Großsteingräber bei Bramsche-Wesel

Großsteingrab in Deutschland

Die Großsteingräber bei Bramsche-Wesel waren mehrere megalithische Grabanlagen bei Wesel, einem Ortsteil von Bramsche, einer Ortschaft von Lingen (Ems) im Landkreis Emsland (Niedersachsen). Heute ist von ihnen nur noch eines in Resten erhalten. Das Großsteingrab ist ein Ganggrab aus der Jungsteinzeit mit der Sprockhoff-Nr. 878. Zwei weitere Gräber wurden wohl schon im 19. Jahrhundert vollständig zerstört. Die Anlagen wurden zwischen 3500 und 2800 v. Chr. von Menschen der Trichterbecherkultur errichtet.

Großsteingräber bei Bramsche-Wesel
zerstörtes Großsteingrab Bramsche-Wesel 1
zerstörtes Großsteingrab Bramsche-Wesel 1
Großsteingräber bei Bramsche-Wesel (Niedersachsen)
Großsteingräber bei Bramsche-Wesel (Niedersachsen)
Koordinaten Bramsche-Wesel 1Koordinaten: 52° 25′ 24,5″ N, 7° 22′ 14,3″ O, Bramsche-Wesel 2, Bramsche-Wesel 3
Ort Lingen (Ems), OT Bramsche, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 und 2800 v. Chr
Sprockhoff-Nr. 878

Die Reste des erhaltenen Grabes liegen etwa 1 km westlich von Wesel am Steilufer der Großen Aa. Das zweite Grab lag westlich des Hofes van Werde an der Straße nach Plantlünne, das dritte südlich der Großen Aa bei Wintermanns Hof. Gut 500 m nordwestlich von Grab 1 lag das im 19. Jahrhundert zerstörte Großsteingrab Hesselte.

Beschreibung

Bearbeiten

Soweit noch feststellbar, handelt es sich um ein Ganggrab vom Typ der Emsländischen Kammer. Nur noch die Hügelschüttung ist erhalten, ihre Länge kann mit 24 m, die Breite mit 15 m angenommen werden. Sämtliche Steine fehlen. Die Kammer war etwa West-Ost orientiert, der Zugang schloss im Süden an. Das Großsteingrab muss zwischen 1841 und 1896 vernichtet und die Grabstelle tief durchwühlt worden sein. In alten Berichten wird das Großsteingrab als besonders schön und groß beschrieben.

Über Grab 2 liegen keine näheren Informationen vor. An seinem Standort ist noch ein ost-westlich orientierter flacher Hügel mit einer Länge von 12 m und einer Breite von 3 m vorhanden. Möglicherweise handelt es sich um die Hügelschüttung des Grabes, was ohne eine genauere Untersuchung allerdings nicht als sicher gelten kann.

Über Grab 3 liegen keine näheren Informationen vor.

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • W. Conrads: Archäologische Fundkarte der Umgegend von Emsbüren. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück. Band 20, 1895, Taf. 4.
  • Detering: Deitering: Ueber die in dem ehemaligen Gogerichts-Bezirke von Emsbüren befindlichen Hünensteine, Grabhügel, sammt den in und um denselben gefundenen altdeutschen Geräthschaften. In: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens (Wigands Archiv). Band 2, 1828, S. 323 (Online)
  • Johannes Heinrich Müller, Jacobus Reimers: Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover. Schulze, Hannover 1893, S. 253 (PDF; 25,0 MB).
  • Ludwig Schriever: Geschichte des Kreises Lingen. Acken, Lingen 1905, S. 21 (Online).
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 110.
  • Johann Karl Wächter: Statistik der im Königreiche Hannover vorhandenen heidnischen Denkmäler. Historischer Verein für Niedersachsen, Hannover 1841, S. 123–124 (Online).
Bearbeiten
Commons: Großsteingrab Bramsche-Wesel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien