Hopfner HS 8
Die Hopfner HS 8, auch HS 8/29 oder HS 829, ist ein Ende der 1920er Jahre entwickeltes österreichisches Schul- und Sportflugzeug.
Hopfner HS 8 | |
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![]() Der Prototyp mit NZ-85-Motor | |
Typ | Schul- und Sportflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Hopfner |
Erstflug | 1929 |
Indienststellung | 1930 |
Produktionszeit | 1929–1932 |
Stückzahl | 10 |
Entwicklung
BearbeitenDie HS 8 wurde von Theodor Hopfner (1901–1974) als Weiterentwicklung der HS 5 entworfen. Der Prototyp der HS 8/29 (29 steht für das Baujahr) mit dem Kennzeichen A-72, später in OE-SSA umregistriert, flog erstmals 1929 und war mit einem tschechischen 100-PS-Triebwerk NZ-85 ausgerüstet. Das Bundesheer zeigte sich interessiert und gab eine Bestellung über fünf Flugzeuge auf, die aber leistungsstärkere Sh-14-A-Antriebe erhalten sollten. Die ersten beiden wurden ab Mai 1930 der offiziell zur ÖLAG gehörenden Fliegerschule Thalerhof bei Graz zugeführt und später dem Bundesheer übergeben, das insgesamt vier Stück betrieb. Eine weitere HS 8/29 wurde von der Polizeidirektion Wien erworben, die 1931 ausgeliefert und als A-108, später OE-POE auf August Raft-Marwill zugelassen wurde.[1] Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 wurde dieses Exemplar dem NSFK übergeben.[2] Insgesamt wurden neun Stück vom Typ HS 8/29 gebaut, der somit das erste von Hopfner in Kleinserie gefertigte Muster ist.
Im Jahr 1932 wurde noch ein weiteres Exemplar mit geänderten Tragflächen, geändertem Seitenleitwerk und verkleideten Haupträdern für den Österreichischen Aero-Club aufgelegt, das einen Gipsy-III-Motor erhielt. Es wurde bis zum Februar 1935 mit dem Kennzeichen A-130 als Schulflugzeug genutzt und als HS 829a, HS 8/32 oder HS 832 bezeichnet.
Konstruktion
BearbeitenDie HS 8 ist ein abgestrebter Hochdecker in Gemischtbauweise mit einem als geschweißtes Stahlrohrfachwerk ausgeführten und mit Stoff bespannten Rumpf. Die durchgehende Tragfläche ist eine Holzkonstruktion, teils mit Stoff bespannt und teils mit Holz beplankt. Das Mittelstück ist als Baldachin ausgebildet, die beiden Außenflächen sind zum Rumpf hin mit V-Streben abgestützt und können zur leichteren Unterbringung nach hinten angeklappt werden. Die Höhenflosse ist mit I-Stielen abgestrebt. Das Hauptfahrwerk ist zum Rumpf hin abgestrebt und besitzt keine durchgehende Achse. Am Heck befindet sich ein Schleifsporn.
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | Daten (HS 8/29) | Daten (HS 8/32) |
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Besatzung | 2 | |
Spannweite | 11,26 m | 11,90 m |
Länge | 7,70 m | 7,80 m |
Höhe | 2,40 m | 2,50 m |
Flügelfläche | 18,0 m² | 19,0 m² |
Leermasse | 560 kg | 495 kg |
Startmasse | 850 kg | 755 kg |
Antrieb | ein luftgekühlter Siebenzylinder-Sternmotor | ein luftgekühlter Vierzylinder-Reihenmotor |
Typ | Siemens & Halske Sh 14 A | de Havilland Gipsy III |
Leistung | 150 PS (110 kW) | 120 PS (88 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 175 km/h | 189 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 140 km/h | |
Reichweite | 360 km | 600 km |
Literatur
Bearbeiten- Reinhard Keimel: Luftfahrzeugbau in Österreich. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aviatic, Oberhaching 2003, ISBN 3-925505-78-4, S. 208/209 und 363/364.
- Rupert Reisinger: Und sie flogen doch: Die Polizeiflugzeuge Deutschösterreichs 1918/1919 und der Ersten Republik Österreich 1919–1938 (= Österreichische Militärgeschichte, Folge 9). Stöhr, Wien 2005, ISBN 3-901208-49-6, S. 50 und 75.
Weblinks
Bearbeiten- Hopfner HS.8/29. Abgerufen am 3. Februar 2025 (russisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Civil Aircraft Register - Austria. Abgerufen am 3. Februar 2025.
- ↑ Rupert Reisinger: Und sie flogen doch: Die Polizeiflugzeuge Deutschösterreichs 1918/1919 und der Ersten Republik Österreich 1919–1938 (= Österreichische Militärgeschichte, Folge 9). Stöhr, Wien 2005, ISBN 3-901208-49-6, S. 68.