Hügel (Familie)

Künstlerfamilie

Die Familie Hügel brachte bis in die Gegenwart Architekten, Baumeister, Steinmetzen und Bildhauer hervor.

Pfarrkirche Gemünden am Main
Hügel-Epitaph 1601
Großes Theater Warschau Quadriga Konstanty Hegel 1833 Foto Dennis Jarvis from Halifax, Canada

Epitaph von 1601

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Simon Hügel

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Hügel-Epitaph Inschrift: wie ir seid warn wir auf erdn – wie wir sind werdet ir auch werden

In den Gemündener Pfarrbüchern ist 1598 die Heirat des Jodocus Hügel eingetragen. Das monumentale Epitaph von 1601 in der Pfarrkirche St. Peter und Paul berichtet von Simon Hügel. Es waren wohlhabende Leute, denn eine solche Grabplatte in der Kirche, die von allen gesehen wurde, bedeutete ein großzügiger Stifter zu sein.[1]

Johann Franz Hügel heiratete 1659 Margareta Feserin, drei ihrer Söhne erlernten das Steinmetzhandwerk.

Mainfränkische Auswanderung

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Nach dem endgültigen Sieg über die Türken in Wien, 1683, erfolgte eine noch nie dagewesene Bautätigkeit. Wien wurde eine Stadt der barocken Architektur und übte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation eine starke Sogwirkung auf Baufachleute aus. Es bestand akuter Arbeitskräftemangel, der Aufruf des Kaisers wurde im Reich verlesen.

1. Generation

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Gemünden – Eggenburg – Kaisersteinbruch – Wien

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Johann Gallus Hügel Gemünden – Eggenburg

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Johann Gallus Hügel (1664–1719) tauchte 1692 als Meister in der Viertellade zu Eggenburg, Niederösterreich auf. Drei seiner Söhne erlernten das Steinmetzhandwerk.

 
Zu Jacob Hügel: Handwerksordnung der Zimmerer, Steinmetzen und Maurer für Würzburg 1685, Abschrift für Gemünden 1710. Die Dokumente im Krieg verbrannt

Jacob Hügel Gemünden

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  • Der 1677 geborene Jacob Hügel blieb in Gemünden und gründete hier seine Familie. Er heiratete am 23. Jänner 1706 Maria Barbara Arnold.

Elias Hügel Gemünden – Kaisersteinbruch – Wien

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Bei Gallus und Elias änderte sich der Name, aus Hügel wurde Högl, obwohl Elias weiterhin mit Hügel unterschrieb. Ein in Polen ansässiger Familienzweig führt den Namen Hegel.

Die Steinmetz-Viertelladen in Eggenburg, mit dem Bildhauerstein, und in Kaisersteinbruch, mit dem tragfähigen harten Leithakalkstein, dem „Kaiserstein“ sind bei allen Palästen und Kirchen dieser Epoche in Wien miteinander vertreten.

Bildergalerie

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2. Generation

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Brüder Joachim, Johann Caspar, Johann Georg und Georg Andreas

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Joachim Högl Eggenburg – Kartause Gaming

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Joachim Högl (* 1696)[2], Mönch in der Kartause Gaming

Johann Caspar Högl Eggenburg – Zwettl

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Johann Caspar Högl (1702–1776), Steinmetzmeister und Bildhauer, blieb in Eggenburg, heiratete 1724 Rosalia Stricknerin, Witwe des Meisters Mathias Strickner, und übernahm das Stricknerische Handwerk. Er hatte keine männlichen Erben.

Johann Georg Högl Eggenburg – Bruck an der Leitha

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Johann Georg Högl (1706–1748), Bildhauer, heiratete 1738 in der Wiener Michaelerkirche, wurde Bürger von Bruck an der Leitha[3], arbeitete bis 1742 beim Bau der Pfarrkirche Bruck an der Leitha.

Georg Andreas Högl Eggenburg – Wien

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Georg Andreas Högl (1714–1787) heiratete 1743 in Wien Franziska Waltnerin, Witwe von Meister Michael Waltner. Der angehende Meister Högl war damals 28 Jahre alt, seine Frau 21. Von den zehn gemeinsamen Kindern verblieben zwei Söhne beim Steinmetzhandwerk. Bei der Handwerkssitzung der Wiener Bauhütte am 11. Jänner 1780 waren drei Högls anwesend, der alte Meister Georg Andreas mit seinen beiden Söhnen Andreas Georg und Johann Philipp.

3. Generation

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Joseph Högl Bruck an der Leitha – Warschau

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Johann Georg Högls Sohn Joseph Högl (1741–1780) dingte dort als Lehrjunge auf. Joseph war verheiratet mit der Tierarzttochter Constantia geb. Lascowska. Er arbeitete in Mähren, 1769 wurde ihr Sohn Franz Anton in Warschau geboren, und leitete 1777 die Zwettler Steinmetz-Viertellade. Der jüngere Sohn Anton Högl erhielt seine Ausbildung im Wiener Steinmetzhandwerk und wurde Meister.[4]

Andreas Georg Högl Wien

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Georg Andreas Högls Sohn Andreas Georg (1744–1782) heiratete 1769 in der Stephanskirche zu Wien Magdalena Schunkin, Witwe des Steinmetzmeisters Carl Schunko. Er wurde 1782, in seinem letzten Lebensjahr, Obervorsteher der Wiener Bauhütte.

Johann Philipp Högl Wien

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Dem jüngeren Bruder Johann Philipp Högl (1755–1800) wurde vom Vater am 19. März 1779 das Handwerk übergeben. 1783 führte er bei der Karmeliterkirche in der Leopoldstadt Steinmetzarbeiten durch. Johann Philipp Högl heiratete Barbara Eckmayrin in der Schottenkirche zu Wien. Ihre drei Söhne lernten Berufe im Baugewerbe.

Bildergalerie

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4. Generation

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Franz (Anton) Högl Warschau – Oldenburg

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Ein Sohn des Joseph Högl war der Bildhauer Franz Anton Högl/Hegel (1769–1859) in Oldenburg[5]

Im Jahr 1804 rief Herzog Peter Friedrich Ludwig den Bildhauer Franz Anton Högl nach Oldenburg. Eines seiner Werke für Oldenburg ist die Point-de-vue-Vase (auch Högl´sche Vase) am Schlossplatz, die 1805 nach Plänen von Josef Bernhard Wick (1754–1812) aufgestellt wurde.[6]

Anton Högl Warschau – Wien – Wien

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Anton Högl, Sohn des Joseph Högl, jüngerer Bruder des Franz Högl. Er lernte das Steinmetzhandwerk in Wien und starb jung in Warschau.

Johann Högl Wien

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Joseph Philipp Högl (* 1782) wirkte als Steinmetzmeister in Wien. Johann Högl (* 1783) wurde Stadtsteinmetzmeister und 1835 sowie 1841 Obervorsteher der Wiener Bauhütte. Beide hatten beim Vater den Beruf gelernt.

Carl Högl sen. Wien

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Sohn Carl Högl (1790–1865) lernte Maurer beim Wiener Stadtbaumeister Franz Wipplinger und wurde auch Wiener Stadtbaumeister.

5. Generation

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Konstanty Hegel Warschau

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Sohn des Franz Anton Högl, Bildhauer Konstanty Hegel (1799–1876), wurde Künstler in Warschau.

Eduard Demetrius Högl Oldenburg

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Eduard Demetrius (18o5–1885), war Sohn des Franz Högl. Er wurde zum Bildhauer ausgebildet und als der Vater 1840 erblindete, führte er die Werkstatt weiter.

Carl Högl Wien

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Karl Högl hatte einen Cousin gleichen Namens (Karl / Carl Högl, 1812–1872), Sohn von Anton Högl (Bruder des Philipp H.), der Wiener Stadtsteinmetzmeister war.[7]

6. Generation

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Bernhard Högl Oldenburg

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Bernhard Högl (1843–1893), Sohn des Eduard Demetrius, Bildhauer.

7. Generation

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Ernst Högl Oldenburg

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Ernst Högl (1880–1914), Sohn des Bernhard, Bildhauer.

Jörg Högl Oldenburg

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Jörg Högl (* 1964), Architekt

Würzburg 1849

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Michael Hügel Schäßburg

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Steinmetzmeister in Schäßburg, damals Königreich Ungarn, heute Rumänien. Steinmetzkalender 1895–1899.[8] Wurde noch nicht weiter erforscht.

Quellen und Literatur

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Einzelnachweise

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  1. unserem Mitarbeiter Bruno Schneider: "Siymund Hügell Burger Alhie zu Gemind". In: mainpost.de. 12. November 2001, abgerufen am 2. März 2024.
  2. URL: https://regiowiki.at/w/index.php?title=Joachim_H%C3%B6gl&oldid=412699
  3. Bürger- und Aidtbuch von 1557-1850, 1737 Hans Högl Steinmetzmeister, zu lesen in: Josef Christelbauer, Rudolf Stadelmayer: Geschichte der Stadt Bruck a.d.Leitha.
  4. Högl Franz Anton, Bruder Högl Anton, Sohn Högl Eduard Demetrius, Enkel Högl Bernhard, Urenkel Högl Ernst In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 317–318 (online).
  5. Horst Bredekamp, Arnold Nesselrath (Hrsg.): Pegasus / PEGASUS: Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike. Lukas Verlag, S. 139 ff (in italienischer Sprache): Hubert Kowalski mit Kurzinformationen über Bildhauerarbeiten in Warschauer Palästen, darunter Hegel, Józef, Antoni und Konstanty (= Großvater, Vater, Sohn).
  6. Franz Anton Högl >>> Seite 1 von 2, auf alt-oldenburg.de, abgerufen am 19. April 2022.
  7. Jutta Brandstetter im Architekturlexikon, 2011
  8. Österreichische Nationalbibliothek: Steinmetzkalender für den gesamten Bereich der k.u.k. Monarchie 1895–1899