Haslach im Kinzigtal
Haslach im Kinzigtal (auf alemannisch Hâsle) ist eine Kleinstadt mit gut 7000 Einwohnern im Schwarzwald. Haslach liegt etwa 27 Kilometer südöstlich von Offenburg und 38 Kilometer nordöstlich von Freiburg im Breisgau. Die Stadt war bis zu dessen Auflösung im Jahre 1973 die größte Gemeinde des Landkreises Wolfach und gehört heute dem Ortenaukreis an. Im Mittelalter war die Marktstadt im mittleren Kinzigtal bedeutend für den Silberbergbau der Region, was ihr einen Platz im Badnerlied einbrachte. Bereits im Jahre 1278 wurde ihr das Stadtrecht verliehen. Haslach ist das Zentrum einer Verwaltungsgemeinschaft mit mehr als 16.000 Einwohnern, zu der auch Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach gehören.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 17′ N, 8° 5′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 217 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,67 km2 | |
Einwohner: | 7241 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 388 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77716 | |
Vorwahl: | 07832 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 040 | |
LOCODE: | DE HLC | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Marktplatz 1 77716 Haslach im Kinzigtal | |
Website: | www.haslach.de | |
Bürgermeister: | Philipp Saar (CDU) | |
Lage der Stadt Haslach im Kinzigtal im Ortenaukreis | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenHaslach an der Kinzig liegt an den Bundesstraßen 33 und 294 sowie an der Schwarzwaldbahn. Die nächsten größeren Städte sind Offenburg, Villingen-Schwenningen und Freiburg im Breisgau sowie Straßburg in Frankreich.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Stadt grenzt im Norden an die Stadt Zell am Harmersbach, im Osten an Fischerbach und die Stadt Hausach, im Süden an Mühlenbach und Hofstetten und im Westen an Steinach.
Stadtgliederung
BearbeitenZur Stadt gehören neben dem Hauptort Haslach die beiden Stadtteile Schnellingen (1939 eingemeindet) und Bollenbach (1971 eingemeindet).
Zum Stadtteil Bollenbach gehören das Dorf Bollenbach und die Höfe Baberast, Dierlisberg, Grit, Heizenberg, Kienzlerhof, Vorderhof und Weber(Schilles)hof. Zum Stadtteil Haslach im Kinzigtal gehören die Stadt Haslach im Kinzigtal, der Stadtteil Schnellingen, das Gehöft Gaisbürde (Ebishöfe) und der Wohnplatz Stricker. Im Stadtteil Bollenbach lag die aufgegangene Ortschaft Welschbollenbach.[2]
Geschichte
BearbeitenHaslach ist eine sehr alte Stadt. Römerzeitliche Funde (Keramikscherben, Altarstein, Römisches Grabrelief) lassen eine Besiedlung bereits zu Zeiten des Baus der Militärstraße durch das Kinzigtal (um 74 n. Chr.) vermuten. Bodenfunde deuten auf eine römische Straßenstation hin. Haslach war von den Zähringern im 11. Jahrhundert als Marktstadt und Zentrum des lokalen Silberbergbaus gegründet worden. Letztere Funktion erlebte unter der Herrschaft der Fürstenberger (Ersterwähnung des Ortes 1240) einen enormen Aufschwung, Haslach war Sitz eines Bergrichters, der 400 Stollen und Schächte des Kinzigtals verwaltete. 1241 war Haslach in der staufischen Reichssteuerliste mit dem vergleichsweise hohen Betrag von 40 Mark Silber eingetragen, die Erhebung zur Stadt erfolgte 1278.
Ab 1500 lag die Stadt im Schwäbischen Reichskreis. Nach dem Niedergang des Silberbergbaus im 16. Jahrhundert entwickelte sich Haslach als Amts- und Marktstadt weiter.
Als Sitz eines fürstenbergischen Amtes bekam Haslach die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zu spüren. Am 6. September 1632 wurde die Herrschaft Haslach von württembergischen Truppen angegriffen, als diese auf dem Feldzug gegen Offenburg die Stadt passierten. Dabei eroberten sie die Orte Hausach und Haslach, mussten aber dann wieder abziehen.[3] Im August 1633 kam die Herrschaft Haslach an den württembergischen Obristen Bernhard Schaffalitzky von Muckadell.[4] Erst nach der Schlacht bei Nördlingen im September 1634 fiel die Herrschaft Haslach wieder an die Grafen zu Fürstenberg zurück.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Haslach 1704 komplett niedergebrannt. Am mittelalterlichen Grundriss der Stadt orientiert, entstanden daraufhin vergleichsweise moderne Fachwerkbauten in süddeutscher, barocker Abzimmerung. Nach Bildung des Kurfürstentums Baden 1803 wurde Haslach Sitz des gleichnamigen Bezirksamtes. Als dieses 1857 aufgelöst wurde, kam die Stadt zum Bezirksamt Wolfach, aus dem 1939 der Landkreis Wolfach wurde.
In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs bestanden in der Nähe der Stadt, am Vulkan, zwei Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof und ein Außenlager des Sicherungslagers Schirmeck-Vorbruck. Grund für die Einrichtung des Lagers war die Verlagerung von Produktionsstätten mehrerer Rüstungsbetriebe in die bombensicheren Bergwerksstollen der Hartsteinwerke Vulkan. In dem Lager wurden etwa 1.700 Häftlinge aus 19 Ländern unter quälenden Bedingungen zur Zwangsarbeit gezwungen. Hunderte von Häftlingen überlebten ihren dortigen Aufenthalt nicht. Am 28. April 1948 wurden diese Stollen gesprengt, was auch von seismischen Stationen registriert wurde.[5] Erst im Jahre 1998 wurde die „Gedenkstätte Vulkan“ eingeweiht, die an diese Zeit erinnert.[6]
Den Namenszusatz im Kinzigtal führt die Gemeinde seit dem 22. November 1962. Am 1. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Bollenbach eingemeindet.[7] 1973 wurden der Landkreis Wolfach aufgelöst und Haslach in den Ortenaukreis eingegliedert.
Demographie
BearbeitenEinwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
Jahr | Einwohnerzahl |
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1834 | 1.677 |
1885 | 1.797 |
1939 | 3.537 |
1961 | 5.189 |
1970 | 5.638 |
2011[8] | 6.946 |
2022 | 7.202 |
Politik
BearbeitenVerwaltungsgemeinschaft
BearbeitenHaslach ist Sitz einer Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft, der die Gemeinden Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach angehören. In einer weiteren zentralörtlichen Funktion ist es Standortgemeinde des lokalen Notariats.
Stadtoberhaupt
BearbeitenStadtoberhaupt ist der Bürgermeister, der für acht Jahre von allen wahlberechtigten Einwohnern Haslachs gewählt wird. Nachdem der langjährige Bürgermeister Heinz Winkler für eine fünfte Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung stand[9], wurde am 19. März 2017 Philipp Saar im ersten Wahlgang mit 91,6 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.[10] Er hat sein Amt zum 1. Juni 2017 angetreten.
Amtsträger seit 1945
Bearbeiten- 1945–1946: Julius Münzer
- 1946–1948: Josef Haberstroh
- 1948–1957: Fritz Kölmel
- 1957–1985: Josef Rau
- 1985–2017: Heinz Winkler
- seit 2017: Philipp Saar
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat besteht aus 18 Sitzen. Die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 brachten folgendes Ergebnis (in Klammern Abweichungen gegenüber der Wahl 2014):
- CDU: 6 Sitze (− 1)
- Freie Wähler: 6 Sitze (+ 1)
- GRÜNE: 4 Sitze (+ 1)
- SPD: 2 Sitze (− 1)
Für Bollenbach besteht ein eigener Ortschaftsrat.
Wappen
BearbeitenDie Blasonierung des Wappens von Haslach im Kinzigtal lautet: „In Silber auf grünem Dreiberg ein grüner Haselstrauch.“
Städtepartnerschaft
BearbeitenHaslach im Kinzigtal unterhält seit 1969 mit der französischen Stadt Lagny-sur-Marne in der Region Île-de-France eine Städtepartnerschaft.
Ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen Haslach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Haslacher Altstadt wurde 1978 als Gesamtanlage unter Ensembleschutz (Denkmalschutz des Landes Baden-Württemberg) gestellt. Seit dem Jahre 2001 ist die Stadt ein Ort am südlichen Zweig der Deutschen Fachwerkstraße (Neckar – Schwarzwald – Bodensee).
Die katholische Pfarrkirche St. Arbogast vereinigt gotische, frühklassizistische und neoklassizistische Elemente.
Bedeutende Baudenkmäler sind auch das Rathaus (18. Jh. und 2002), das Geburtshaus von Heinrich Hansjakob, das ehemalige Kapuzinerkloster u. a.
Außerhalb der Altstadt
BearbeitenSeit November 2014 steht auf dem Urenkopf (554,9 m ü. NHN,[11] Hausberg der Stadt) ein rund 34 Meter hoher Aussichtsturm (Urenkopfturm), der als Stahl-Holz-Konstruktion ausgeführt wurde.[12]
Religionen
BearbeitenSeit der röm.-kath. Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Haslach und die St. Arbogast-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Haslach.
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Evangelische Kirche Haslach
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Moschee Haslach
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Friedhofskapelle
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Kapelle St. Josef im Ortsteil Bollenbach
Museen
Bearbeiten- Schwarzwälder Trachtenmuseum im alten Kapuzinerkloster Haslach
- Museum Freihof mit Hansjakob-Museum
- Besucherbergwerk Segen Gottes, ein ehemaliges Silberbergwerk
Gedenkstätten
Bearbeiten- Eine Gedenktafel an der Markthalle erinnert an die Opfer aus den KZ-Außenlagern Haslach der Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck und KZ Natzweiler-Struthof, die während der NS-Diktatur Opfer von Zwangsarbeit wurden.
- Im Außenbereich von Haslach, Richtung Freiburg, befindet sich die „Gedenkstätte Vulkan“, die an die Opfer der Außenlager erinnert, wobei der „Vulkan“ selbst ein solches war (48° 15′ 49,4″ N, 8° 6′ 37″ O ).
- Ein Ehrengrab mit Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof erinnert seit 1954 an die 75 nicht identifizierten KZ-Häftlinge, die dort nach Umbettung begraben sind. Die Mehrzahl der 223 toten Häftlingen der KZ-Außenlager Haslach wurden nach dem Krieg in ihre Heimatländer überführt.[13]
- Auf dem Gefallenendenkmal am Kloster Haslach befinden sich auch die Namen von vier jüdischen Bürgern, die Opfer der Shoa wurden.
- Seit 2010 wurden in Haslach 13 Stolpersteine verlegt.[13][14]
- Ein Gedenkstein am Bächlewald zwischen Haslach und Hofstetten erinnert an den polnischen Zwangsarbeiter Jan Ciechanowski, der hier erhängt wurde wegen eines Liebesverhältnisses mit einer deutschen Frau.[13][15]
Brauchtum
BearbeitenFasent
BearbeitenDie Haslacher Fasent ist Teil der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Ihre Ursprünge gehen wohl bis ins Mittelalter zurück, auch wenn das genaue Alter nicht dokumentiert ist. Gesichert ist, dass die Fastnacht 1543 durch den Grafen Wilhelm von Fürstenberg verboten wurde und erst im 18. Jahrhundert wieder legalisiert wurde.
Die Haslacher Narrenzunft wurde 1860 gegründet und ist Mitglied der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). Wichtigste Fastnachtsgestalten sind die Ranzengardisten, die bereits seit 1876 Teil der Veranstaltungen sind, die Haselnarros, welche erstmals 1965 in Erscheinung traten und die Schellenhansel, die 1995 eingeführt wurden. Ebenfalls von Bedeutung sind die Hemdglunker, die ein weißes Nachthemd sowie ein rotes Halstuch mit einer Brezel tragen. Ihr Ursprung geht bis in die Zeit um das Jahr 1900 zurück. Haslach zählt zu den wenigen Städten, in denen zur Fastnacht noch das „Kleppern“ ausgeübt wird.
Seit 2010 gibt es in Haslach außerdem die freie Narrenzunft GischtGeischtHexe, die keiner Narrenvereinigung angehört. Zu ihr gehören die Narrenfiguren Hexe und Geist.
Aus dem Stadtteil Bollenbach stammt der 1992 gegründete Narrenverein Bollenbach mit der Narrenfigur Ruhmattenschimmel.
Storchentag
BearbeitenJedes Jahr am 22. Februar wird in Haslach der Storchentag begangen. An diesem Tag folgt eine Kinderschar dem Storchenvater, der einen schwarzen Zylinderhut mit zwei Pappstörchen trägt, durch die Stadt. Mit dem Ruf „Heraus, Heraus!“ fordern sie die Bürger auf, ihnen Süßigkeiten, Obst und Laugenbrezeln zu schenken.
Vereine
Bearbeiten- Ältester bestehender Verein ist die Kolpingsfamilie Haslach. Sie wurde im Jahr 1859 gegründet.
- Seit 1864 besteht der Turnverein Haslach, in dem neben Turnern auch Leichtathleten und Tanzsportler organisiert sind.
- Der Fußballverein SV Haslach wurde 1911 gegründet.
- Im Jahr 1968 wurde im Ortsteil Bollenbach (damals noch eigenständige Gemeinde) der Verschönerungsverein Bollenbach gegründet, der seitdem einen Pavillon, eine Brunnenanlage, einen Waldspielplatz und eine Grill- und Schutzhütte errichtet hat.
- Die Historische Bürgerwehr wurde 1990 wieder ins Leben gerufen.
- Haslach ist Sitz des Kunstvereins Mittleres Kinzigtal
- Seit langem besitzt es auch eine Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenSeit dem Bau der Schwarzwaldbahn 1866 ist Haslach an das Bahnnetz angeschlossen. Die zunächst eingleisige Strecke wurde 1887 zweigleisig ausgebaut. Heute halten am Bahnhof Haslach die Regional-Express-Züge der Relation Karlsruhe–Konstanz und die Züge der SWEG Offenburg–Freudenstadt Hbf. Zudem verkehren in Haslach Buslinien der Südwestbus AG (Tochtergesellschaft der DB) und SBG (Südbaden-Bus-Gesellschaft). Der öffentliche Personennahverkehr der Stadt ist in den Tarifverbund Ortenau eingegliedert.
Haslach ist durch die Bundesstraßen 33 (Willstätt–Ravensburg) und 294 (Bretten–Freiburg im Breisgau) an das überregionale Straßennetz angebunden.
Medien
BearbeitenDie Tageszeitungen Offenburger Tageblatt und Schwarzwälder Bote enthalten einen Haslacher Lokalteil. Die Stadt veröffentlicht jeden Freitag gemeinsam mit den Gemeinden Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach das Bürgerblatt mit amtlichen Bekanntmachungen sowie Ankündigungen lokaler Organisationen.
Der Sendemast des Schwarzwaldradios (Funkhaus Ortenau) steht auf der Gemarkung Haslach. Das Schwarzwaldradio berichtet tagtäglich aus dem Kinzigtal.
Am 9. September 2018 fand das SWR1 Pfännle auf dem Gelände des alten Kapuzinerklosters statt. Es trat der Südwestrundfunk mit mehreren Attraktionen auf. Es fanden eine Schmeck den Süden-Gastromeile und ein Familien-Frühstück statt. Ein Bauern- und Erzeugermarkt sowie weitere Sehenswürdigkeiten waren auf dem Gelände.
Bildung
BearbeitenDas 1963 errichtete Schulzentrum Haslach umfasst eine Grundschule, eine Hauptschule, die Heinrich-Hansjakob-Realschule, eine Förderschule und die Brüder-Grimm-Sprachheilschule. Außerhalb des Schulzentrums gibt es mit der Carl-Sandhaas-Schule eine Bildungseinrichtung für geistig behinderte Schüler. Dazu bestehen zwei römisch-katholische Kindergärten (Stadtkindergarten Haslach und „Arche Noah“ Bollenbach) und ein privat betriebener Waldkindergarten, der seit 2019 auch die Kinderkrippe „Gassenhüpfer“ betreibt.
Religionen
BearbeitenZwischen 1630 und 1823 befand sich in Haslach ein Kapuzinerkloster. Die Gebäude sind heute noch weitgehend unverändert erhalten.
Folgende Kirchen und Religionsgemeinschaften sind in Haslach vertreten:
- Katholische Pfarrgemeinde St. Arbogast
- Evangelische Kirchengemeinde Haslach
- Freie Christengemeinde (Freikirchliche Pfingstgemeinde)
- Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
- Neuapostolische Kirche Haslach
- Jehovas Zeugen
- Diyanet Türkisch-Islamischer Kulturverein e. V. Haslach
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
BearbeitenDie Stadt Haslach hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- Heinrich Hansjakob (1837–1916), katholischer Pfarrer, Heimatschriftsteller, Historiker und Politiker
- Paul von Hindenburg (1847–1934), Reichspräsident
- Johann Karl Kempf (1853–1934), Heimathistoriker
- Josef Haberstroh (1883–1960), Bürgermeister
- Karl Hansjakob (1876–1963), Färbermeister
- Franz Schmider (1884–1974), Heimathistoriker
- Paul Thoma (1894–1971), Stadtrat, stellvertretender Bürgermeister
- August Vetter (1888–1976), katholischer Stadtpfarrer, Geistlicher Rat
- Josef Rau (1921–1994), Bürgermeister
- Alfred Behr (1924–2004), katholischer Stadtpfarrer
- Manfred Hildenbrand (1935–2017), Heimathistoriker
- Horst Prinzbach (1931–2012), Chemiker, Gründer der Prinzbach-Kultur-Stiftung
- Heinz Winkler (* 1954), Bürgermeister
Der früher selbständige Stadtteil Bollenbach hat zwei Personen zu Ehrenbürgern ernannt:
- Andreas Moßmann (1881–1957), Landwirt, Gemeinderat
- Karl Laumont (1899–1988), Schulleiter
Von 1933 bis 1946 waren auch Adolf Hitler und der badische Gauleiter Robert Wagner Ehrenbürger von Haslach.
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Josef Sandhaas (1784–1827), Maler für die großherzogliche badische Familie in Karlsruhe und später als Hessen-Darmstädtischer Großherzoglicher Hof- und Theatermaler in Darmstadt
- Julius Allgeyer (1829–1900), Kupferstecher, Fotograf und Schriftsteller
- Heinrich Hansjakob (1837–1916), katholischer Priester, Politiker und Heimatschriftsteller
- Friedrich Schaettgen (1846–1911), Unternehmer, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Otto Laible (1898–1962), Maler
- Ernst Engelberg (1909–2010), Historiker
- Bruno Lenz (1911–2006), Maler und Violinist sowie stellvertretender Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
- Andreas Engermann (Pseudonym von Walter Düpmann) (1919–1995), Pädagoge und Autor
- Walter Kern (1922–2007), deutsch-österreichischer Fundamentaltheologe
- Horst Prinzbach (1931–2012), Chemiker und emeritierter Professor der Universität Lausanne sowie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Klaus Reinhardt (1935–2014), römisch-katholischer Geistlicher, Theologe und Ordinarius für Dogmatik und Dogmengeschichte in Trier
- Christa Altenstetter (* 1937), deutsch-amerikanische Politikwissenschaftlerin und Hochschullehrerin
- Xaver Paul Thoma (* 1953), Komponist, Bratschist und Musikpädagoge
- Herbert Maier (* 1959), Maler
- Georg Siegel (* 1962; vermisst seit 7. Dezember 2010), Schachspieler
- Ulrich Heimann (* 1964), Koch, mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet
- Liane Offermanns (* 1964), Politikerin (REP), ehemalige Landtagsabgeordnete
- Michael Geiger (* 1965), Tischtennisschiedsrichter und -funktionär
- Martin Herrmann (* 1966), Koch, mit zwei Sternen im Guide Michelin ausgezeichnet
- Marion Gentges (* 1971), Politikerin (CDU) und seit 2016 Landtagsabgeordnete
- Anita Schätzle (* 1981), Freistilringerin und Olympiateilnehmerin
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
Bearbeiten- Carl Friedrich Sandhaas (1801–1859), Maler, wuchs in Haslach auf und kehrte später dorthin zurück
- Eugen Klaussner (1906–1989), Unternehmer, gründete die Matratzenfabrik Hukla in Haslach
- Franz Ruschmann (1910–1942), Zeuge Jehovas und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Bernhard Eitel (* 1959), Geowissenschaftler und Rektor der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, wuchs in Haslach auf
- Gregor Bühler (* 1983), Politiker (CDU), Oberbürgermeister von Oberkirch, wuchs in Haslach auf
- Matthias Bühler (* 1986), Hürdenläufer, Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmer, lebt in Haslach
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 327–330.
- ↑ Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergisches Archiv: Dreißigjähriger Krieg, Militaria II/5 [1632] (Christian Sandhas, Neuenstadt, an Graf Friedrich Rudolf zu Fürstenberg, 16. September 1632; Simon Frick, Oberamtmann von Haslach, an Graf Wratislaus II. zu Fürstenberg, 21. September 1632).
- ↑ Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergisches Archiv: Landschaftsakten I* Herrschaft Heiligenberg (Georg Schmid, württembergischer Untervogt in Hornberg, an seinen Bruder Simon Frick, Amtmann, 11./21.8. 1633).
- ↑ Auszug aus: Geophysical Abstracts 154, July–September 1953 auf books.google.de
- ↑ Gedenkstätte Vulkan
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 506 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ ZENSUS2011 - Bevölkerungs- und Wohnungszählung 2011 - Ergebnisse des Zensus 2011 zum Download - erweitert. Abgerufen am 13. Mai 2024.
- ↑ BZ-Redaktion: Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler hört auf - nach 32 Jahren - Ortenaukreis - Badische Zeitung. In: badische-zeitung.de. 27. Juli 2016, abgerufen am 26. Februar 2024.
- ↑ Philipp Saar gewinnt die Bürgermeisterwahl in Haslach auf baden online
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Aussichtsturm Urenkopf auf der Website der Stadt Haslach im Kinzigtal
- ↑ a b c Stadt Haslach – Kulturamt im Alten Kapuzinerkloster (Hrsg.): KZ-Gedenkstätte Vulkan. Haslach im Kinzigtal. Faltblatt von ca. 2016.
- ↑ admin: Haslach i. K.: Anregung zum An- und Innehalten. Schwarzwälder Bote, 21. September 2010, abgerufen am 20. Mai 2016.
- ↑ In Baden-Württemberg bestehen ähnliche Gedenkzeichen sowohl auf dem Gebiet des ehemaligen Württemberg-Hohenzollern als auch auf dem Gebiet des ehemaligen Baden. Bezüglich Württemberg-Hohenzollern ist dies das Denkmal für Mieczysław Wiecheć bei Ebersbach-Sulpach. Bezüglich Baden sind dies die Denkmale für Jan Kobus in Pfullendorf, für Mirtek Grabowski (richtig: Mietek bzw. Mieczysław Gawłowski) nahe Ruschweiler, für Bernard Perzyński südlich von Schiltach im Kinzigtal, für Marian Lewicki zwischen Villingen und Pfaffenweiler, für Franciszek Zdrojewski und Józef Wójcik bei Ichenheim in der Gemeinde Neuried und für Marian Grudzień, Józef Krakowski und Brunon Orczyński nahe Rütte bei Herrischried.