Großer Preis von China 2005

Formel-1-Rennen

Der Große Preis von China 2005 (offiziell 2005 Formula 1 Sinopec Chinese Grand Prix) fand am 16. Oktober auf dem Shanghai International Circuit in Shanghai statt und war das 19. und letzte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005. Dieses Rennen war der letzte Sieg für einen V10-Motor und für ein Auto mit 6 Gängen.

 Großer Preis von China 2005
Renndaten
19. von 19 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005
Streckenprofil
Name: 2005 Formula 1 Sinopec Chinese Grand Prix
Datum: 16. Oktober 2005
Ort: Shanghai
Kurs: Shanghai International Circuit
Länge: 305,256 km in 56 Runden à 5,451 km

Wetter: sonnig
Pole-Position
Fahrer: Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault
Zeit: 1:34,080 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:33,242 min (Runde 56)
Podium
Erster: Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault
Zweiter: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter: Deutschland Ralf Schumacher Japan Toyota

Führungsrunden
Kein Rennen angegeben!

Hintergrund

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Nach dem Großen Preis von Brasilien stand Fernando Alonso als Weltmeister fest. Nach dem Großen Preis von Japan führte er uneinholbar in der Fahrerwertung mit 19 Punkten vor Kimi Räikkönen und mit 61 Punkten vor Michael Schumacher. In der Konstrukteurswertung führte Renault mit zwei Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 76 Punkten vor Ferrari. Die Konstrukteursmeisterschaft entschied sich demnach zwischen Renault und McLaren-Mercedes.

Dies war das letzte Rennen für Antonio Pizzonia und die Teams BAR, Minardi und Jordan. Alle drei Teams fuhren 2006 unter anderen Namen (Honda, Scuderia Toro Rosso bzw. Midland F1 Racing).

Mit Rubens Barrichello (einmal) trat der bisher einzige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training

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Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2004 waren berechtigt am Freitag im freien Training ein drittes Auto einzusetzen. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes), Vitantonio Liuzzi (Red Bull), Ricardo Zonta (Toyota) und Nicolas Kiesa (Jordan-Toyota) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Im ersten freien Training am Freitag war de la Rosa mit 1:33,463 Minuten Schnellster vor Barrichello und Zonta. Im zweiten freien Training am Freitag fuhr de la Rosa dann mit 1:32,834 Minuten die schnellste Zeit vor Zonta und Räikkönen.

Im dritten freien Training am Samstag war Räikkönen mit 1:34,253 Minuten vorne, gefolgt von Juan Pablo Montoya und Giancarlo Fisichella. Im vierten und letzten freien Training am Samstag fuhr Räikkönen dann in 1:33,212 Minuten wieder die schnellste Runde vor Montoya und Alonso.

Qualifying

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Alonso holte vor seinem Teamkollegen Fisichella seine neunte Pole-Position. Räikkönen landete auf dem dritten Platz vor Jenson Button und Montoya.

Während der Aufwärmphase, als die Autos aus der Box kamen, um sich in die Startaufstellung zu begeben, zog ein langsam fahrender Michael Schumacher nach links in die Spur von Christijan Albers, welcher mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war.[1] Die Autos kollidierten daraufhin und beide Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt. Michael Schumacher bekam hierfür nach dem Rennen einen Verweis der Rennleitung. Beide Fahrer wechselten in die Ersatzautos und starteten das Rennen aus der Boxengasse, ebenso wie Narain Karthikeyan.

Alonso dominierte das Rennen und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Damit krönte er die bis dato beste Saison von Renault mit Siegen in der Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft. McLarens Kampf um die Weltmeisterschaft (vor dem Rennen waren er es lediglich zwei Punkte Rückstand auf Renault) endete bereits in der fünften Runde, als Montoyas Motor ausfiel und er dadurch aufgeben musste, nachdem er über einen losen Gullydeckel gefahren war. Die Chancen von Renaults zweitem Fahrer Fisichella auf einen Platz auf dem Podium endeten, als er während der zweiten Safety-Car-Phase eine Durchfahrtsstrafe erhielt. Er beendete das Rennen mit weniger als einer Sekunde Rückstand auf Ralf Schumacher auf Platz 4. Red-Bull-Racing-Pilot Christian Klien fuhr eine Karrierebestleistung und belegte den fünften Platz. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Felipe Massa, Mark Webber und Button.

Räikkönen fuhr die schnellste Runde des Rennens und stellte damit einen neuen Rekord auf (10 schnellste Runden innerhalb einer Saison).

Meldeliste

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Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien  Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari F2005 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien  Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich  Lucky Strike BAR Honda 03 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR 007 Honda 3.0 V10 M
04 Japan  Takuma Satō
Frankreich  Mild Seven Renault F1 Team 05 Spanien  Fernando Alonso Renault R25 Renault 3.0 V10 M
06 Italien  Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich  BMW-Williams F1 Team 07 Australien  Mark Webber Williams FW27 BMW 3.0 V10 M
08 Brasilien  Antonio Pizzonia
Vereinigtes Konigreich  West McLaren-Mercedes 09 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren MP4-20 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
10 Kolumbien  Juan Pablo Montoya
35 Spanien  Pedro de la Rosa[M 1]
Schweiz  Sauber Petronas 11 Kanada  Jacques Villeneuve Sauber C24 Petronas 3.0 V10 M
12 Brasilien  Felipe Massa
Osterreich  Red Bull Racing 14 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Red Bull RB1 Cosworth 3.0 V10 M
15 Osterreich  Christian Klien
37 Italien  Vitantonio Liuzzi[M 1]
Japan  Panasonic Toyota Racing 16 Italien  Jarno Trulli ToyotaTF105 Toyota 3.0 V10 M
17 Deutschland  Ralf Schumacher
38 Brasilien  Ricardo Zonta[M 1]
Vereinigtes Konigreich  Jordan Grand Prix 18 Portugal  Tiago Monteiro Jordan EJ15 Toyota 3.0 V10 B
19 Indien  Narain Karthikeyan
39 Danemark  Nicolas Kiesa[M 1]
Italien  Minardi F1 Team 20 Niederlande  Robert Doornbos Minardi PS05 Cosworth 3.0 V10 B
21 Niederlande  Christijan Albers

Anmerkungen

  1. a b c d Nahm nur am Freitagstraining teil.

Klassifikationen

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Qualifying

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Pos. Fahrer[2] Konstrukteur Zeit Start
01 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 1:34,080 01
02 Italien  Giancarlo Fisichella Frankreich  Renault 1:34,401 02
03 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:34,488 03
04 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:34,801 04
05 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:35,188 05
06 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 1:35,301 06
07 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 1:35,428 07
08 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 1:35,610 08
09 Deutschland  Ralf Schumacher Japan  Toyota 1:35,739 09
10 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:35,739 10
11 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 1:35,898 11
12 Italien  Jarno Trulli Japan  Toyota 1:36,044 12
13 Brasilien  Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:36,445 13
14 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 1:36,472 14
15 Indien  Narain Karthikeyan Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 1:36,707 15
16 Kanada  Jacques Villeneuve Schweiz  Sauber-Petronas 1:36,788 16
17 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:37,083 17
18 Niederlande  Christijan Albers Italien  Minardi-Cosworth 1:39,105 18
19 Portugal  Tiago Monteiro Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 1:39,233 19
20 Niederlande  Robert Doornbos Italien  Minardi-Cosworth 1:39,460 20
Pos. Fahrer[3] Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 56 2 1:39:53,618 01 1:33,536 (45.)
2 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 56 2 + 4,015 03 1:33,242 (56.)
3 Deutschland  Ralf Schumacher Japan  Toyota 56 2 + 25,376 08 1:34,035 (44.)
4 Italien  Giancarlo Fisichella Frankreich  Renault 56 3 + 26,114 02 1:33,563 (54.)
5 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 56 2 + 31,839 13 1:33,727 (43.)
6 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 56 2 + 36,400 10 1:34,094 (43.)
7 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 56 2 + 36,842 09 1:34,271 (53.)
8 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 56 2 + 41,249 04 1:34,766 (53.)
9 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 56 2 + 44,247 06 1:34,585 (54.)
10 Kanada  Jacques Villeneuve Schweiz  Sauber-Petronas 56 2 + 59,977 16 1:34,713 (53.)
11 Portugal  Tiago Monteiro Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 56 2 + 1:24,648 19 1:36,563 (13.)
12 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 56 3 + 1:32,812 07 1:35,011 (18.)
13 Brasilien  Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 55 2 + 1 Runde 12 1:34,560 (63.)
14 Niederlande  Robert Doornbos Italien  Minardi-Cosworth 55 2 + 1 Runde 20 1:36,894 (54.)
15 Italien  Jarno Trulli Japan  Toyota 55 2 + 1 Runde 11 1:35,347 (16.)
16 Niederlande  Christijan Albers[# 1] Italien  Minardi-Cosworth 50 2 + 5 Runden Box 1:37,215 (48.)
Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 34 2 DNF 17 1:35,587 (17.)
Indien  Narain Karthikeyan Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 28 1 DNF 14 1:37,398 (17.)
Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 24 2 DNF 05 1:34,501 (15.)
Deutschland  Michael Schumacher[# 1] Italien  Ferrari 22 0 DNF Box 1:35,877 (16.)

Anmerkungen

  1. a b Albers und Michael Schumacher kollidierten bei der Anfahrt zur Startaufstellung. Beide mussten in ihrem Ersatzwagen aus der Boxengasse starten.

WM-Stände nach dem Rennen

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Die ersten acht eines Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Spanien  Fernando Alonso Renault 133
02 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 112
03 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari 62
04 Kolumbien  Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes 60
05 Italien  Giancarlo Fisichella Renault 58
06 Deutschland  Ralf Schumacher Toyota 45
07 Italien  Jarno Trulli Toyota 43
08 Brasilien  Rubens Barrichello Ferrari 38
09 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR-Honda 37
10 Australien  Mark Webber Williams-BMW 36
11 Deutschland  Nick Heidfeld Williams-BMW 28
12 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Red Bull-Cosworth 24
13 Brasilien  Felipe Massa Sauber-Petronas 11
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
14 Kanada  Jacques Villeneuve Sauber-Petronas 9
15 Osterreich  Christian Klien Red Bull-Cosworth 9
16 Portugal  Tiago Monteiro BAR-Honda 7
17 Osterreich  Alexander Wurz McLaren-Mercedes 6
18 Indien  Narain Karthikeyan BAR-Honda 5
19 Niederlande  Christijan Albers Minardi-Cosworth 4
20 Spanien  Pedro de la Rosa McLaren-Mercedes 4
21 Osterreich  Patrick Friesacher Minardi-Cosworth 3
22 Brasilien  Antonio Pizzonia Williams-BMW 2
23 Italien  Vitantonio Liuzzi Red Bull-Cosworth 1
24 Japan  Takuma Satō BAR-Honda 1
26 Niederlande  Robert Doornbos Minardi-Cosworth 0
Vereinigtes Konigreich  Anthony Davidson BAR-Honda 0

Konstrukteurswertung

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Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich  Renault 191
02 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 182
03 Italien  Ferrari 100
04 Japan  Toyota 88
05 Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 66
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 38
07 Vereinigtes Konigreich  Red Bull-Cosworth 34
08 Schweiz  Sauber-Petronas 20
09 Vereinigtes Konigreich  Jordan-Toyota 12
10 Italien  Minardi-Cosworth 7
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Commons: Großer Preis von China 2005 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. 2005: Ein China-Grand-Prix für die Ewigkeit. Abgerufen am 24. Januar 2023.
  2. Formula 1® - The Official F1® Website. 5. Dezember 2013, archiviert vom Original am 5. Dezember 2013; abgerufen am 12. Dezember 2022.
  3. Formula 1® - The Official F1® Website - 2005 FORMULA 1™ Sinopec Chinese Grand Prix. 10. Oktober 2014, archiviert vom Original am 10. Oktober 2014; abgerufen am 12. Dezember 2022.