Hieracium hypochoeroides
Hieracium hypochoeroides ist eine Pflanzenart aus der Gattung Habichtskräuter (Hieracium). Sie ist in Europa weitverbreitet.
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Hieracium hypochoeroides | ||||||||||||
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Hieracium hypochoeroides subsp. wiesbaurianiforme Greuter | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hieracium hypochoeroides | ||||||||||||
S.Gibson |
Beschreibung
BearbeitenDie 15-25 cm hohen Rosettenpflanzen haben gestielte Blätter mit eiförmig-elliptischen, mäßig behaarten Blattspreiten.[1] Eine der häufigsten Formen dieser Art trägt oft zwei Blütenstände, jedoch bilden gelegentlich Individuen nur ein Köpfchen aus.[2] Dies trifft jedoch keinesfalls auf sämtliche Unterarten zu.
Diese Art zeigt ein intermediäres Erscheinungsbild, welches zwischen Hieracium bifidum und Hieracium schmidtii fällt.[3]
Der Chromosomensatz beträgt 2n= 3× = 27 oder 2n = 4× = 36.[4]
Vorkommen
BearbeitenNährstoff- und konkurrenzarme Standorte, wie sie etwa in Steinbrüchen, Kies- und Tongruben herrschen, sind der Etablierung von Hieracium förderlich.[5] Hieracium hypochoeroides ist auch an Straßenböschungen, Waldrändern und Kalkschotterhängen sowie in lichten Kiefernforsten anzutreffen.[6] Diese Art ist eine Halblichtpflanze und ein Mäßigwärme- bis Wärmezeiger. Zudem ist sie eine Zeigerpflanze für Trockenheit. Sie kann nicht auf salzigen Böden gedeihen.[7]
Gefährdung und Schutz
BearbeitenDie Kleinarten des Aggregates haben häufig nur sehr kleine Populationen mit geringen Ausbreitungen und sind oft Endemiten eines sehr begrenzten Raumes.[8] Aufgrund dessen können die Kleinarten mitunter sehr selten sein. Die Unterart Hieracium hypochoeroides subsp. montis-scuderii besteht aus lediglich 30-35 ausgewachsenen Individuen. Trotz der äußerst geringen Individuenzahl wird die IUCN-Gefährdungskategorie Least Concern (LC) empfohlen.[9] Für die Unterart Hieracium hypochoeroides subsp. lucanicum wurde die IUCN-Gefährdungskategorie Critically Endangered (CR) empfohlen.[4] Ein Rückgang der Unterart Hieracium hypochoeroides subsp. guestphalicum aufgrund von zu starker Beschattung durch Bäume wurde beschrieben.[10] Die Gesamtart ist in Europa jedoch weit verbreitet.
Galerie
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Hieracium hypochoeroides subsp. jenzigense (Bornm. & Zahn) Greuter
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Detail eines basalen Blattes von Hieracium hypochoeroides subsp. jenzigense (Bornm. & Zahn) Greuter
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Hieracium hypochoeroides subsp. parvimaculatum (Joch.Müll.) Greuter
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Detail eines basalen Blattes von Hieracium hypochoeroides subsp. parvimaculatum (Joch.Müll.) Greuter mit typischen Blattflecken
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Hieracium hypochoeroides subsp. wiesbaurianiforme Greuter
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Detail eines basalen Blattes von Hieracium hypochoeroides subsp. wiesbaurianiforme Greuter
Systematik
BearbeitenApomixis
BearbeitenDiese Art stellt ein Aggregat einer Vielzahl verschiedener Kleinarten oder Microtaxa dar.[11] Aufgrund von Apomixis kommt es zu keinem Austausch von genetischem Material von Individuen, weshalb diese voneinander reproduktiv isoliert sind. Die Individuen pflanzen sich demnach ungeschlechtlich durch Samen fort.[12] Hierbei handelt es sich um ein relativ junges Artaggregat, welches sich nach der letzten Eiszeit in Europa entwickelt hat.[4] Die reproduktive Isolation aufgrund von Apomixis hat zu der enormen Anzahl von Subtaxa geführt.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ G. Mateo, J. A. A. Sáez: "Novedades y consideraciones sobre el género Hieracium en la Cordillera Cantábrica." In: Flora Montiberica. Band 31, 2005, S. 70–78.
- ↑ Samuel Gibson: "Note on an apparently undescribed Hieracium." Phytologist 1: 741 (1843)
- ↑ Sáez, L., & Mateo Sanz, G. (2016). "The genus Hieracium (Asteraceae) in Catalonia (Northeastern Iberian Peninsula, Spain)."
- ↑ a b c Di Gristina, E., Domina, G., & Geraci, A. (2021). "Karyological data of three Hieracium (Asteraceae) from Sicily and South Italy." Flora, 31, 337.
- ↑ K.-D. Siegel, G. Gottschlich "Hieracium- und Pilosella-Funde in Thüringen" Inform. Florist. Kartierung Thüringen 37: 1-68; 2018
- ↑ Siegel, K. D., & Gottschlich, G. (2015). "Hieracium- und Pilosella-Funde in Thüringen aus dem Jahr 2014." Informationen zur Floristischen Kartierung in Thüringen, 34, 40-54.
- ↑ Botanischer Informationsknoten Bayern als Datenportal der Bayernflora (BFL) "Hieracium hypochoeroides Gibson Wiesbaur-Habichtskraut." Abgerufen am 4. Juni 2022.
- ↑ Di Gristina, E., Varshanidze, D., & Domina, G. (2020). "Seed germination data of three Hieracium and one Pilosella (Asteraceae) from Sicily and southern Italy." Flora, 30, 431.
- ↑ Di Gristina, E., Raimondo, F. M., & Domina, G. (2022). "CONSERVATION STATUS ASSESSMENT OF THE ENDEMIC HIERACIUM S. STR. (ASTERACEAE) OCCURRING IN SICILY." Annali di Botanica, 12, 1-10.
- ↑ Schumacher, W., Sumser, H., & Vanberg, C. Uwe Raabe, Dietrich Büscher, Peter Fasel, Ekkehard Foerster, Richard Götte, Henning Haeupler, Armin Jagel, Klaus Kaplan, Peter Keil, Peter Kulbrock, Götz Heinrich Loos, Norbert Neikes. "Rote Liste und Artenverzeichnis der Farn- und Blütenpflanzen – Spermatophyta et Pteridophyta – in Nordrhein-Westfalen." 4. Fassung, Stand Dezember 2010
- ↑ Gristina, E. D., Gottschlich, G., & Raimondo, F. M. (2015). "Taxonomic remarks on Hieracium sartorianum var. lucanicum (Asteraceae), a little known taxon of Cilento (Campania, southern Italy)." Nordic Journal of Botany, 33(4), 465-468.
- ↑ Koltunow, A. M., & Grossniklaus, U. (2003). "Apomixis: a developmental perspective." Annual review of plant biology, 54(1), 547-574.