – The Hurt Locker (The Hurt Locker)
- Clint Eastwood – Invictus – Unbezwungen (Invictus)
- Jason Reitman – Up in the Air
- Quentin Tarantino – Inglourious Basterds
Bester Hauptdarsteller – Drama
Bearbeitenpräsentiert von Kate Winslet
- George Clooney – Up in the Air
- Colin Firth – A Single Man
- Morgan Freeman – Invictus – Unbezwungen (Invictus)
- Tobey Maguire – Brothers
Beste Hauptdarstellerin – Drama
Bearbeitenpräsentiert von Mickey Rourke
Sandra Bullock – Blind Side – Die große Chance (The Blind Side)
- Emily Blunt – Victoria, die junge Königin (The Young Victoria)
- Helen Mirren – Ein russischer Sommer (The Last Station)
- Carey Mulligan – An Education
- Gabourey Sidibe – Precious – Das Leben ist kostbar (Precious: Based on the Novel „Push“ by Sapphire)
Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical
Bearbeitenpräsentiert von Sally Hawkins
Robert Downey Jr. – Sherlock Holmes
- Matt Damon – Der Informant! (The Informant!)
- Daniel Day-Lewis – Nine
- Joseph Gordon-Levitt – (500) Days of Summer
- Michael Stuhlbarg – A Serious Man
Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical
Bearbeitenpräsentiert von Colin Farrell
- Sandra Bullock – Selbst ist die Braut (The Proposal)
- Marion Cotillard – Nine
- Julia Roberts – Duplicity – Gemeinsame Geheimsache (Duplicity)
- Meryl Streep – Wenn Liebe so einfach wäre (It’s Complicated)
Bester Nebendarsteller
Bearbeitenpräsentiert von Halle Berry
Christoph Waltz – Inglourious Basterds
- Matt Damon – Invictus – Unbezwungen (Invictus)
- Woody Harrelson – The Messenger – Die letzte Nachricht (The Messenger)
- Christopher Plummer – Ein russischer Sommer (The Last Station)
- Stanley Tucci – In meinem Himmel (The Lovely Bones)
Beste Nebendarstellerin
Bearbeitenpräsentiert von Nicole Kidman
Mo’Nique – Precious – Das Leben ist kostbar (Precious: Based on the Novel „Push“ by Sapphire)
- Penélope Cruz – Nine
- Vera Farmiga – Up in the Air
- Anna Kendrick – Up in the Air
- Julianne Moore – A Single Man
Bestes Drehbuch
Bearbeitenpräsentiert von Jennifer Aniston und Gerard Butler
Jason Reitman, Sheldon Turner – Up in the Air
- Neill Blomkamp, Terri Tatchell – District 9
- Mark Boal – Tödliches Kommando – The Hurt Locker (The Hurt Locker)
- Nancy Meyers – Wenn Liebe so einfach wäre (It’s Complicated)
- Quentin Tarantino – Inglourious Basterds
Beste Filmmusik
Bearbeitenpräsentiert von Cher und Christina Aguilera
Michael Giacchino – Oben (Up)
- Marvin Hamlisch – Der Informant! (The Informant!)
- Carter Burwell, Karen Orzolek – Wo die wilden Kerle wohnen (Where the Wild Things Are)
- James Horner – Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar)
- Abel Korzeniowski – A Single Man
Bester Filmsong
Bearbeitenpräsentiert von Cher und Christina Aguilera
„The Weary Kind“ aus Crazy Heart – Ryan Bingham, T Bone Burnett
- „Cinema Italiano“ aus Nine – Maury Yeston
- „(I Want To) Come Home“ aus Everybody’s Fine – Paul McCartney
- „I See You“ aus Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar) – Simon Franglen, Kuk Harrell, James Horner
- „Winter“ aus Brothers – Bono
Bester Animationsfilm
Bearbeitenpräsentiert von Paul McCartney
Oben (Up) – Regie: Pete Docter
- Coraline – Regie: Henry Selick
- Der fantastische Mr. Fox (Fantastic Mr. Fox) – Regie: Wes Anderson
- Küss den Frosch (The Princess and the Frog) – Regie: Ron Clements, John Musker
- Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (Cloudy with a Chance of Meatballs) – Regie: Phil Lord, Chris Miller
Bester fremdsprachiger Film
Bearbeitenpräsentiert von Sophia Loren
Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte, Deutschland – Regie: Michael Haneke
- Baarìa, Italien – Regie: Giuseppe Tornatore
- Ein Prophet (Un prophète), Frankreich – Regie: Jacques Audiard
- La Nana – Die Perle (La nana), Chile – Regie: Sebastián Silva
- Zerrissene Umarmungen (Los abrazos rotos), Spanien – Regie: Pedro Almodóvar
Preisträger und Nominierte im Bereich Fernsehen
BearbeitenStatistik (aufgeführt werden Filme mit mehr als einer Nominierung) N=Nominierung; S=Sieg | ||
Film | N | S |
---|---|---|
Glee | 4 | 1 |
Dexter | 3 | 2 |
Die exzentrischen Cousinen der First Lady | 3 | 2 |
Big Love | 3 | 1 |
Mad Men | 3 | 1 |
30 Rock | 3 | 1 |
Blut, Schweiß und Tränen | 3 | 0 |
Damages – Im Netz der Macht | 3 | 0 |
Georgia O’Keeffe | 3 | 0 |
Taking Chance | 2 | 1 |
Das Büro | 2 | 0 |
Dr. House | 2 | 0 |
Entourage | 2 | 0 |
Hung – Um Längen besser | 2 | 0 |
True Blood | 2 | 0 |
Beste Serie – Drama
Bearbeitenpräsentiert von Amy Poehler und Zachary Levi
- Big Love
- Dexter
- Dr. House (House, M.D.)
- True Blood
Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama
Bearbeitenpräsentiert von Jane Krakowski und Neil Patrick Harris
- Simon Baker – The Mentalist
- Jon Hamm – Mad Men
- Hugh Laurie – Dr. House (House, M.D.)
- Bill Paxton – Big Love
Beste Serien-Hauptdarstellerin – Drama
Bearbeitenpräsentiert von Jane Krakowski und Neil Patrick Harris
Julianna Margulies – Good Wife (The Good Wife)
- Glenn Close – Damages – Im Netz der Macht (Damages)
- January Jones – Mad Men
- Anna Paquin – True Blood
- Kyra Sedgwick – The Closer
Beste Serie – Komödie oder Musical
Bearbeitenpräsentiert von Olivia Wilde und Kiefer Sutherland
- Entourage
- Das Büro (The Office)
- Modern Family
- 30 Rock
Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical
Bearbeitenpräsentiert von Jennifer Garner und Ashton Kutcher
- Steve Carell – Das Büro (The Office)
- David Duchovny – Californication
- Thomas Jane – Hung – Um Längen besser (Hung)
- Matthew Morrison – Glee
Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical
Bearbeitenpräsentiert von Sofía Vergara und Matthew Fox
Toni Collette – Taras Welten (United States of Tara)
Beste Mini-Serie oder Fernsehfilm
Bearbeitenpräsentiert von Amy Adams und Josh Brolin
Die exzentrischen Cousinen der First Lady (Grey Gardens)
- Blut, Schweiß und Tränen (Into the Storm)
- Georgia O’Keeffe
- Klein Dorrit (Little Dorrit)
- Taking Chance
Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder Fernsehfilm
Bearbeitenpräsentiert von Zoë Saldaña und Sam Worthington
- Kenneth Branagh – Wallander: Mittsommermord (Wallander: One Step Behind)
- Chiwetel Ejiofor – Endgame
- Brendan Gleeson – Blut, Schweiß und Tränen (Into the Storm)
- Jeremy Irons – Georgia O’Keeffe
Beste Hauptdarstellerin – Mini-Serie oder Fernsehfilm
Bearbeitenpräsentiert von Zoë Saldaña und Sam Worthington
Drew Barrymore – Die exzentrischen Cousinen der First Lady (Grey Gardens)
- Joan Allen – Georgia O’Keeffe
- Jessica Lange – Die exzentrischen Cousinen der First Lady (Grey Gardens)
- Anna Paquin – The Courageous Heart of Irena Sendler
- Sigourney Weaver – Prayers for Bobby
Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm
Bearbeitenpräsentiert von Lauren Graham und Jim Parsons
- Michael Emerson – Lost
- Neil Patrick Harris – How I Met Your Mother
- William Hurt – Damages – Im Netz der Macht (Damages)
- Jeremy Piven – Entourage
Beste Nebendarstellerin – Serie, Mini-Serie oder Fernsehfilm
Bearbeitenpräsentiert von Kristen Bell und Chace Crawford
- Jane Adams – Hung – Um Längen besser (Hung)
- Rose Byrne – Damages – Im Netz der Macht (Damages)
- Jane Lynch – Glee
- Janet McTeer – Blut, Schweiß und Tränen (Into the Storm)
Cecil B. DeMille Award
Bearbeitenpräsentiert von Robert De Niro und Leonardo DiCaprio
Miss Golden Globe
BearbeitenMavis Spencer (Tochter der Schauspielerin Alfre Woodard und des Autors Roderick Spencer)[4]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Spiegel Online: Sonderpreis für Martin Scorsese vom 13. November 2009 (abgerufen am 15. Dezember 2009).
- ↑ Pressemitteilung der HFPA ( des vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 11. Dezember 2009 (abgerufen am 15. Dezember 2009).
- ↑ Pressemitteilung der HFPA ( des vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 3. Dezember 2009 (abgerufen am 15. Dezember 2009).
- ↑ The Hollywood Reporter: Mavis Spencer named Miss Golden Globe (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 9. Dezember 2009 (abgerufen am 15. Dezember 2009).