Hydroxybiphenyle (Alternativbezeichnungen Phenylphenole, Biphenylole) sind Aromaten und bilden in der Chemie eine Stoffgruppe von organischen Verbindungen, die sich vom Biphenyl und Phenol ableiten. Sie sind in Wasser sehr schwer, in Alkalihydroxid-Lösung und in vielen organischen Lösungsmitteln gut löslich.

Vertreter

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Hydroxybiphenyle
Name 2-Hydroxybiphenyl 3-Hydroxybiphenyl 4-Hydroxybiphenyl
Andere Namen 2-Phenylphenol
o-Phenylphenol
3-Phenylphenol
m-Phenylphenol
4-Phenylphenol
p-Phenylphenol
Strukturformel      
CAS-Nummer 90-43-7 580-51-8 92-69-3
PubChem 7017 11381 7103
Wikidata Q209467 Q27115998 Q27116056
Summenformel C12H10O
Molare Masse 170,21 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Beschreibung weißer bis rosafarbener Feststoff
mit phenolartigem Geruch[1]
beigefarbenes Pulver[2] weißer Feststoff
mit phenolartigem Geruch[3]
Schmelzpunkt 59 °C[1] 75–80 °C[2] 164–165 °C[3]
Siedepunkt 286 °C[1] >300 °C[4] 305–308 °C[3]
Dichte 1,26 g·cm−3 (20 °C)[1] 1,27 g·cm−3 (20 °C)[3]
Löslichkeit 0,7 g·l−1 (25 °C)[1] sehr gut löslich in Ethanol, Diethylether und Benzol
löslich in Chloroform[4]
praktisch unlöslich in Wasser[3]
GHS-
Kennzeichnung
     
Gefahr[1]
 
Achtung[2]
   
Achtung[3]
H- und P-Sätze 315​‐​318​‐​335​‐​410[1] 315​‐​319​‐​335[2] 315​‐​411[3]
261​‐​264​‐​273​‐​280​‐​302+352​‐​305+351+338[1] 261​‐​264​‐​271​‐​280​‐​302+352​‐​305+351+338[2] 261​‐​264​‐​272​‐​273​‐​280​‐​302+352[3]

Vorkommen und Herstellung

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Das beim Cumol-Verfahren anfallende rohe Phenol enthält meist Hydroxybiphenyle. Letztere können vom Phenol abgetrennt werden.[5]

Verwendung

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Hydroxybiphenyle haben bakterizide und fungizide Wirkung und können als Desinfektions- und Konservierungsmittel eingesetzt werden.[5]

2-Hydroxybiphenyl wird wegen seiner bakteriziden Wirkung sowie der Wirksamkeit gegen Hefen und Schimmelpilze bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln in der chemischen Industrie und Kosmetikindustrie sowie als Färbebeschleuniger bei der Chemiefaserfärbung verwendet. Im Lebensmittelbereich wird 2-Hydroxyphenol als Schimmelschutzmittel zur Oberflächenbehandlung von Citrusfrüchten verwendet.[6] Bis November 2014 war 2-Hydroxyphenol als Lebensmittelzusatzstoff E 231 zugelassen. Seither ist der Stoff den gesetzlichen Regelungen der Pflanzenschutzmittel unterworfen.[7][8]

4-Hydroxybiphenyl wird zur Herstellung von Kunststoffen und Emulgatoren, als Antioxidans für Fett- und Ölprodukte, Holzkonservierungsmittel, Saatbeizmittel, bei der Produktion von Azofarbstoffen, als Carrier bei Textilfärbungen und zur quantitativen Bestimmung von Muraminsäuren eingesetzt.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Eintrag zu 2-Phenylphenol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d e Datenblatt 3-Phenylphenol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 28. Januar 2024 (PDF).
  3. a b c d e f g h Eintrag zu 4-Phenylphenol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 28. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  4. a b David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 87th Edition. Taylor & Francis, 2003, ISBN 978-0-8493-0594-8, S. 3–290 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b H.-D. Jakubke et al. (1999): Lexikon der Chemie. 2. Band (Gest bis Pere), Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag.S. 82. ISBN 3-8274-0380-4.
  6. a b Eintrag zu Biphenylole. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 27. Januar 2023.
  7. Durch Richtlinie 67/427/EWG in die Richtlinie 64/54/EWG aufgenommen
  8. Durch die Richtlinie 2003/114/EG aus der Richtlinie 95/2/EG gestrichen.