Hörbach (Herborn)

Ortsteil von Herborn

Hörbach ist ein Stadtteil von Herborn im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Hörbach
Stadt Herborn
Koordinaten: 50° 40′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 50° 40′ 3″ N, 8° 16′ 20″ O
Höhe: 272 (263–327) m ü. NHN
Fläche: 7,21 km²[1]
Einwohner: 1319 (30. Juni 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35745
Vorwahl: 02772

Geografische Lage

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Hörbach liegt im Rehbachtal westlich der Kernstadt. Nördlich verläuft die Bundesstraße 255. Sie trifft über die Anschlussstelle Herborn-West auf die Bundesautobahn 45.

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Die Gestaltung des Ortsnamens lässt auf eine fränkische Besiedlung schließen. Die Siedlungsspuren lassen jedoch eine Besiedlung durch die Kelten vermuten. In der Gemarkung liegen das jetzt abgebaute Basaltvorkommen des Steinringsbergs und alte Eisenerzgruben, von denen die letzte im Jahr 1934 eingestellt wurde.

Im Jahr 1287 wurden Ober- und Niederhörbach bekanntermaßen erstmals urkundlich erwähnt.[3] Die Pfarrkirche entstand schon um 1240. Der Turmhelm wurde um 1461 aufgesetzt.

Am 24. April 1893 brach in einer Scheune ein Feuer aus, welches rasch auf die umliegenden Scheunen und Wohnhäuser übergriff. 59 Wohnhäuser und 17 Scheunen wurden ein Opfer der Flammen. Nur 17 Wohnhäuser und die Kirche blieben unversehrt.[4] Noch heute hat sich deshalb in der heimischen Mundart der Satz: „Verloren wie Hörbach ’93!“ erhalten.

Die im Zweiten Weltkrieg an diesem Ort geplante Raketenfüllstation Steinringsberg wurde nicht realisiert.

Im Süden von Hörbach stehen zwei Mühlenanwesen, die „Andreasmühle“ und die „Klaasemühle“, von denen die erste seit dem Mittelalter besteht.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Januar 1977 die bis dahin selbstständige Gemeinde Hörbach, die Stadt Herborn und weitere bis dahin selbstständigen Gemeinden durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Stadt Herborn zusammengeschlossen.[5][6] Für den Stadtteil Hörbach wurde, wie für die anderen nach Herborn eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Hörbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]

Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

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Hörbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
310
1840
  
317
1846
  
335
1852
  
363
1858
  
365
1864
  
386
1871
  
372
1875
  
363
1885
  
428
1895
  
475
1905
  
545
1910
  
571
1925
  
642
1939
  
742
1946
  
932
1950
  
969
1956
  
1.006
1961
  
1.106
1967
  
1.180
1970
  
1.247
1983
  
?
1997
  
1.344
1999
  
1.348
2003
  
1.352
2008
  
1.345
2011
  
1.365
2014
  
1.366
2018
  
1.349
2020
  
1.319
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: nach 1970 Stadt Herborn: Einwohnerzahlen[9]; Zensus 2011[10]

Religionszugehörigkeit

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• 1885: 0426 evangelische (= 99,53 %), zwei katholische (= 0,47 %) Einwohner[1]
• 1961: 1001 evangelische (= 90,51 %) und 100 katholische (= 9,04 %) Einwohner[1]

Für Hörbach gibt es einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher. Der Ortsbeirat besteht aus acht Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist Andreas Theis Ortsvorsteher.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Hörbach bildet mit Hirschberg und Guntersdorf eine evangelische Kirchengemeinde.

Kulturdenkmäler

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Hörbach.

Infrastruktur

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Den öffentlichen Personennahverkehr stellen die RMV Buslinien 501, 502 und 505 sicher.

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
  5. Am 1. Januar 1977 als Ortsbezirk zur Stadt Herborn.

Einzelnachweise

  1. a b c d Hörbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Herborn, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
  3. Stadtteil Hörbach. In: Webauftritt. Stadt Herborn, abgerufen im Januar 2021.
  4. Zerstörter Straßenzug in Hörbach nach einem Großbrand, 1893. Historische Bilddokumente aus Hessen. (Stand: 8. März 2011). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 21 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. Hauptsatzung § 5. (PDF; 160 kB) In: Webauftritt. Stadt Herborn, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Einwohnerzahlen der Stadt Herborn im Webarchiv: 1997, 1999; 2003; 2008–2014; 2018–2020
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeirat Hörbach im Internetauftritt der Stadt Herborn, abgerufen am 28. Juli 2021.