Halsbach (Dürrwangen)

Ortsteil des Marktes Dürrwangen

Halsbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Dürrwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Halsbach hat eine Fläche von 3,887 km². Sie ist in 608 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6392,83 m² haben.[1][4]

Halsbach
Koordinaten: 49° 5′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 49° 5′ 17″ N, 10° 23′ 35″ O
Höhe: 463 (455–469) m ü. NHN
Fläche: 3,89 km²[1]
Einwohner: 333 (2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91602
Vorwahl: 09856
Pfarrhaus in Halsbach
Katholische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus

Geographie

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Das Pfarrdorf liegt am Hofwiesbach, einem rechten Zufluss des Hühnerbächlein, das wiederum ein rechter Zufluss der Sulzach ist. 0,5 km südwestlich liegt das Waldgebiet Herrenschlag, 0,5 km nordwestlich das Waldgebiet Geierstange. Zwei Gemeindeverbindungsstraßen führen jeweils zur Staatsstraße 2220 (0,6 km nördlich bzw. 0,6 km nordwestlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Haslach zur Kreisstraße AN 41 (1,7 km nordöstlich) und zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Karlsholz (1,4 km südlich).[5]

Geschichte

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Die Fraisch über Halsbach war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihren Gütern geltend machen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft lag beim Obervogteiamt Dinkelsbühl des Deutschen Ordens. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Halsbach 28 Anwesen, außerdem eine Kirche, ein Pfarrhaus und ein Schul-, Hirtenhaus, die der Kommune unterstanden. Grundherren waren

  • das Fürstentum Oettingen-Spielberg (Oberamt Dürrwangen: 1 Schmiede, 1 Haus)
  • die Reichsstadt Dinkelsbühl (14 Anwesen; katholische Kirchenpflege: 1 Gut; Reichalsmosenpflege: 2 halbe Gütlein; Spital: 4 Viertelhöfe, 1 Gütlein, 6 halbe Güter)
  • der Deutsche Orden (12 Anwesen; Obervogteiamt Dinkelsbühl: 7 Hofgüter, 2 halbe Hofgüter, 2 Gütlein, 1 Gütlein mit Wirtschaft).[6][7]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[8]

1806 kam Halsbach an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Halsbach dem 1809 Steuerdistrikt Dürrwangen zugeordnet. Zeitgleich entstand die Ruralgemeinde Halsbach, zu der Dattelhof, Haslach, Lohmühle und Witzmannsmühle gehörten.[9] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:

  • Halsbach
  • Haslach mit Dattelhof, Loh- und Witzmannsmühle.[10][11]

Die Gemeinde Halsbach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist). Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Halsbach an den Landkreis Ansbach.[8] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 3,884 km².[12] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Juli 1971 nach Dürrwangen eingemeindet.[13]

Baudenkmäler

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  • Unterdorf: Feldaltar, barocke Nischenanlage mit Putzgliederung, 18. Jahrhundert; mit Ausstattung, spätes 19. Jahrhundert.
  • Kirchplatz: Bildstock, in Form einer Nischenkapelle, mit historisierender Putzgliederung, wohl frühes 20. Jahrhundert.
  • Kirchplatz 1: Pfarrhaus, zweigeschossiger verputzter Walmdachbau, 1724; mit Ausstattung.
  • Kirchplatz 2: St. Peter und Paul: dreischiffige basilikale Anlage mit drei Apsiden und mächtigem Westturm mit Glockendach, wohl 12. Jh., 1751 Barockisierung; mit Ausstattung; Friedhofsmauer, hohe Befestigungsmauer mit zwei Eingangstoren, Freitreppe und eingelassenen Grabsteinen, wohl 1754, mit mittelalterlichem Kern.
  • Sandfeld: Steinkreuz, Sandstein, spätmittelalterlich.
  • Sandfeld: Steinkreuze, Sandstein, Gruppe von drei teilweise fragmentarisch erhaltenen Steinkreuzen, spätmittelalterlich.
  • Unterdorf 6: Kleinhaus, erdgeschossiger Putzbau mit Steildach, im Kern um 1825.
  • Unterdorf 10: Bildstock, gemauerte Nischenanlage, wohl frühes 20. Jahrhundert.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1818 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 1995 2005 2011 2017
Einwohner 209 229 213 200 202 204 198 204 200 203 215 207 186 183 183 189 191 180 239 213 234 267 280 341 351 325 333
Häuser[14] 31 32 42 43 44 44 42 43 52 69
Quelle [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [17] [25] [17] [26] [17] [27] [17] [17] [17] [28] [12] [29] [30] [2]

Religion

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Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und Sitz der Pfarrei St. Peter und Paul.[6] Die Protestanten sind nach St. Peter (Sinbronn) gepfarrt.[12]

Literatur

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Commons: Halsbach (Dürrwangen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Gemarkung Halsbach (092964). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 24. September 2024.
  2. a b Ortsteil Halsbach. In: duerrwangen.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
  3. Gemeinde Dürrwangen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 424f.
  7. Johann Bernhard Fischer: Hallspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 381 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 480.) Hiernach gab es 23 Untertansfamilien, die angeblich alle den Deutsche Orden als Grundherrn hatten.
  8. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 563.
  9. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 532.
  10. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 537.
  11. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 29 (Digitalisat).
  12. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 36 (Digitalisat).
  16. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 73 (Digitalisat).
  17. a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  18. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 156 (Digitalisat).
  20. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1165–1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 61 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 175 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 175 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 175 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1200 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  30. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 326 (Digitalisat).