Großbuchfeld

Ortsteil von Hirschaid

Großbuchfeld ist ein fränkisches Dorf, das zum Markt Hirschaid im Landkreis Bamberg gehört.

Großbuchfeld
Markt Hirschaid
Koordinaten: 49° 47′ N, 10° 58′ OKoordinaten: 49° 46′ 53″ N, 10° 57′ 56″ O
Höhe: 318 (313–326) m ü. NHN
Einwohner: 120 (30. Juni 2022)[1]
Postleitzahl: 96114
Vorwahl: 09543
Der Hirschaider Ortsteil Großbuchfeld
Der Hirschaider Ortsteil Großbuchfeld

Geografie

Bearbeiten

Das etwa drei Kilometer westlich des linken Ufers der Regnitz gelegene Dorf ist einer von elf amtlich benannten Gemeindeteilen des im südöstlichen Teil von Oberfranken liegenden Marktes Hirschaid.[2] Die Ortsmitte von Großbuchfeld liegt etwa zwei Kilometer südwestlich des Ortszentrums von Hirschaid auf einer Höhe von 318 m ü. NHN.[3]

Geschichte

Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes hatte (ebenso wie bei Kleinbuchfeld) 1109 unter dem Namen „Buohfelt“ stattgefunden, die früheste Nennung des heutigen Ortsnamens erfolgte allerdings erst im Jahr 1347. Der Ort wurde dabei als „Grozzen Puchvelt“ bezeichnet, was als „zum Feld, das am Buchwald liegt“ erklärt wird (gemeint ist hier der Schlüsselauer Forst).[4] Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand Großbuchfeld der Landeshoheit des Hochstiftes Bamberg.[5][6][7] Die im fränkischen Raum für die erfolgreiche Beanspruchung der Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von dessen Amt Schlüsselau in seiner Funktion als Vogteiamt wahrgenommen.[8][9][10] Die Hochgerichtsbarkeit übte das ebenfalls bambergische Centamt Bechhofen aus.[8][9][11] Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Großbuchfeld zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.[12][13]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Großbuchfeld mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der eigenständigen Landgemeinde Rothensand, zu der noch das Dorf Kleinbuchfeld gehörte.[14] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Großbuchfeld zusammen mit der Gemeinde Rothensand am 1. Mai 1978 nach Hirschaid eingemeindet.[15] Im Jahr 2019 zählte Großbuchfeld 126 Einwohner.[1]

Eine aus dem Westen von Rothensand her kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort in nordsüdlicher Richtung und biegt am südlichen Ortsende wieder nach Westen in Richtung Kleinbuchfeld ab, wo sie nach etwa einem halben Kilometer in die Kreisstraße BA 25 einmündet. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Bushaltestelle der Buslinie 979 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Hirschaid an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Die Kapelle von Großbuchfeld

In Großbuchfeld gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, nämlich eine aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammende Kapelle und ein sandsteinerner Brunnen.

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Großbuchfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Einwohnerzahl von Großbuchfeld auf der Website des Marktes Hirschaid, abgerufen am 19. Mai 2020
  2. Großbuchfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. Mai 2020.
  3. Geografische Lage von Großbuchfeld im BayernAtlas, abgerufen am 19. Mai 2020
  4. Geschichte von Großbuchfeld auf der Website des Marktes Hirschaid, abgerufen am 19. Mai 2020
  5. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  7. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  8. a b Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 126.
  9. a b Johann Kaspar Bundschuh: Großbuchfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 400 (Digitalisat).
  10. Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Ämter am Ende des Alten Reiches“.
  11. Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichte am Ende des Alten Reiches“.
  12. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  13. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 106–107.
  14. Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 262.
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).