Hellern (Meschede)
Hellern war ein Ort bei Meschede, der nach dem Bau der Hennetalsperre um 1905 untergegangen ist.
Lage
BearbeitenHellern lag im Hennetal, etwa 0,7 Kilometer südöstlich von Berghausen. Durch den Ort führte die Koblenz-Mindener Landstraße, die heutige Bundesstraße 55.[1]
Geschichte
BearbeitenErstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1290 mit einem Godefridus de Hennelare.[2] In Schatzungsregistern des 16. Jahrhunderts sind zwei Schatzungspflichtige angegeben.[3] Um 1819 bestand der Ort aus drei Häusern mit 45 Einwohnern.[4]
Hellern gehörte zur Pfarrgemeinde Meschede und ab dem 19. Jahrhundert zur politischen Gemeinde Meschede-Land.
In den 1780er Jahren entstand in Hellern eine Pulvermühle, die vom Landesherren gefördert wurde, um das Herzogtum Westfalen von Importen unabhängig zu machen und den Pulverbedarf im Bergbau zu decken.[5] Unterhalb von Hellern wurde 1863 die Leistenfabrik von Lex gebaut.[6]
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde etwa einen Kilometer unterhalb von Hellern die erste Hennetalsperre gebaut. Dabei verschwanden der alte Gutshof Hellern und die Pulvermühle, die zuletzt der Köln-Rottweiler AG gehört hatte. Die Leistenfabrik wurde etwas näher bei Meschede wieder aufgebaut und die Landstraße verlegt.[6] In einem in den 1990er Jahren entstandenen Wohngebiet unterhalb der Staumauer wurde eine Straße nach dem untergegangenen Ort benannt.[7]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Preußische Neuaufnahme 1891–1912 (online: Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)).
- ↑ Michael Flöer: Die Ortsnamen des Hochsauerlandkreises, Bielefeld 2013, S. 226f., ISBN 978-3-89534-946-1.
- ↑ Schatzungsregister 1543 für das kurkölnische Sauerland – Online (Heimatverein-finnentrop.de), S. 101 (PDF) ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Geographische Beschreibung des Regierungs-Bezirks Arnsberg, in der Provinz Westfalen. Um 1819.
- ↑ Wilfried Reininghaus: Salinen, Berg- und Hüttenwerke, Gewerbe und Handel im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster, 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 743.
- ↑ a b Stadtarchiv Meschede: Die 1. Hennetalsperre 1905. (PDF).
- ↑ Stadt Meschede: Wohngebiet „Talsperrenstraße“ (online).
Koordinaten: 51° 19′ 55,2″ N, 8° 15′ 50,4″ O