Großau (Gemeinde Raabs an der Thaya)
Großau (Dorf) Ortschaft Großau Katastralgemeinde Großau | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Waidhofen an der Thaya (WT), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Waidhofen an der Thaya | |
Pol. Gemeinde | Raabs an der Thaya | |
Koordinaten | 48° 53′ 2″ N, 15° 31′ 25″ O | |
Höhe | 487 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 112 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 5,42 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 06466 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 21012 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Großau ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya im niederösterreichischen Waldviertel mit 112 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt nördlich von Raabs am Grundlbach. Durch den Ort führt die Landesstraße L52, von der hier die L1257 abzweigt. Zur Ortschaft gehört auch die Lage Waldhaus. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 79 Adressen.[2]
Siedlungsentwicklung
BearbeitenZum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Großau insgesamt 86 Bauflächen mit 49.435 m² und 85 Gärten auf 78.185 m², 1989/1990 gab es 88 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 119 angewachsen und 2009/2010 bestanden 126 Gebäude auf 251 Bauflächen.[3]
Geschichte
BearbeitenNach der Aufgabe der Burg Ödengroßau, die direkt an der Thaya lag, übersiedelte die Herrschaft um 1300 in den heutigen Ort. Durch diesen Ort verlief seit der Zeit um 1100 die Grenze der Grafschaften Raabs und Pernegg, womit in Großau zwei Herrschaften zuständig waren und somit auch zwei Ansitze existierten. Die Grenze bildete der Grundlbach.
Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 44 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Großau besaß die Ortsobrigkeit, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne. Die Landgerichtsbarkeit wurde von den Herrschaften Drosendorf und Herrschaft Raabs ausgeübt.[4] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Großau ein Arzt, zwei Bäcker, ein Bierhändler, ein Eier- und Butterhändler, zwei Fleischer, ein Friseur, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, zwei Milchhändler, ein Schlosser, ein Schmied, zwei Schneider und vier Schneiderinnen, drei Schuster, ein Trafikant, zwei Tischler, zwei Viehhändler und zahlreiche Landwirte ansässig. Die Gutsverwaltung Grossau betrieb zudem eine Ziegelei.[5] 1857 wurde eine Ackerbauschule auf dem Anwesen des Gründers, des Landtagsabgeordneten Ludwig Freiherrn von Villa-Secca eröffnet.[6] Im Rahmen der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Gemeinde Grossau per 1. Jänner 1971 der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya bei.[7]
Bodennutzung
BearbeitenDie Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 431 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 84 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 433 Hektar Landwirtschaft betrieben und 83 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 430 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 83 Hektar betrieben.[3] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Großau beträgt 40,7 (Stand 2010).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Grossau
- Katholische Pfarrkirche Großau hl. Laurenz
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Ludwig von Villa-Secca (1822–1894), Gutsbesitzer und Politiker, betrieb im Schloss die erste Ackerbauschule Niederösterreichs
Wirtschaft und Infrastruktur
Bearbeiten- In Großau befindet sich ein Kindergarten.[8]
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 218 (Ausgabe 1769; Großau in der Google-Buchsuche).
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 5. Band: Herrschaft Drosendorf bis Strahlbach. Anton Benko, Wien 1840, S. 155 (Großau – Internet Archive).
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 344.
Weblinks
Bearbeiten- Großau in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Website der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 232 (Großau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 261
- ↑ Inge Häupler: Die Ackerbauschule zu Grossau bei Raabs a.d. Thaya (1857-1875): Eine österreichische Schul-Episode. In: Das Waldviertel. Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde des Waldviertels und der Wachau. Nr. 4, 2020, S. 40–45.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 39. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 20. November 2024.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 9. Juni 2021.