Holthausen (Adelsgeschlecht)
Holthausen (auch Holthusen, Holthuess o. ä.) ist der Name eines erloschenen münsterländischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
BearbeitenDie namensgebende Stammsitz des Geschlechts lag im münsterländischen Holthausen bei Laer.[1] Im 14. Jahrhundert besaß die Familie neben Holthausen Elbertinchove und Essinckhove, beides im Kirchspiel Billerbeck.[2]
Die Herren von Holthausen, Ministeriale des Münsteraner Klosters Überwasser, erscheinen jedoch schon ab dem 12. Jahrhundert. Ritter Walthard von Holthausen wird 1177 urkundlich erwähnt. 1209 übergab der Münsteraner Bischof Otto I. von Oldenburg dem Kloster Aegidii den Zehnten im Kirchspiel Heiden, den bisher Hildebrand von Holthausen zu Lehen getragen hatte.[3] 1263 verzichtete Johannes de Holthusen dictus Gogravius auf einen Zehnten aus dem Haus Hildebrandi de Oldenthorpe im Kirchspiel Billerbeck.[4] Gottfried von Holthausen († 1326) war Propst von St. Mauritz in Münster. Sein Bruder Heinrich von Holthausen war Kanoniker am Stift Borghorst.[5] 1356 gestatteten die Brüder Heinrich und Rotger von Holthausen auf Bitten des Edelherrn von Solms dem Kloster Nottuln, ein in ihrem Besitz befindliches Gut im Kirchspiel Darup anzukaufen.[6] Godike von Holthusen wird 1372 unter der Münsterschen Ständevereinigung gezeigt.[2]
Laut Max von Spießen erlosch die Familie Holthausen mit dem Tod von Catharina von Holthausen, die 1510 Bernhard von Kerckerinck zu Haus Stapel in Havixbeck geheiratet hatte.[1] 1549 dürften beide bereits verstorben gewesen sein, denn in jenem Jahr schlossen die noch lebenden Kinder der Eheleute einen Vertrag über das elterliche Erbe.[7]
Leopold von Ledebur jedoch vermutet, dass auch der am 9. August 1680 zu Soest verstorbene Kanoniker Hildebrand von Holthuess zur Familie gehörte, da sein in der Stephanskapelle befindliches Grabmal mit den angegebenen Ahnen Holthuss, Plönies, Bockhorst und Clevorn eine münsterische Abkunft belege.[2]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Rot ein silberner Herzschild, in welchem ein gebogener schwarzer Schräglinksbalken. Auf dem rot-silbern bewusteten Helm mit rot-schwarz-silbernen Helmdecken zwei Büffelhörner, rechts schwarz, links silbern, dazwischen der Schild.[1]
Auffallend ist die Wappenähnlichkeit mit den Droste zu Vischering. Ein Verwandtschaft ist jedoch nicht belegt.
Literatur
Bearbeiten- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim. Leipzig 1863, S. 455 f. (Google Bücher).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 371 (digitale-sammlungen.de).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 73 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 175 (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Spießen (1901–1903), S. 73.
- ↑ a b c Ledebur (1855), S. 371.
- ↑ Wilhelm Kohl (Bearb.): Das Bistum Münster 10 (Das Zisterzienserinnen-, später Benediktinerinnenkloster St. Aegidii zu Münster), in: Germania Sacra, Dritte Folge 1 (Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln), Berlin/New York 2009, S. 225 (PDF, 7,42 MB).
- ↑ NF 37,2 - Wilhelm Kohl, Das Bistum Münster 7,2: Die Diözese (Germania Sacra N. F. 37,2), Berlin/New York 2002, S. 246.
- ↑ NF 47 - Wilhelm Kohl, Das Bistum Münster 9: Das Kollegiatstift St. Mauritz vor Münster (Germania Sacra N. F. 47), Berlin/New York 2006, S. 288.
- ↑ NF 44 - Wilhelm Kohl, Das Bistum Münster 8: Das (freiweltliche) Damenstift Nottuln (Germania Sacra N. F. 44), Berlin/New York 2005, S. 165.
- ↑ Wilhelm Kohl (Bearb.): Das Bistum Münster 10 (Das Zisterzienserinnen-, später Benediktinerinnenkloster St. Aegidii zu Münster), in: Germania Sacra, Dritte Folge 1 (Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln), Berlin/New York 2009, S. 291 (PDF, 7,42 MB).