Hermann Delitsch

Professor für Schriftzeichnen an der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig (1869-1937)

Hermann Delitsch (* 4. Februar 1869 in Leipzig; † 20. März 1937) war ein deutscher Schriftgestalter und Grafiker in Leipzig.

Der Vater Otto Delitsch war Geographieprofessor in Leipzig, die Mutter Agnes Lommatzsch war eine Lieblingsschülerin von Friedrich Fröbel. Der Bruder Johannes wurde Lehrer und Schuldirektor.

Hermann Delitsch studierte auf Wunsch des Vaters Medizin. Erst nach dem Tod der Mutter 1892 wandte er sich der Kunst zu und wurde zunächst Dekorationsmaler in Leipzig. Dann begann er ein Studium an der dortigen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, unter anderem beim Grafikprofessor Carl Weichardt. 1900 wurde Delitsch dessen kommissarischer Nachfolger.

Seit 1903 unterrichtete er an der umgestalteten Kunstakademie Schriftgestaltung. 1907 besuchte er für einige Zeit Kurse bei Rudolf von Larisch in Wien und unterrichtete danach weiter in Leipzig. 1916 wurde er dort zum Professor ernannt. Bis 1934 prägte Hermann Delitsch zahlreiche Studenten wie Karl Mahr, Jan Tschichold, Hans Bunge-Ottensen und Paul Crone.

Schaffen

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Hermann Delitsch entwickelte mehrere Schrifttypen (Delitsch-Antiqua, Ramses Antiqua, Kanzlei-Fraktur).[1] Von ihm gibt es auch Grafiken und Ölgemälde.

Hermann Delitsch publizierte mehrere Werke zur Geschichte und Technik der Schriftkunst.

  • Kunstschrift, vom Schriftunterricht in Deutschland, Berlin 1909
  • Geschichte der abendländischen Schreibschriftformen, Leipzig: Hiersemann, 1928
  • Umgang mit Buchstaben. Lehrbuch des künstlerischen Schreibens, Berlin/Leipzig: Heintze & Blanckertz, 1931, Neuauflage 1941

Literatur

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  • Delitsch, Hermann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 539 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Delitsch, Hermann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 25, Saur, München u. a. 2000, ISBN 3-598-22765-5.
  • Eberhard Hölscher: Professor Hermann Delitsch zum Gedächtnis. In: Die zeitgemäße Schrift. Verlag für Schriftkunde Heintze & Blanckertz., Leipzig Juli 1937. S. 24f.
  • Gustav Pazaurek: Die Leipziger Schriftschule. In: Kunstgewerbeblatt. 1911. S. 193–196, hier S. 194f.
  • Julius Zeitler: Ausstellung der Schriftklasse Delitsch. In: Die zeitgemässe Schrift. Berlin/Leipzig: Verlag für Schriftkunde Heintze & Blanckertz., Oktober 1933. S. 7f.
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Einzelnachweise

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  1. G Hermann Delitsch Klingspor-Museum (PDF; 620 kB)