Hans Krüger (Politiker, 1884)
Hans Krüger (eigentlich Johannes Richard Krüger; * 10. Dezember 1884 in Hildesheim; † 9. August 1933 in Hannover) war ein deutscher Politiker der SPD.
Leben
BearbeitenNach dem Abschluss der Oberrealschule in Hannover erlernte er den Beruf des Schriftsetzers. Anschließend arbeitete er bis 1911 als Zeitungsvertreter für die Reußische Volkszeitung in Greiz sowie für die Oberfränkische Volkszeitung in Hof, anschließend bis 1913 für das Volksblatt für Anhalt in Dessau. Bereits 1903 war er in die SPD eingetreten.
Während des Ersten Weltkriegs wurde er im Januar 1915 zum Kriegsdienst eingezogen und im Februar 1918 schwer verwundet. Er wurde zu Beginn der Novemberrevolution Vorsitzender des Soldatenrates, wenig später führte er den Vorsitz der Landeszentrale der Arbeiter- und Soldatenräte in Mecklenburg-Strelitz. Im April 1919 war er Delegierter auf dem 2. Arbeiter- und Soldaten-Kongress in Berlin.
Seit November 1918 gehörte er der Regierung von Mecklenburg-Strelitz unter Peter Stubmann an und war Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung des Landtages von Mecklenburg-Strelitz, dem er auch in der 1. Wahlperiode angehörte. Von Januar 1919 bis Juni 1920 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung.
Von Januar bis Mitte Oktober 1919 leitete er die Landesregierung als Vorsitzender bzw. Landeshauptmann. Anschließend war er bis Oktober 1920 Gesandter bei der Reichsregierung in Berlin und Mitglied des Reichsrates.
Wahrscheinlich wegen Auseinandersetzungen innerhalb der Landes-SPD verließ er im Herbst 1920 Mecklenburg-Strelitz und ging in die Provinz Hannover. Dort war er zunächst kommissarisch, dann von Februar 1921 bis September 1926 amtlich als Landrat des Landkreises Linden tätig. 1921 bis März 1928 gehörte er auch dem Provinziallandtag der Provinz Hannover an.
In den letzten Monaten seiner Amtszeit als Landrat war er beurlaubt. In dieser Zeit arbeitete er als Geschäftsführer des Verlags für Kommunalliteratur in Hannover.
Literatur
Bearbeiten- Krüger (Mecklenburg), Hans. In: Bureau des Reichstags (Hrsg.): Handbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung. Weimar 1919. Biographische Notizen und Bilder. Carl Heymanns, Berlin 1919, S. 203
- Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 206.
- Maik Lehmberg und Dieter Stellmacher: Sprache, sprechen, Sprichwörter: Festschrift für Dieter Stellmacher zum 65. Geburtstag. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik – Beihefte (ZDL-B). Band 126, Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08459-2, S. 242.
- Andreas Frost: Aufbruch in die Demokratie. Landtage und Abgeordnete in Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin zwischen 1918 und 1920. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2019, ISBN 9783981643978, S. 70f.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Hans Krüger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Hans Krüger in der Landesbibliographie MV
- Hans Krüger in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Hans Krüger. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)
- Biografie von Hans Krüger. In: Heinrich Best, Wilhelm H. Schröder: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar).
- Hans Krüger in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
Personendaten | |
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NAME | Krüger, Hans |
ALTERNATIVNAMEN | Krüger, Johannes Richard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker der SPD |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1884 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 9. August 1933 |
STERBEORT | Hannover |