Hans Georg Borst

deutscher Mediziner

Hans Georg Borst (* 17. Oktober 1927 in München; † 8. September 2022 in Sommerholz, Neumarkt am Wallersee) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.

Hans Georg Borst, der Sohn des langjährigen Ordinarius für Pathologie der Ludwig-Maximilians-Universität Max Borst, wuchs in München auf. Sein Medizinstudium nahm er dort 1947 auf, bevor er in die Vereinigten Staaten ging. Von 1950 bis 1953 studierte er an der Harvard Medical School, wo er 1953 zum M.D. promoviert wurde. 1953/54 arbeitete Borst in der Abteilung für Chirurgie der Stanford Medical School und bis 1956 an der Harvard School for Public Health. Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück und erhielt hier 1957 seinen Dr. med. an der Chirurgischen Universitätsklinik in Marburg, der er bis 1958 treu blieb. Von 1958 bis 1968 war Borst leitender Oberarzt für Thoraxchirurgie der Universitätsklinik in München. 1968 wechselte er zur Medizinischen Hochschule Hannover, wo er als Ordinarius für Thoraxchirurgie arbeitete. Einer seiner Wegbegleiter an diesem Institut war Rudolf Pichlmayr. 1971 leitete er die 107. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. 1972 übernahm Borst die Leitung der Abteilung für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der MHH. Nach 24 Amtsjahren wurde er 1996 emeritiert.

Borst leistete bedeutende Beiträge in der Entwicklung von Herzklappen-, Kinderherz- und Koronarchirurgie. Ab 1983 wurden unter Borsts Leitung Transplantationen von Thorakalorganen in großem Umfang aufgenommen. 1987 führte Borst die erste kombinierte Herz-Lungentransplantation im deutschen Sprachraum durch. Die unter seiner Leitung stehende chirurgische Abteilung wurde zum führenden Forschungsinstitut für Transplantationsmedizin in Europa. Hans Georg Borst fand internationale Anerkennung für seine Leistungen.

Hans Georg Borst starb am 8. September 2022 im Alter von 94 Jahren.[1][2]

Ehrungen und Auszeichnungen

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Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • als Hrsg. mit Werner Klinner und Åke Senning: Die Eingriffe am Herzen und an den herznahen Gefäßen. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1978 (= Allgemeine und spezielle chirurgische Operationslehre. Band 6, Teil 2), ISBN 3-540-08267-0.
  • mit H. J. Schafers: Lung Transplantation. In: Clinical Investigations. Band 71, 1993, S. 98–101. PMID 8461633.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Stefan Zorn: Die MHH trauert um Professor Hans Borst. Medizinische Hochschule Hannover, Pressemitteilung vom 16. September 2022 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 16. September 2022.
  2. Traueranzeigen Hans Georg Borst auf trauer.sueddeutsche.de vom 1. Oktober 2022
  3. Mitgliedseintrag von Hans Georg Borst (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 3. Juli 2016.
  4. https://web.archive.org/web/20160304034804/https://www.mh-hannover.de/46.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=3496&cHash=17c92469c8cda9fa66fdd5030fe5c18f
  5. Herzchirurg Prof. Hans Georg Borst erhält Paracelsus-Medaille auf dgthg.de vom 28. Mai 2018
  6. Herzchirurg Prof. Hans Georg Borst erhält Paracelsus-Medaille auf dgthg.de vom 28. Mai 2018