Dermotrichie-Syndrom

seltene angeborene Erkrankung
(Weitergeleitet von IFAP-Syndrom)
Klassifikation nach ICD-10
Q80.3 Bullöse kongenitale ichthyosiforme Erythrodermie
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Dermotrichie-Syndrom (altgriechisch δέρμα dérma, deutsch ‚„Haut“‘ und τριχ- trich-, deutsch ‚„Haar“‘) ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit den drei Leitsymptomen Ichthyose (Ichthyosis follicularis), Alopezie und Photophobie, daher auch das Akronym IFAP-Syndrom.[1][2]

Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1909 durch J. M. H. McLeod.[3]

Verbreitung

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Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde über etwa 40 Betroffene berichtet. Die Vererbung erfolgt X-chromosomalrezessiv oder sporadisch auch autosomal-dominant.[1]

Je nach zugrunde liegender Mutation können folgende Typen unterschieden werden:

Klinische Erscheinungen

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Klinische Kriterien sind:[1]

  • Angeborene follikuläre Ichthyose mit ausgedehnten dornartigen, symmetrisch verteilten Follikelauswüchsen, insbesondere auf der Kopfhaut und den Streckseiten der Extremitäten
  • Alopezie mit vollständiger Haarlosigkeit des Körpers, beim Typ 2 auch Trichorrhexis nodosa
  • fehlende Augenbrauen und Wimpern
  • bereits beim Kleinkind Photophobie
  • Ulzera der Kornea mit zunehmender Vernarbung und Visusverlust

Überträgerinnen können leichtere Symptome zeigen.[1]

Diagnose

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Bei klinischen Verdacht wird die Diagnose durch Analyse des MBTPS2-Gens bestätigt, womit auch eine pränatale Diagnose ermöglicht wird.[1]

Differentialdiagnose

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Abzugrenzen ist das Dermotrichale Syndrom, die Mukoepitheliale hereditäre Dysplasie, das KID-Syndrom und die Keratosis follicularis decalvans.[1]

Therapie

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Die Behandlung der follikulären Hyperkeratose erfolgt mit Keratolytika, Emollentien und Harnstoffpräparaten. Sehr wesentlich ist es, die Augenoberfläche feucht zu halten.[1]

Aussichten

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Die Prognose ist unterschiedlich. Einige Patienten sterben als Neugeborene, andere haben eine normale Lebenserwartung. In den meisten Fällen führt der Visusverlust zum Verlust der Autonomie. Hauptsächliche Todesursache sind Komplikationen von Seiten des Herzens und der Lungen.[1]

Literatur

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  • Y. Jiang, H. Jin, Y. Zeng: A novel mutation in MBTPS2 causes ichthyosis follicularis, alopecia, and photophobia syndrome. In: Molecular genetics & genomic medicine. Band 7, Nummer 8, 08 2019, S. e812, doi:10.1002/mgg3.812, PMID 31215178, PMC 6687642 (freier Volltext).
  • H. Mégarbané, A. Mégarbané: Ichthyosis follicularis, alopecia, and photophobia (IFAP) syndrome. In: Orphanet Journal of Rare Diseases. Band 6, Mai 2011, S. 29, doi:10.1186/1750-1172-6-29, PMID 21600032, PMC 3127745 (freier Volltext) (Review).
  • C. Araújo, M. Gonçalves-Rocha, C. Resende, A. P. Vieira, C. Brito: A Case of IFAP Syndrome with Severe Atopic Dermatitis. In: Case reports in medicine. Band 2015, 2015, S. 450937, doi:10.1155/2015/450937, PMID 25685152, PMC 4320795 (freier Volltext).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Ichthyosis follicularis-Alopezie-Photophobie-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 28. Juli 2024.
  2. Altmeyers Enzyklopädie
  3. J. M. H. Mc Leod: Three cases of "ichthyosis follicularis" associated with baldness. In: British Journal of Dermatology, Bd. 21, S. 165–189, 1909
  4. IFAP Syndrome 1. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  5. Osteogenesis imperfecta, type XIX. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  6. IFAP Syndrome 2. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)