Großer Preis von Monaco 1969

Formel-1-Rennen in Monte Carlo

Der Große Preis von Monaco 1969 (offiziell XXVII Grand Prix Automobile de Monaco) fand am 18. Mai auf dem Circuit de Monaco in Monte Carlo statt und war das dritte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.

 Großer Preis von Monaco 1969
Renndaten
3. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969
Streckenprofil
Name: XXVII Grand Prix Automobile de Monaco
Datum: 18. Mai 1969
Ort: Monaco
Kurs: Circuit de Monaco
Länge: 251,583 km in 80 Runden à 3,145 km

Wetter: trocken und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zeit: 1:24,6 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zeit: 1:25,1 min (Runde 16)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Piers Courage Vereinigtes Konigreich Brabham
Dritter: Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Lotus

Berichte

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Hintergrund

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Das Teilnehmerfeld entsprach größtenteils dem des vorangegangenen Grand Prix in Spanien mit der Ausnahme, dass Jochen Rindt noch nicht von seiner dort erlittenen Nasenverletzung genesen war und daher von Richard Attwood vertreten wurde.

Zudem trat das Privatteam Antique Automobiles erstmals in dieser Saison an und bestritt mit dem Fahrer Vic Elford die letzte Grand-Prix-Teilnahme eines Cooper-Rennwagens. Für Silvio Moser, der einen privaten Brabham einsetzte, war es ebenfalls die erste GP-Teilnahme des Jahres.

Training

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Nach der ersten Trainingseinheit wurde als Reaktion auf Unfälle und Probleme beim zurückliegenden Spanien-GP ein Verbot jeglicher Flügel verhängt. Die Zeiten aus diesem ersten Training, das noch mit Flügeln absolviert worden war, wurden gestrichen und zählten nicht für die Qualifikation. Entgegen den Befürchtungen einiger Teams, dass die mit den aerodynamischen Hilfsmitteln abgestimmten Wagen ohne Flügel kaum fahrbar seien, waren lediglich geringe Zeitverluste festzustellen.

Jackie Stewart erzielte die erste Pole-Position seiner Karriere vor Chris Amon im Ferrari und seinem Matra-Teamkollegen Jean-Pierre Beltoise.[1]

Stewart ging als Führender in die erste Kurve, dicht gefolgt von Amon. Dahinter geriet Beltoise unter Druck durch Graham Hill, der in der dritten Runde an ihm vorbeiziehen konnte. Innerhalb der ersten zehn Runden fuhr Stewart einen Vorsprung von zehn Sekunden heraus.

Unterdessen hatte John Surtees im nur mäßig beleuchteten Tunnel mit einem Getriebeschaden zu kämpfen. Jack Brabham übersah dies und kollidierte mit ihm. Beide fielen aus, blieben aber unverletzt. Amon und Beltoise, die beide in aussichtsreicher Position unterwegs waren, schieden noch im ersten Viertel des Rennens mit technischen Problemen aus. Kurz nach Beltoise musste auch der führende Stewart aufgeben, sodass beide Matra-Ford innerhalb von zwei Runden mit exakt dem gleichen Defekt ausgeschieden waren.

An der Spitze lag nun Hill mit zwölf Sekunden Vorsprung vor Jacky Ickx und Piers Courage. Da Ickx in Runde 49 durch einen Aufhängungsschaden aufgeben musste, beendete Courage das Rennen auf Platz zwei und sorgte damit für einen unerwarteten Erfolg für das Privatteam Frank Williams Racing Cars, das erst seinen zweiten Grand-Prix-Einsatz bestritt. Joseph Siffert erreichte mit seinem Kunden-Lotus als Dritter das Ziel.[2][3]

Meldeliste

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Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich  Gold Leaf Team Lotus 01 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
02 Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood
Vereinigtes Konigreich  Bruce McLaren Motor Racing 03 Neuseeland  Denis Hulme McLaren M7A G
04 Neuseeland  Bruce McLaren McLaren M7C
Vereinigtes Konigreich  Motor Racing Developments 05 Australien  Jack Brabham Brabham BT26A G
06 Belgien  Jacky Ickx
Vereinigtes Konigreich  Matra International (Tyrrell) 07 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Matra MS80 D
08 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise
Vereinigtes Konigreich  Rob Walker Racing Team 09 Schweiz  Joseph Siffert Lotus 49B F
Vereinigtes Konigreich  Reg Parnell Racing 10 Mexiko  Pedro Rodríguez BRM P126 BRM P142 3.0 V12 D
Italien  Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Neuseeland  Chris Amon Ferrari 312 (1969) Ferrari 255C 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich  Antique Automobiles 12 Vereinigtes Konigreich  Vic Elford Cooper T86B Maserati 10/F1 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich  Owen Racing Organisation 14 Vereinigtes Konigreich  John Surtees BRM P138 BRM P142 3.0 V12 D
15 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver BRM P133
Vereinigtes Konigreich  Frank Williams Racing Cars 16 Vereinigtes Konigreich  Piers Courage Brabham BT26A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Schweiz  Silvio Moser Racing Team 17 Schweiz  Silvio Moser Brabham BT24 G

Klassifikationen

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Startaufstellung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Frankreich  Matra-Ford 1:24,6 133,830 km/h 01
02 Neuseeland  Chris Amon Italien  Ferrari 1:25,0 133,200 km/h 02
03 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Frankreich  Matra-Ford 1:25,4 132,576 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:25,8 131,958 km/h 04
05 Schweiz  Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:26,0 131,651 km/h 05
06 Vereinigtes Konigreich  John Surtees Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:26,0 131,651 km/h 06
07 Belgien  Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:26,3 131,194 km/h 07
08 Australien  Jack Brabham Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:26,4 131,042 km/h 08
09 Vereinigtes Konigreich  Piers Courage Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:26,4 131,042 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:26,5 130,890 km/h 10
11 Neuseeland  Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:26,7 130,588 km/h 11
12 Neuseeland  Denis Hulme Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:29,5 126,503 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:28,4 128,077 km/h 13
14 Mexiko  Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:30,5 125,105 km/h 14
15 Schweiz  Silvio Moser Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:30,5 125,105 km/h 15
16 Vereinigtes Konigreich  Vic Elford Vereinigtes Konigreich  Cooper-Maserati 1:32,8 122,004 km/h 16
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 80 0 1:56:59,4 04 1:25,8
02 Vereinigtes Konigreich  Piers Courage Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 80 0 + 17,3 09 1:25,8
03 Schweiz  Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 80 0 + 34,6 05 1:26,2
04 Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 80 0 + 52,9 10 1:26,4
05 Neuseeland  Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 79 0 + 1 Runde 11 1:26,8
06 Neuseeland  Denis Hulme Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 78 0 + 2 Runden 12 1:26,7
07 Vereinigtes Konigreich  Vic Elford Vereinigtes Konigreich  Cooper-Maserati 74 0 + 6 Runden 16 1:33,2
Belgien  Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 48 0 DNF 07 1:26,5
Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Frankreich  Matra-Ford 22 0 DNF 01 1:25,1 (16.)
Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Frankreich  Matra-Ford 20 0 DNF 03 1:26,3
Neuseeland  Chris Amon Italien  Ferrari 16 0 DNF 02 1:26,3
Mexiko  Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 15 0 DNF 14 1:31,3
Schweiz  Silvio Moser Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 15 0 DNF 15 1:30,7
Vereinigtes Konigreich  John Surtees Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 9 0 DNF 06 1:29,3
Australien  Jack Brabham Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 9 0 DNF 08 1:29,2
Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 0 0 DNF 13

WM-Stände nach dem Rennen

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Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung

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Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Matra-Ford 18
04 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Lotus-Ford 15
02 Neuseeland  Bruce McLaren McLaren-Ford 10
03 Neuseeland  Denis Hulme McLaren-Ford 8
06 Schweiz  Joseph Siffert Lotus-Ford 7
05 Vereinigtes Konigreich  Piers Courage Brabham-Ford 6
07 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford 5
08 Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood Lotus-Ford 3
09 Vereinigtes Konigreich  John Surtees B.R.M. 2
10 Belgien  Jacky Ickx Brabham-Ford 1
11 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver B.R.M. 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Vereinigtes Konigreich  Vic Elford Cooper-Maserati 0
12 Rhodesien  Sam Tingle Brabham-Repco 0
Sudafrika 1961  Peter de Klerk Brabham-Repco 0
Osterreich  Jochen Rindt Lotus-Ford 0
Mexiko  Pedro Rodríguez B.R.M. 0
Neuseeland  Chris Amon Ferrari 0
Australien  Jack Brabham Brabham-Ford 0
Vereinigte Staaten  Mario Andretti Lotus-Ford 0
Rhodesien  John Love Lotus-Ford 0
Sudafrika 1961  Basil van Rooyen McLaren-Ford 0
Schweiz  Silvio Moser Brabham-Ford 0

Konstrukteurswertung

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Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich  Matra-Ford 18
03 Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 15
02 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 12
04 Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 7
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 2
06 Vereinigtes Konigreich  Cooper-Maserati 0
07 Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco 0
Italien  Ferrari 0

Einzelnachweise

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  1. Großer Preis von Monaco 1969 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2024.
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 14. März 2024.
  3. Großer Preis von Monaco 1969 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2024.