Im Hauptachsensystem des Deformationstensors geben die Streckungen die aktuelle Länge eines Linienelements bezogen auf seine Ausgangslänge wieder und stehen daher mit der Dehnung im Zusammenhang:
Veranschaulichung der Polarzerlegung. Hier ist der linke Strecktensor – anders als im Text – groß geschrieben.
Denn der rechte und linke Deformationstensor ergeben sich aus der Polarzerlegung[1]
des DeformationsgradientenF, siehe Bild. Darin ist R ein eigentlich orthogonaler Tensor, der eine Drehung darstellt und die Eigenschaften RT · R = R · RT = 1 und det(R) = +1 besitzt (1 ist der Einheitstensor). Der Deformationsgradient transformiert Linienelemente im undeformierten Körper in die Linienelemente des deformierten Körpers:
wieder weil die Rotation die Norm beibehält. Sei Eigenvektor mit Eigenwert λ des ebenfalls positiv definiten linken Strecktensors v. Dann zeigt sich
und weiter
Die Hauptstreckungen in der Lagrange’schen- und Euler’schen Betrachtungsweise sind gleich aber die Richtungen, in denen die Hauptstreckungen auftreten, sind gemäß
gegeneinander verdreht, so wie es die Kreuze im Bild auch nahelegen.
↑Die Groß- und Kleinschreibung der Variablen ist zu beachten. Variablen in Großbuchstaben beziehen sich auf den Referenzzustand und solche in Kleinbuchstaben auf den aktuellen Zustand, der gegenüber dem Referenzzustand stark deformiert und verdreht sein kann.