Der IIHF Continental Cup ist ein von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF zur Saison 1997/98 eingeführter Eishockey-Europapokal-Wettbewerb für Klubmannschaften.

IIHF Continental Cup
Aktuelle Saison 2022/23
Sportart Eishockey
Verband IIHF
Ligagründung 1997
Mannschaften 20
Titelträger Slowakei HK Nitra
Rekordmeister Belarus HK Junost Minsk (3 Titel)
Website www.iihf.com
Champions Hockey League

Teilnahmeberechtigt sind die Landesmeister der europäischen Ligen, die nicht an der Champions Hockey League (CHL) teilnehmen. Aus den sogenannten Challenge Leagues, deren Meister an der CHL teilnehmen, sind die Vize-Meister für den Continental Cup teilnahmeberechtigt.

Modus Bearbeiten

Der Wettbewerb wird in mehreren Runden mit Gruppen zu jeweils vier Mannschaften ausgespielt. Die Gruppen werden an einem Wochenende gespielt. Dabei steigen die Vertreter stärkerer Länder in den späteren Runden ein. Die Sieger der jeweiligen Gruppen qualifizieren sich für die nächste Runde. Die Gruppenspiele finden in den Monaten September, Oktober und November statt.

Am Finalturnier im Januar nehmen, seit 2014, die beiden besten Mannschaften der beiden Halbfinalgruppen teil. Der IIHF Continental Cup Sieger qualifiziert sich seit der Saison 2016 für die Champions Hockey League.

Geschichte Bearbeiten

Mit dem IIHF Federation Cup gab es von 1994 bis 1996 einen Vorläufer des Continental Cup für ost- und südeuropäische Clubs.

Mit der Einführung der European Hockey League (EHL) wurde der höchste Europapokalwettbewerb auf die stärksten Ligen Europas beschränkt. Als Ausgleich wurde 1997 als zweiter Wettbewerb der Continental Cup eingeführt. Für diesen konnte jeder europäische Verband bis zu drei Mannschaften stellen, die sich nicht für die EHL qualifiziert hatten. Der Continental Cup übernahm den Gruppenmodus des 1997 eingestellten Eishockey-Europapokals.

Nach der Einstellung der EHL nahmen von 2000 bis 2004 teilweise auch Meister der stärkeren Ligen am Continental Cup teil. Höhepunkt war das Finale 2003 zwischen dem finnischen Meister Jokerit Helsinki und dem russischen Meister Lokomotive Jaroslawl. Nur Schweden verweigerte sich dem Wettbewerb, andere Länder schickten schwächere Clubs in den Wettbewerb, z. B. nahm mit Mikkelin Jukurit mehrmals der Meister der zweiten finnischen Liga teil.

2005 wurde mit dem IIHF European Champions Cup (ECC) ein neuer höchster europäischer Wettbewerb für die Landesmeister der sechs stärksten Länder eingeführt. Die Teilnahme am Continental Cup wurde auf einen Club pro Land beschränkt. Mit der Einführung der kurzlebigen ersten Champions Hockey League (CHL) 2008 mit 14 Teilnehmern wurde der Continental Cup weiter geschwächt. Nach dem Ende der CHL wurde der Continental Cup wieder für alle Verbände geöffnet, die stärksten Landesmeister blieben dem Wettbewerb jedoch fern. Aus Deutschland qualifizierte sich z. B. der Meister der 2. Eishockey-Bundesliga bzw. DEL2.

Seit 2014 können die Verbände der sechs sogenannten Gründungsligen (Schweden, Finnland, Tschechien, Österreich, Schweiz, Deutschland) der neuen Champions Hockey League nicht mehr am Continental Cup teilnehmen. Die Challenge Leagues (derzeit Norwegen, Dänemark, Frankreich, Slowakei, Großbritannien, Belarus, Polen) können einen Teilnehmer in den Continental Cup entsenden, der Meister ist für die CHL qualifiziert. Der Sieger des Continental Cup ist in der Folgesaison für die CHL qualifiziert.

Bisherige Turniersieger Bearbeiten

Saison Spielort des Finalturniers Teilnehmer Gewinner Zweiter Dritter
1997 Tampere, Finnland 42 Slowakei  TJ VSŽ Košice Deutschland  Eisbären Berlin Finnland  Ilves Tampere
1998 Košice, Slowakei 49 Schweiz  HC Ambrì-Piotta Slowakei  HC Košice Russland  HK Awangard Omsk
1999 Berlin, Deutschland 49 Schweiz  HC Ambrì-Piotta Deutschland  Eisbären Berlin Russland  Ak Bars Kasan
2000/01 Zürich, Schweiz 46 Schweiz  ZSC Lions Zürich Vereinigtes Konigreich  London Knights Slowakei  HC Slovan Bratislava
2001/02 Zürich, Schweiz 49 Schweiz  ZSC Lions Zürich Italien  HC Milano Vipers Slowakei  HKm Zvolen
2002/03 Lugano, Schweiz
Mailand, Italien
44 Finnland  Jokerit Helsinki Russland  Lokomotive Jaroslawl Schweiz  HC Lugano
2003/04 Homel, Belarus 39 Slowakei  HC Slovan Bratislava Belarus  HK Homel Schweiz  HC Lugano
2004/05 Székesfehérvár, Ungarn 20 Slowakei  HKm Zvolen Russland  HK Dynamo Moskau Ungarn  Alba Volán Székesfehérvár
2005/06 Székesfehérvár, Ungarn 21 Russland  HK Lada Toljatti Lettland  HK Riga 2000 Schweiz  ZSC Lions Zürich
2006/07 Székesfehérvár, Ungarn 19 Belarus  HK Junost Minsk Russland  HK Awangard Omsk Finnland  Ilves Tampere
2007/08 Riga, Lettland 17 Russland  Ak Bars Kasan Lettland  HK Riga 2000 Kasachstan  Kaszink-Torpedo Ust-Kamenogorsk
2008/09 Rouen, Frankreich 19 Slowakei  MHC Martin Frankreich  Dragons de Rouen Italien  HC Bozen
2009/10 Grenoble, Frankreich 19 Osterreich  EC Red Bull Salzburg Belarus  HK Junost Minsk Vereinigtes Konigreich  Sheffield Steelers
2010/11 Minsk, Belarus 19 Belarus  HK Junost Minsk Osterreich  EC Red Bull Salzburg Danemark  Sønderjysk Elitesport Vojens
2011/12 Rouen, Frankreich 18 Frankreich  Dragons de Rouen Belarus  HK Junost Minsk Ukraine  HK Donbass Donezk
2012/13 Donezk, Ukraine 19 Ukraine  HK Donbass Donezk Belarus  Metallurg Schlobin Frankreich  Dragons de Rouen
2013/14 Rouen, Frankreich 19 Norwegen  Stavanger Oilers Ukraine  HK Donbass Donezk Italien  Asiago Hockey
2014/15 Bremerhaven, Deutschland 16 Belarus  HK Njoman Hrodna Deutschland  Fischtown Pinguins Bremerhaven Frankreich  Ducs d’Angers
2015/16 Rouen, Frankreich 17 Frankreich  Dragons de Rouen Danemark  Herning Blue Fox Polen  GKS Tychy
2016/17 Ritten, Italien 19 Vereinigtes Konigreich  Nottingham Panthers Kasachstan  HK Beibarys Atyrau Danemark  Odense Bulldogs
2017/18 Minsk, Belarus 17 Belarus  HK Junost Minsk Kasachstan  Kasachstan Vereinigtes Konigreich  Sheffield Steelers
2018/19 Belfast, Nordirland 17 Kasachstan  HK Arlan Kökschetau Vereinigtes Konigreich  Belfast Giants Polen  GKS Katowice
2019/20 Vojens, Dänemark 20 Danemark  SønderjyskE Vojens Vereinigtes Konigreich  Nottingham Panthers Belarus  HK Njoman Hrodna
2020/21 abgesagt
2021/22 Aalborg, Dänemark 19 Polen  KS Cracovia Krakau Kasachstan  HK Saryarka Karaganda Danemark  Aalborg Pirates
2022/23 Angers, Frankreich 19 Slowakei  HK Nitra Frankreich  Ducs d’Angers Vereinigtes Konigreich  Cardiff Devils

Statistik Bearbeiten

Ranglisten Bearbeiten

nach Land
Rang Land Titel 2. Platz 3. Platz
1 Slowakei  Slowakei 5 1 2
2 Belarus  Belarus 4 4 1
3 Schweiz  Schweiz 4 3
4 Russland  Russland 2 2
5 Frankreich  Frankreich 2 2 2
6 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1 3 3
7 Kasachstan  Kasachstan 1 3 1
8 Danemark  Dänemark 1 1 3
9 Ukraine  Ukraine 1 1 1
10 Osterreich  Österreich 1 1
11 Finnland  Finnland 1 2
Polen  Polen 1 2
13 Norwegen  Norwegen 1
14 Deutschland  Deutschland  3
15 Lettland  Lettland 2
16 Italien  Italien 1 2
17 Ungarn  Ungarn  1

Literatur Bearbeiten

  • Stephan Müller: International Ice Hockey Encyclopaedia: 1904 – 2005. Books on Demand, Norderstedt, Deutschland 2005, ISBN 978-3-8334-4189-9, S. 445–460.

Weblinks Bearbeiten