Hexabutyldistannan
Hexabutyldistannan oder Bis(tributylzinn) gehört zu den Organozinnverbindungen, konkret zu den Tributylzinnverbindungen.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Hexabutyldistannan | ||||||||||||||||||
Summenformel | C24H54Sn2 | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 580,1 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Herstellung
BearbeitenHexabutyldistannan kann hergestellt werden, indem Bis(tributylzinn)oxid (1 Äquivalent) und Tributylzinnhydrid (etwas über 2 Äquivalente) für 4 Stunden unter Argon-Atmosphäre auf 200 °C erhitzt werden.[2]
Reaktionen
BearbeitenHexabutyldistannan kann zur Herstellung von Oximen aus Halogenverbindungen verwendet werden. Hierzu wird das Edukt unter Bestrahlung in Benzol mit Hexabutyldistannan und einem Nitrit, beispielsweise Isoamylnitrit, umgesetzt. Photolyse der Zinnverbindung ergibt Tributylzinnradikale, welche viele Halogenverbindungen defunktionalisieren können. Die dabei entstehenden Radikale können durch das Nitrit abgefangen werden, wodurch Oxime gebildet werden. So kann Benzylbromid zu Benzaldoxim oder Iodcyclohexan zu Cyclohexanonoxim umgesetzt werden.[3]
Brom- und Iodsubstituenten an Aromaten können mit Hexabutyldistannan und Tetrabutylammoniumfluorid durch Redaktion durch Wasserstoffatome ersetzt werden. In Gegenwart von Deuteriumoxid können Deuteriumatome eingeführt werden.[4] Auch Alkylhalogenide können mittels Hexabutyldistannan defunktionalisiert werde. Dabei handelt es sich um eine radikalische Reaktion, wofür AIBN als Radikalstarter verwendet werden kann. Als Lösungsmittel wird 1,2-Dimethoxyethan verwendet, als Protonendonator Malonsäure, sowie Thiophenol als Katalysator.[5]
Die Umsetzung von Hexabutyldistannan mit Hydroxyimidoylchloriden in Benzol unter Bestrahlung eignet sich zur Herstellung von Nitriloxiden. Wird diese Reaktion in Gegenwart eines Alkens durchgeführt, kommt es direkt zu einer 1,3-dipolaren Cycloaddition und es wird ein Isoxazolin erhalten.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Datenblatt Bis-(tributylzinn) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. Mai 2024 (PDF).
- ↑ Alla Darwish, J. Michael Chong: Synthesis of Hexabutylditin from Tributyltin Hydride and bis (Tributyltin)oxide. In: Synthetic Communications. Band 34, Nr. 10, 31. Dezember 2004, S. 1885–1890, doi:10.1081/SCC-120034172.
- ↑ Murat Kizil, John A Murphy: A new free radical route to oximes using alkyl halides, hexabutylditin and readily available nitrite esters. In: Tetrahedron. Band 53, Nr. 49, Dezember 1997, S. 16847–16858, doi:10.1016/s0040-4020(97)10086-2.
- ↑ David C. Harrowven, Ian L. Guy, Michael I. T. Nunn: (Bu 3 Sn) 2 –TBAF: a new combination reagent for the reduction and deuteration of aryl bromides and iodides. In: Chem. Commun. Nr. 17, 2004, S. 1966–1967, doi:10.1039/B406103A.
- ↑ Kyoung-Mahn Kim, Brian P. Roberts: Thiol-catalysed Radical-chain Reduction of Organic Halides by Hexabutylditin in the Presence of Malonic Acid†. In: Journal of Chemical Research. Nr. 3, 1998, S. 132–133, doi:10.1039/a707994j.
- ↑ Byeang Hyean Kim: Reaction of Hydroximic Chlorides with Hexabutylditin. A Mild Method for Generation and Cycloaddition of Nitrile Oxides. In: Synthetic Communications. Band 17, Nr. 10, Juli 1987, S. 1199–1206, doi:10.1080/00397918708063971.