Bahnhof Uelzen
Der Bahnhof Uelzen ist ein Kreuzungsbahnhof in der Hansestadt Uelzen am Ostrand der Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens.
Uelzen | |
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Hundertwasserbahnhof Uelzen
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
Bauform | Inselbahnhof |
Bahnsteiggleise | 7 |
Abkürzung | HU |
IBNR | 8000168 |
Preisklasse | 2 |
Eröffnung | 1847 Hannöverscher Bahnhof 1855 Halberstädter Bahnhof 1888 (gemeinsamer) Inselbahnhof 2000 Hundertwasser-Bahnhof |
bahnhof.de | Uelzen |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Uelzen |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 58′ 11″ N, 10° 33′ 11″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Niedersachsen |
Das ursprüngliche Empfangsgebäude wurde im Zuge eines Expo-2000-Projektes nach den Ideen und dem Konzept des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgebaut. Der Bahnhof wird als „Umwelt- und Kulturbahnhof“ mit dem Namen Hundertwasser-Bahnhof Uelzen vermarktet und gilt als Touristenattraktion.
Am Bahnhof halten täglich insgesamt rund 220 Züge des Fern- und Nahverkehrs. Genutzt wird der Bahnhof von rund 15.000 Reisenden und Besuchern pro Tag.[1]
Geschichte
BearbeitenBeginn des Eisenbahnverkehrs
BearbeitenDer Uelzener Bahnhof entstand, nachdem 1847 die Strecke der Königlich Hannöverschen Staatseisenbahn von Hannover nach Celle über Uelzen hinaus bis nach Harburg erweitert wurde. Sie bildet auch heute noch die Strecke Hannover–Hamburg. Das provisorische Empfangsgebäude wurde kurze Zeit später durch einen Fachwerkbau ersetzt. Nachdem das Fahrgastaufkommen in den folgenden Jahren kontinuierlich angestiegen war, errichtete man 1855 an den Gleisanlagen in der Hoefftstraße einen neuen Hannöverschen Bahnhof im Tudorstil.
Nach Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen baute man die Amerikalinie, eine direkte Verbindung zwischen der Hauptstadt Berlin und dem Flottenstützpunkt Wilhelmshaven, die 1873 eröffnet wurde. Drei Eisenbahngesellschaften teilten sich den Bau. Da die Uelzener Bürger die Züge zwischen Bremen und Berlin nicht auf ihrem Hannöverschen Bahnhof halten lassen wollten – hier spielte wohl Lokalpatriotismus als Hannoveraner eine Rolle –, entstand auf der Westseite der Halberstädter Bahnhof. Diese Lösung hatte bis 1888 Bestand, als der Halberstädter Bahnhof wieder abgebrochen und durch einen von Hubert Stier im wilhelminischen Baustil entworfenen Inselbahnhof ersetzt wurde. Dass der Bahnhof ursprünglich aus zwei Bahnhöfen entstand, ist heute teilweise im Gleisplan noch zu erkennen.
1924 entstand die Bahnstrecke Uelzen–Dannenberg, die 1996 stillgelegt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Amerikalinie zwischen Nienbergen und Salzwedel infolge der deutschen Teilung unterbrochen. Später wurde auch die Bedienung des Abschnitts Wieren–Nienbergen eingestellt, bevor die Strecke nach Salzwedel nach der Wiedervereinigung Deutschlands wieder in Betrieb genommen wurde.
Bei einem Bombenangriff im am 22. Februar 1945 wurde der Bahnhof samt umliegendem Güterbahnhof stark beschädigt. Durch anschließende An- und Umbauten verlor er vieles seiner ursprünglichen Struktur, so dass ab Mitte der 1990er-Jahre ein Konzept zur Verbesserung des Bahnhofs entwickelt wurde.
Expo-Projekt
BearbeitenZentraler Punkt der Konzeption war das Vorhaben, den Bahnhof in einen „Umweltbahnhof“ und „Kulturbahnhof“ umzuwandeln. Erster Schritt dazu war die Installation und Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage auf dem Bahnhofsdach im Jahr 1997. In weiteren Schritten war der Rückbau der Gleisanlagen und brachliegenden Bahnhofsflächen vorgesehen.
Am 16. Dezember 1999 wurde das vom eigens gegründeten Bahnhof 2000 Uelzen e. V. entwickelte Konzept als regionaler Beitrag der Weltausstellung Expo 2000 anerkannt. Neben verschiedenen Gebietskörperschaften unterstützte auch die Deutsche Bahn das Projekt. Schwerpunkt dieser Maßnahmen waren dabei die Umgestaltung des Gebäudes und der Bahnsteiganlagen nach den Ideen und dem Konzept des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Die Ausführung der Pläne oblag den Architekten Peter Pelikan und Heinz M. Springmann, mit denen Hundertwasser auch an anderen seiner architektonischen Projekte immer wieder zusammengearbeitet hatte.
Am 25. November 2000 fand ohne den zwischenzeitlich verstorbenen Ideengeber und Planer Hundertwasser die feierliche Einweihung des neuen Bahnhofs statt. Die umgestaltete Bahnstation hat sich seitdem zu einer Touristenattraktion entwickelt und zählt jährlich über 450.000 Besucher. Im Zeitraum 2006/2007 wurde der Bahnhof mit dem vom Bund und dem Land Niedersachsen geförderten Programm „Niedersachsen ist am Zug!“ für 5,5 Millionen Euro modernisiert. Dabei wurden alle Bahnsteige den aktuellen Standards angepasst und barrierefrei erreichbar. Bis dahin noch fehlende Details von Hundertwassers ehemaligem Entwurf konnten außerdem umgesetzt werden.
Ein Wandbrunnen am Fuße einer Treppe zum Bahnsteig wurde 2004 eingeweiht. Die Gestaltung erfolgte nach einem Entwurf des Künstlers Hans Muhr. Dieser hatte typische Elemente von Hundertwassers Projekten verwendet, das Sujet mit „Wasser. So wie du fließt ist es gut.“ gekennzeichnet und diesem Brunnen den Namen Hundertwasser-Brunnen gegeben.
Auszeichnungen
BearbeitenAm 2. September 2009 erhielt der Uelzener Bahnhof von der Allianz pro Schiene den Titel Bahnhof des Jahres 2009 in der Kategorie Kleinstadtbahnhof.
Ausblick
BearbeitenDer Raum Uelzen soll im Zuge des „Starterpakets“ der Digitalen Schiene Deutschland, als Teil des TEN-Kernnetzkorridors Skandinavien–Mittelmeer, bis 2030 mit Digitalen Stellwerken und ETCS ausgerüstet werden.[2]
Verkehrsanbindung
BearbeitenDer Bahnhof wird sowohl von ICE der DB Fernverkehr als auch von Nahverkehrszügen von DB Regio, start, metronom und erixx bedient.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Lothar Kasper, Heinrich Priesterjahn, Klaus-Dieter Tröger: Uelzen und die Eisenbahn. Bahn-Media Verlag, Suhlendorf 2009, ISBN 978-3-940189-08-0
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 20 Jahre Hundertwasserbahnhof Uelzen. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, abgerufen am 28. November 2020.
- ↑ Digitale Schiene Deutschland #####. (PDF) Die Zukunft der Eisenbahn. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, September 2019, S. 10 f., abgerufen am 2. Mai 2020.