Heinrich Oesterheld

deutscher Schauspieler und Komiker

Heinrich Bernhard Ernst Oesterheld (* 22. Juli 1887 in Berlin[1]; † 14. Juli 1931 in Breslau) war ein deutscher Schauspieler und Komiker.

Leben und Wirken

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Nach dem Schulbesuch ging er zum Theater. Als Schauspieler und Komiker trat er in Berlin, am Thalia Theater in Hamburg und an verschiedenen Provinzbühnen auf. Ab der Spielzeit 1908/09 war er bis 1911 für drei Spielzeiten am Wallner-Theater in Berlin engagiert.[2][3][4] 1912 gastierte er am Walhalla-Theater in Halle (Saale) als Teddy Butterfly in dem Ausstattungsstück Zweimal gelebt von Walter Melville.[5] In der Spielzeit 1912/13 folgte ein Engagement am Stadttheater in Libau.[6] Mit Beginn der Spielzeit 1913/14 wechselte er für zwei Spielzeiten an das Stadttheater Guben.[7][8]

Zur Saison 1915/16 wurde er als „Großherzoglicher Hofschauspieler“ an das Großherzogliche Hoftheater Oldenburg verpflichtet.[9] Dort trat er u. a. als „gutmütig-täppischer“ Schäfer in Ein Wintermärchen, als Schwiegervater Knauer in dem musikalischen Schwank Die Schöne vom Strande von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg, als Justizrat Schlesinger in dem Schwank Die bessere Hälfte von Franz Arnold und Ernst Bach sowie als Erzieher Dr. Jüttner in Alt-Heidelberg auf.[10][11][12][13] Außerdem wirkte er am Großherzoglichen Hoftheater Oldenburg in den Operetten Jung muß man sein und Der verliebte Herzog von Jean Gilbert mit.[14][15]

1920 trat er im Konzert- und Ballhaus Astoria in Oldenburg als Komiker auf.[16] 1927 wirkte er am Residenz-Theater in Berlin in der Erstaufführung des Singspiels Der Leibkutscher des Friedericus Rex von Josef Snaga in der Rolle des Bauern Anton mit.[17] Er wurde in dieser Rolle als „zwangloser Weißbier-Komiker“, der den „richtigen, schnodderigen Berliner Ton“ hat, gelobt.[18]

Zuletzt hatte er kein festes Engagement mehr, sondern trat als Gast u. a. in Dresden, Stuttgart und Dortmund auf.

Zu seinen Bühnenrollen gehörten im Laufe seiner Theaterlaufbahn u. a. der Pförtner in Macbeth, die Titelrolle in dem Lustspiel Der Herr Senator von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg, der Bettler Loidl in Kadelburgs Lustspiel Im Weißen Rößl, der Nachtwächter Eichholz in Hermann Sudermanns Schauspiel Stein unter Steinen und der Bauer Mathies in Die Kreuzlschreiber.[19][20][21][22]

Oesterheld starb im 44. Lebensjahr in einem Krankenhaus in Breslau.[23]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Heinrich Bernhard Ernst Oesterheld. Eintrag Nr. 3079 vom 22. November 1893. Geburtsregister Berlin. Abgerufen über Ancestry am 21. Dezember 2024.
  2. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1909, Seite 301.
  3. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1910, Seite 305.
  4. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1911, Seite 312.
  5. Walhalla-Theater. Aufführungskritik. In: General-Anzeiger für Halle und den Saalkreis vom 18. August 1912. Seite 3.
  6. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1913, Seite 517.
  7. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1914, Seite 458.
  8. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1915, Seite 426.
  9. Heinrich Oesterheld. In: Neuer Theater-Almanach 1916, Seite 520.
  10. Ein Wintermärchen. Aufführungskritik. In: Jeversches Wochenblatt vom 12. Januar 1916. Seite 7.
  11. Die Schöne vom Strande. Aufführungskritik. In: Jeversches Wochenblatt vom 20. Januar 1916. Seite 7.
  12. Die bessere Hälfte. Aufführungskritik. In: Oldenburger Zeitung für Volk und Heimat vom 7. Januar 1918. Seite 2
  13. Alt-Heidelberg. Aufführungskritik. In: Oldenburger Zeitung für Volk und Heimat vom 29. April 1918. Seite 2
  14. Jung muß man sein. Aufführungskritik. In: Jeversches Wochenblatt vom 29. Oktober 1916. Seite 6.
  15. Der verliebte Herzog. Aufführungskritik. In: Oldenburger Zeitung für Volk und Heimat vom 17. Februar 1918. Seite 2
  16. Astoria. Veranstaltungshinweis. In: Oldenburger Zeitung für Volk und Heimat vom 16. Oktober 1920. Seite 3
  17. Der Leibkutscher des Friedericus Rex. Aufführungskritik. In: Deutsche Allgemeine Zeitung vom 1. Oktober 1927. Seite 2
  18. Der Leibkutscher des Friedericus Rex. Aufführungskritik. In: Berliner Börsen-Zeitung vom 1. Oktober 1927. Seite 3
  19. Schillertheater. Aufführungskritik zu Macbeth. In: Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 16. August 1909. Seite 3.
  20. Kurtheater zu Schandau. Aufführungskritiken. In: Sächsische Elbzeitung vom 26. Juli 1910, Seite 2.
  21. Kurtheater zu Schandau. Aufführungskritik. In: Sächsische Elbzeitung vom 30 Juli 1910, Seite 2.
  22. Die Kreuzelschreiber. Besetzungsliste. In: Berliner Börsen-Zeitung vom 23. September 1910. Seite 6
  23. Heinrich Bernhard Ernst Oesterheld. Eintrag Nr. 1288 vom 15. Juli 1931. Sterberegister Breslau II, Kreis Breslau. Abgerufen über Ancestry am 21. Dezember 2024.