Hohnstedt ist ein Ortsteil von Northeim im Landkreis Northeim in Südniedersachsen.

Hohnstedt
Stadt Northeim
Wappen von Hohnstedt
Koordinaten: 51° 46′ N, 9° 58′ OKoordinaten: 51° 45′ 52″ N, 9° 57′ 32″ O
Höhe: 118 m
Einwohner: 574 (Juli 2019)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37154
Vorwahl: 05551
Hohnstedt (Niedersachsen)
Hohnstedt (Niedersachsen)
Lage von Hohnstedt in Niedersachsen

Nordöstlich des Ortes befindet sich das südliche Portal des Kriebergtunnels. Westlich liegt das Naturschutzgebiet Leineniederung Salzderhelden.

Geschichte

Bearbeiten

Im Mittelalter lag der Ort an einem wichtigen Nord-Süd-Weg, so dass hier Fuhrwerke Rast machten und be- und entladen wurden. Unwan war hier begütert. Mit dem Besitz des Unwan hängt auch die erste urkundliche Erwähnung Hohnstedts zusammen, die am 15. November 1015 erfolgte. Damals schenkte Kaiser Heinrich II. der bischöflichen Kirche zu Paderborn den, ihm von Bischof Unwan übereigneten, Hof Hohnstedt (curtem Honstede) mit allem Zubehör (cum omnibus pertinentiis).[2] Eine weitere Erwähnung, die ebenfalls im Jahr 1015 angesetzt ist, jedoch als eine Fälschung des 12. Jahrhunderts angesehen werden kann, findet sich in der Vita Meinwerci, wo der Ort als Hohnstedt im Bezirk Rittigau (Hoenstide in pago Rittiga) genannt wird.[3]

In der Neuzeit gehörte der Ort zusammen mit dem benachbarten Vogelbeck und anderen Orten zum Amt Brunstein.

Ernst Arfken lebte hier.

Am 1. März 1974 wurde Hohnstedt in die Kreisstadt Northeim eingegliedert.[4]

Beim Osterfeuer 1982 kamen fünf Jugendliche ums Leben.[5] Seitdem wird in Hohnstedt kein Osterfeuer mehr veranstaltet.

Ortsbürgermeister

Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist Friedrich Lange, stellvertretender Ortsbürgermeister ist Jörg Kappei. Die letzte Wahlperiode lief vom 1. November 2016 bis zum 31. Oktober 2021.

Die Sitzverteilung im Ortsrat ist:

  • Bürger für Hohnstedt (BfH): 9 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Im Ort befindet sich die Martinikirche.

Die Fußball-Abteilung des Sportvereins TSV Germania Hohnstedt bildet mit Edesheim und Vogelbeck die „FSG Leinetal“.

Religionen

Bearbeiten
 
Martini-Kirche

Die historische Martinikirche, benannt nach Martin von Tours, befindet sich an der Martinigasse. Ihre Kirchengemeinde gehört zum evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Leine-Solling.

Die katholische St.-Augustinus-Kirche wurde 1950/51 erbaut. 1995 fand in ihr der letzte Gottesdienst statt, und die Kirche wurde profaniert.[6] Heute befindet sich die nächstgelegene katholische Kirche sieben Kilometer entfernt in Northeim.

Die Hannöversche Südbahn und die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg verlaufen nahe von Hohnstedt.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Stadt Northeim: Ortschaft Hohnstedt (Stand 07/2019). Abgerufen am 27. März 2020.
  2. Harry Bresslau (Bearb.): Monumenta Germaniae Historica. Die Urkunden Heinrichs II. und Arduins. Nr. 328. München 1980, ISBN 3-921575-63-X, S. 415.
  3. Franz Tenckhoff (Hrsg.): Das Leben des Bischofs Meinwerk von Paderborn. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1921, S. 26.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 215.
  5. Hohnstedt. Abgerufen am 30. April 2019.
  6. Festschrift 125 Jahre St. Marien Northeim, Seite 62–66