Ilse Steppat

deutsche Schauspielerin

Ilse Paula Steppat (* 11. November 1917 in Barmen; † 21. Dezember 1969 in West-Berlin) war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin.

Ilse Steppat (in Bildmitte, mit Hut) und George Lazenby bei den Dreharbeiten zu Im Geheimdienst Ihrer Majestät auf dem Schilthorn (November 1968)

Ilse Steppat erhielt im Herbst 1933 ihr erstes Engagement am Städtischen Theater von Rheydt. Es schlossen sich Auftritte in Düsseldorf, Osnabrück und Oldenburg an. 1937 wurde sie Mitglied des Ensembles der Volksbühne Berlin, weitere Stationen waren das Alte Theater in Leipzig, das Meininger Theater und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg das Hebbel-Theater in Berlin.

1947 spielte sie im Film Ehe im Schatten, der das tragische Schicksal des Schauspielers Joachim Gottschalk zeigte, seine jüdische Ehefrau.

Zeitweilig war die Mimin auch als Synchronsprecherin im Einsatz und lieh beispielsweise Lana Turner in Die drei Musketiere ihre rauchige Stimme.

In den sechziger Jahren spielte Ilse Steppat in einigen Edgar-Wallace-Filmen mit, darunter Die Gruft mit dem Rätselschloß, Der unheimliche Mönch oder Die blaue Hand. Dadurch erlangte sie große Bekanntheit in Deutschland.

Die einzige englischsprachige Rolle spielte Steppat im James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät. Bei dem ersten englischsprachigen Gespräch zwischen der Schauspielerin und dem Produzenten Albert R. Broccoli verwechselte Steppat „verlobt“ (englisch: „engaged“) mit dem Wort „engagiert“. Trotzdem bekam sie die Rolle der Handlangerin des Schurken Ernst Stavro Blofeld (Telly Savalas), auch weil Regisseur Peter R. Hunt die von Harry Saltzman (neben Broccoli gleichberechtigter Inhaber der Produktionsfirma Eon Productions) eigentlich favorisierte griechische Schauspielerin Irene Papas für zu sympathisch hielt. Zwei Tage nach dem Kinostart des Films in der Bundesrepublik im Dezember 1969 starb Ilse Steppat an einem Herzinfarkt. Ihr Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem in Berlin.

1954 wurde Ilse Steppat, die mit dem Regisseur Max Nosseck liiert war, mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Filmografie

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Kinofilme

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Fernsehen

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  • 1957: Der entscheidende Augenblick
  • 1957: Das Geheimnis
  • 1957: Der versteinerte Wald
  • 1958: Sie schreiben mit
  • 1961: Der jüngste Tag
  • 1961: Schau heimwärts, Engel
  • 1964: Das Haus der Schlangen
  • 1964: Hafenpolizei – Reisebegleiterin gesucht
  • 1965: Sie schreiben mit – Die Entscheidung
  • 1965: Der Krake
  • 1965: Niemandsland
  • 1966: Hinter diesen Mauern
  • 1968: Hauptstraße Glück
  • 1968: Eine etwas sonderbare Dame
  • 1968: Liliomfi
  • 1968: Altaich
  • 1968: Berliner Antigone
  • 1969: Alle Hunde lieben Theobald – Diana und die Landgräfin

Synchronrollen

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Jahr der
Synchronisation
Filmtitel Rolle Darsteller Jahr der
Dreharbeiten
1950 Die Affäre Macomber Margaret Macomber Joan Bennett 1948
1950 Gefährliche Begegnung Alice Reed Joan Bennett 1944
1950 Die drei Musketiere (1948) Lady de Winter Lana Turner 1948

Hörspiele

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Literatur

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  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 474 f.
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