Grimmenturm
Der Grimmenturm ist ein mittelalterlicher Wohnturm im Quartier Rathaus (Kreis 1) der Schweizer Stadt Zürich.[1]
Geschichte
BearbeitenDer Grimmenturm wurde ursprünglich von der Familie Bilgeri nach dem Jahr 1250, vermutlich um 1280 als Wohnturm erstellt. Urkundlich erwähnt wurde er erstmals im Jahre 1324.
16. Jahrhundert
BearbeitenZuerst und bis nach 1551 war im Grimmenturm das 1533 geschaffene «Obmannamt» untergebracht. Nach der Reformation in der Stadtrepublik war es eines der wichtigsten Ämter. Es hatte den Überschuss zu verwalten, welcher aus den Erträgen der aufgehobenen Klöster hervorging.[2]
20./21. Jahrhundert
BearbeitenZu zeitgenössischen Bewohnern zählt (Stand 2019) seit 1986 der Schweizer Filmemacher Fredi M. Murer.[3]
Bilder
Bearbeiten-
Barfüsserbrunnen und Grimmenturm, 1871
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Grimmenturm und Predigerkirche, Blick von ETH-Terrasse
Uhrwerk und Glocke
BearbeitenTurmuhr
BearbeitenDie Uhr am Grimmenturm stammt aus dem Jahr 1541, während der Turm mehrere Jahrzehnte vorher bestanden haben muss.
Das Zifferblatt wurde ursprünglich durch den Stadtmaler Hans Asper 1532 bemalt.[4] Nach dem späteren Wechsel des Eigentümers und der Umnutzung des Objektes um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Uhr und Glocke 1865 entfernt.
1962 kaufte die Stadt Zürich das Bauwerk. Bei der Renovierung von 1964 bis 1966 erhielt der Turm wieder seine Glocke und die Uhr.
Glocke
BearbeitenIm Dachreiter hängt eine Glocke mit dem Ton h1.[5] Sie wurde 1965 in der Glockengiesserei Eschmann in Rickenbach bei Wil gegossen.[6] Ursprünglich wurde sie von Hand geläutet; seit der Sanierung im Jahr 2020 wird sie mit einem Linearmotor bewegt.
Künstlerische Rezeption
Bearbeiten- Der Grimmenturm spielt eine Rolle im Kriminalroman Der Grimmenturm oder das Siegel Salomons von Simon-Noël Godenzi.[7][8]
- Die vom Grafiker Ernst Keller in den 1960er Jahren gestaltete Wetterfahne des Grimmenturms, mit dem Zürcher Wappentier ist im Siegelring eines vor Ort ansässigen Goldschmiedes als Motiv verarbeitet.[9]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Regine Abegg, Christine Barraud Wiener, Karl Grunder, Cornelia Stäheli: Spiegelgasse 29/31 – Nr. 31: Grimmenturm. In: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Neue Ausgabe, Bd. III.II. Die Stadt Zürich. Altstadt rechts der Limmat – Profanbauten (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bd. 111). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2007, S. 345–347. online; Abb. S. 355, 357, 414.
- Konrad Escher, Hans Hoffmann, Paul Kläui: Spiegelgasse – Nr. 29 – Grimmenturm. In: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band V. Die Stadt Zürich. II. Teil (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bd. 22). Birkhäuser, Basel 1949, S. 128–130. Digitalisat
- R. A. Wagner: Wiederherstellung des Grimmenturms an der Spiegelgasse in Zürich. In: Unsere Kunstdenkmäler. 17, 1966, H. 3, S. 113–115. Digitalisat
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alt Züri: Grimmenturm
- ↑ Obmannamt. Auf der Website Stadtmodell Zürich, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ 72. Locarno Film Festival – Fredi Murer – Hau ab nach Moskau. ARTTV, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Tapan Bhattacharya: Hans Asper. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Oktober 2001, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Zürich: Glocke im Dachreiter des Grimmenturms. Auf YouTube, 16. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ R. A. Wagner: Wiederherstellung des Grimmenturms an der Spiegelgasse in Zürich. In: Unsere Kunstdenkmäler. 17, 1966, H. 3, S. 115.
Die Tonhöhenangabe «C» in dem Aufsatz ist falsch [laut Hörprobe]. - ↑ Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-6097-3.
- ↑ Leseprobe beim Verlag, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Neumarkt-Ring mit Züri Leu. Website von Patrick Stalder Schmuck, abgerufen am 17. Februar 2024.
Koordinaten: 47° 22′ 20,3″ N, 8° 32′ 43,9″ O; CH1903: 683601 / 247419