Heiligtum der koreanischen Märtyrer
Das Heiligtum der koreanischen Märtyrer in Jeoldusan im Stadtbezirk Mapo-gu der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ist eine Gedenk- und Wallfahrtsstätte. Das 1966/67 errichtete Ensemble aus Wallfahrtskirche, Museum und Begegnungsräumen ist der Erinnerung an die römisch-katholischen Märtyrer Koreas gewidmet. Die Kirche ist ein katholisches Nationalheiligtum.
Geschichte
BearbeitenSeit den Anfängen des koreanischen Katholizismus im 18. Jahrhundert gab es fünf Verfolgungswellen gegenüber Katholiken, die ersten davon 1791, 1801, 1839 und 1846. 1839 wurde auch der offiziell von Rom eingesetzte Bischof von Korea, Bischof Imbert hingerichtet. Die Verfolgungen von Byeong-in, die 1866 einsetzten, waren allerdings die opferreichsten in der Geschichte des Katholizismus in Korea. Nach einer ersten Säuberungswelle, bei welcher neun der zwölf Missionare von der Pariser Mission hingerichtet wurden, kam es zu einer Französischen Strafexpedition, die ohne Erfolg versuchte, mit der Besetzung der Insel Ganghwado gegenüber des Hafens von Seoul die koreanische Regierung unter Druck zu setzen. Regent Heungseon Daewongun bestimmte nun seinerseits eine felsige Flussuferstelle bei einem Fähranleger zur öffentlichen Hinrichtungsstätte, seitdem Jeoldu-san („Enthauptungsberg“) genannt. Von den mehreren tausend dort bis 1872 hingerichteten Männern und Frauen[1] sind nur gut dreißig Namen dokumentiert.
Bereits 1925 waren Andreas Kim Taegon, Paul Chong Hasang und weitere 77 Märtyrer der Verfolgung 1838–1846 seliggesprochen worden; 1968 folgte die Seligsprechung von 24 Opfern der Verfolgung 1866–1876. Alle 103 wurden am 6. Mai 1984 durch Papst Johannes Paul II. während einer Messe auf dem Yeouido-Platz in Seoul heiliggesprochen.[2]
Gebäude
BearbeitenKirche und Gedenkstätte für die bekannten und unbekannten Märtyrer Koreas an der Hinrichtungsstelle Jeoldusan wurden genau hundert Jahre nach dem Beginn der letzten Verfolgungswelle gebaut. Museumstrakt und Kirche sind versetzt miteinander verbunden. Zum Flussufer zeigt der Altar, in dessen halbrunder Rückwand, nach oben fortgesetzt in einer Rotunde, 28 Märtyrergräber eingelassen sind.
Zur Gedenkstätte gehört ein Freigelände mit historischen Gegenständen und Skulpturen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Persecution of the Catholic Church in Korea ( des vom 11. September 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; mit einer differenzierten Darstellung der Hintergründe (englisch)
- ↑ Ansprache des Papstes (englisch) – Der Platz, 1997–1999 zu einem Park umgestaltet, befindet sich an dem der Gedenkstätte gegenüberliegenden Flussufer.
Weblinks
Bearbeiten- Netzpräsenz des Heiligtums (koreanisch)
- Bild der Kirche auf dem Kliff von Westen
- Korean Martyrs Museum-Shrine reopens in Seoul (catholicnewsagency.com, 15. September 2009)
Koordinaten: 37° 32′ 39,1″ N, 126° 54′ 42,2″ O