Harde (Adelsgeschlecht)

norddeutsches Adelsgeschlecht

Harde (auch: Hart) ist der Name eines aus Bayern stammenden, später in Westfalen ansässigen, inzwischen erloschenen Adelsgeschlechts.

Wappen derer von Harde bei Spießen[1]

Geschichte

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Haus Hülshoff in Tecklenburg

Das Geschlecht ist benannt nach seinem Herkunftsort, dem Pfarrdorf Hart. Auf dem Höhenzug nördlich des Ortes stand die Burg der Herren von Harde.[2]

Der Ort Hart, ursprünglich Harde, erscheint urkundlich erst im 12. Jahrhundert, aber schon damals als Sitz eines Edelgeschlechts. "In einer Urkunde des Klosters Oberalteich aus der Zeit 1112 – 1115 ... ist belegt, dass der Ritter Gozpertus de Harde (=Unterharthof) an einem Kreuzzug teilnahm."[3] Ein Wernherus und sein Bruder Friedericus von Harde bezeugten um 1130 eine Schenkung des Oudilscalch von Törring. Werner, Ministeriale des Markgrafen Engelbert von Craiburc und Herrn auf Marquartstein, hatte Brüder- und Schwestersöhne und -töchter, und seine Nachkommen waren am Stammsitz der Familie bis in das 14. Jahrhundert ansässig.[4] 1190 wird urkundlich ein Cuno von Harde als Ritter in einer Schenkungsurkunde für das Stift Chiemsee erwähnt.[5] Ein Henricus de Harde wird als Schultheiß der Nassauischen Grafen in Wiesbaden um 1304 urkundlich genannt.[6] Später blühte das Geschlecht auch in Westfalen[7] und im 16. Jahrhundert gehörten die de Harde den Landständen der Grafschaft Tecklenburg an.[8] So wird im Jahr 1458 ein Sweder de Harde als Drost von Lingen erwähnt.[9] Das Rittergut Haus Hülshoff, südwestlich der Stadt Tecklenburg am Fuße des Berges gelegen, war im 15. und 16. Jahrhundert im Besitz der Herren von Harde.[10]

Die Familie erlosch im Mannesstamm mit dem Tod von Johann Wilhelm Christian Josef von Harde am 10. September 1742.[11]

Blasonierung: In Blau drei (2:1) goldene Ringe. Auf dem Helm ein offener, blauer Flug, die Flügel wie der Schild. Die Helmdecken sind blau-golden.[7][12]

Literatur

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  • Alexis von Schoenermarck: Helden-Gedenkmappe des deutschen Adels, 1921.
  • Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 193.
  • Johann Ferdinand "von" Huschberg: Geschichte des herzoglichen und gräflichen Gesammt-Hauses Ortenburg, 1828.
  • Johann Siebmacher: Der Adel der freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck, 1871.
  • Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 65; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 157.

Einzelnachweise

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  1. Spießen (1901–1903), Tafel 157.
  2. "Rechts und links der Via Julia". Abgerufen am 1. Juli 2022.
  3. Geschichte der Gemeinde Parkstetten. Abgerufen am 6. November 2023.
  4. J. Jos. Wagner: Geschichte des Landgerichts Traunstein und seiner weltlichen und kirchlichen Bestandteile. In: Historischer Verein Oberbayern (Hrsg.): Oberbayrisches Archiv für vaterländische Geschichte. Band 28. Kgl. Hofbuchdruckerei von Dr. C. Wolf und Sohn, München 1868, S. 187.
  5. Johann Ferdinand "von" Huschberg: Geschichte des herzoglichen und gräflichen Gesammt-Hauses Ortenburg. Sulzbach 1828, S. 34.
  6. Richard Dertsch: Die Urkunden des Stadtarchivs Mainz: Bis 1329. Stadtarchiv, 1962, S. 142.
  7. a b Johann Siebmacher: Der Adel der freien Städte Hamburg, Bremen und Lübeck. In: Bauer und Raspe (Hrsg.): J. Siebmacher's grosses und allgemeines wappenbuch, in verbindung mit mehreren, neu herausgegeben und mit historischen, genealogischen und heraldischen notizen. Nürnberg 1871, S. 9.
  8. Alexis von Schoenermarck: Helden-Gedenkmappe des deutschen Adels. Wilhelm Petri Verlag, Stuttgart 1921, S. 118 (Digitalisat im Internet Archivehttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3Dvon-schoenermarck-helden-gedenkmappe-des-deutschen-adels-1921%2F~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3DDigitalisat%20im%20Internet%20Archive~PUR%3D).
  9. Ludwig Schriever: Geschichte des Kreises Lingen, Geschichte der einzelnen Kirchspiele. Burgtor-Verlag, 1978, S. 13.
  10. Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter. 1858, S. 193.
  11. Spießen (1901–1903), S. 65.
  12. Spießen (1901–1903), S. 65.