Hermespand

Ortsteil von Weinsheim

Hermespand ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Weinsheim im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Bis Ende 1970 war Hermespand eine eigenständige Gemeinde.

Hermespand
Ortsgemeinde Weinsheim
Koordinaten: 50° 14′ N, 6° 27′ OKoordinaten: 50° 14′ 19″ N, 6° 27′ 14″ O
Höhe: 465 m ü. NHN
Einwohner: 177 (1. Juni 2014)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 54595
Vorwahl: 06551
Hermespand (Rheinland-Pfalz)
Hermespand (Rheinland-Pfalz)
Lage von Hermespand in Rheinland-Pfalz
St. Ursula (1780)
St. Ursula (1780)

Geographische Lage

Bearbeiten

Hermespand liegt im Naturpark Nordeifel nordwestlich des Hauptortes Weinsheim im Prümtal westlich des Waldgebietes „Hardt“. Die Kreisstraße K 164 verbindet den Ort mit Olzheim im Norden und Dausfeld im Süden.

Zu Hermespand gehört auch der Wohnplatz Bahnhof Willwerath und das Jagd- und Bauernhaus Hubertusblick.[2]

Geschichte

Bearbeiten

Der Ort entstand vermutlich im 10. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung als „Hermenbanenem“ erfolgte im Jahr 1068 in einer Schenkungsurkunde des Prümer Abtes Rupert. In einem Schiedsspruch des Kaisers Heinrich IV. über die Rechte und Pflichten der Vögte der Abtei Prüm aus dem Jahr 1103 wurde der Ort „Herisbesbanefeth“ genannt.[3][4] Im Kommentar des Caesarius zum Prümer Urbar aus dem Jahr 1222 heißt der Ort „Hermansbanyde“ und „Hermanesbanede“. Hermespand war Sitz einer kurtrierischen Schultheißerei bzw. eines Hofbezirks, zu der auch die Orte Dausfeld und Willwerath gehörten. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Hermespand zum Kurfürstentum Trier und war der Gerichtsbarkeit des Amtes Prüm unterstellt. Im Jahr 1684 wurden in Hermespand drei Feuerstellen (Haushalte) gezählt, 1787 hatte der Ort 45 Einwohner.[5]

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt. Unter der französischen Verwaltung war Hermespand von 1798 an dem Kanton Prüm zugeordnet, der zum Departement der Saar gehörte.[6] Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 die Region dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung gehörte die Gemeinde Hermespand zur Bürgermeisterei Olzheim im Kreis Prüm des Regierungsbezirks Trier. Im Jahr 1843 hatte die Gemeinde Hermespand 76 Einwohner, die in 13 Häusern wohnten, alle Einwohner waren katholisch.[6]

Im Jahr 1896 kam die Gemeinde zur Bürgermeisterei Prüm-Land, die 1927 in „Amt Prüm-Land“ umbenannt wurde und aus der 1968 die heutige Verbandsgemeinde Prüm entstand.

Am 1. Januar 1971 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Hermespand mit seinerzeit 114 Einwohnern Teil der neu gebildetem Gemeinde Gondelsheim (am 1. Mai 1980 umbenannt in Weinsheim).[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohner[8]
1843 76
1933 105
1939 111
2014 177
Bearbeiten
Commons: Hermespand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ortsgemeinde Weinsheim – Einwohnerdaten (Memento vom 5. April 2017 im Internet Archive) auf www.pruem.de
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 97 (PDF; 3,3 MB).
  3. Peter Oster: Geschichte der Pfarreien der Dekanate Prüm-Waxweiler, Trier: Paulinus 1927, S. 308 (dilibri Rheinland-Pfalz)
  4. Heinrich Beyer: Rheinisches Urkundenbuch, Band 1, Coblenz: Hölscher, 1860, S. 464, Urkunde 406 (dilibri Rheinland-Pfalz)
  5. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn, Hermann Behrend, 1898, S. 123, 152.
  6. a b Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 70 ff (Google Books)
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 199, 204 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  8. Michael Rademacher: Einwohnerzahlen Landkreis Prüm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.