Heinrich Steinike
Johann Heinrich Ludolf Steinike (* 5. Mai 1825 in Bollinghausen bei Leer; † 20. September 1909 in Düsseldorf) war ein deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule.
Leben
BearbeitenSteinike, Sohn eines hannoverschen Amtsvogts, besuchte nach dem Progymnasium Leer die Höhere Gewerbeschule Hannover, das spätere Polytechnikum. Bis zum Wintersemester 1843/1844 belegte er dort die Fächer Handzeichnen und Bossieren. Anschließend besuchte er die Akademie in Berlin und bildete sich in Köln als Maler fort. Im Mauritshuis zu Den Haag beschäftigte er sich im Selbststudium mit den alten Meistern. Nachdem sein Versuch, in seiner ostfriesischen Heimat als Maler Fuß zu fassen, gescheitert war, unternahm er 1851 Studienreisen nach Norwegen und Italien (Rom). Im Februar 1852 ließ er sich in Düsseldorf nieder. Dort wurde er Mitglied des Künstlervereins Malkasten.[1] Am 10. Juli 1857 heiratete er in Düsseldorf Engelberta Elisabeth Maria Walburga Josepha Barutzky (* 1827), die Tochter des Kreis-Kassen-Rendanten Carl Barutzky.[2] Aus dieser Ehe stammten fünf Kinder.
Als im Januar 1866 in Düsseldorf unter dem preußischen Offizier und Entomologen August Schultze der „Verein für Insektenkunde am Niederrhein“ gegründet wurde gehörten die Maler Steinike und Heinrich Ludwig Frische zu den Gründungsmitgliedern.[3] Im Jahre 1884 ging der Verein in dem neu gegründeten „Naturwissenschaftlichen Verein“ auf.
Jährlich unternahm Steinike lange Reisen, um Motive für seine großformatigen Landschaften zu finden. 1879 stand sein Name auf der Liste unterstützungsbedürftiger Düsseldorfer Künstler. 1880 war er mit dem Gemälde Deutsche Landschaft auf der IV. Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung vertreten.[4]
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Hardangerfjord, 1855, Privatbesitz, Prinz von Hannover
- Deutsche Landschaft, Kunstmuseen Krefeld
- Le soir dans les hautes montagnes (Abend im Gebirge), Stedelijke Musea, Kortrijk
- Schweizer Landschaft, Museum Wiesbaden
- Romantische Landschaft mit Sarazenenschloss, Museum Bautzen
- Gebirgslandschaft mit Gletscher und Bergsee
- Kleiner Wasserfall am Mühlbach
Literatur
Bearbeiten- Steinike, Heinrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 568 (biblos.pk.edu.pl).
- Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 3: Nabert–Zwecker. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3011-0, S. 321 f.
- Sabine Heißler: Johann Heinrich Ludolf Steinike. In: Biographisches Lexikon – Ostfriesische Landschaft. Band III, Aurich 2001, S. 394 f. ([1] PDF).
Weblinks
Bearbeiten- Heinrich Steinike, Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
- Heinrich Steinike, artnet.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bestandsliste ( vom 12. Juli 2018 im Internet Archive), Webseite im Portal malkasten.org, abgerufen am 14. August 2024.
- ↑ Engelberta Elisabeth Maria Walburga Josepha Barutzky, Webseite im Portal genealogieonline.nl, abgerufen am 16. April 2016.
- ↑ Ehrenmitgliedschaftsurkunde des „Vereins für Insektenkunde am Niederrhein“ für den Entomologen Gustav Kraatz im Januar 1866 mit Signatur von Steinike und Frische.
- ↑ IV. Allgemeine Deutsche Kunstausstellung Düsseldorf 1880. Officieller Katalog der IV. allgemeinen Deutschen Kunst-Ausstellung, veranstaltet von der Deutschen Kunstgenossenschaft in Düsseldorf 1880. Selbstverlag, Düsseldorf 1880, S. 83 (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Steinike, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Steinike, Johann Heinrich Ludolf (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1825 |
GEBURTSORT | Bollinghausen bei Leer |
STERBEDATUM | 20. September 1909 |
STERBEORT | Düsseldorf |