Sheer Heart Attack (Album)

Album von Queen
(Weitergeleitet von In the Lap of the Gods)

Sheer Heart Attack (englisch für „Schierer Herzanfall“) ist das Ende 1974 erschienene dritte Studioalbum der britischen Rockgruppe Queen. Ein gleichnamiges Lied erschien erst drei Jahre später auf dem Album News of the World.

Sheer Heart Attack
Studioalbum von Queen

Veröffent-
lichung(en)

1. November 1974[1]

Label(s) EMI/Parlophone; Elektra, Hollywood Records (USA)

Format(e)

LP, MC, CD

Genre(s)

Rock

Titel (Anzahl)

13

Länge

38:58

Besetzung

Produktion

Studio(s)

Trident, Wessex, Rockfield, AIR Studios

Chronologie
Queen II
(1974)
Sheer Heart Attack A Night at the Opera
(1975)

Das Album

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Mit Sheer Heart Attack erschien am 1. November 1974 lediglich acht Monate nach Queen II ein weiteres Studioalbum der Band. Mitte Mai hatten Queen ihre Tournee durch die USA abbrechen müssen, nachdem Brian May an Hepatitis erkrankt war. Daraufhin begannen bald die Vorbereitungen für das neue Album, dessen Entstehungsgeschichte insbesondere durch die zeitweise Abwesenheit von May geprägt war. Während dieser erst an den Nachwirkungen seiner Hepatitis-Infektion litt und sich später auch noch einer Operation unterziehen musste, arbeiteten die drei weiteren Queen-Mitglieder gemeinsam mit Produzent Roy Thomas Baker an den Aufnahmen zu Sheer Heart Attack; Mays Gitarrenspuren wurden teils erst nachträglich eingefügt. Die Aufnahmesessions fanden zwischen Juli und September statt.

Kennzeichnend für das Album ist die von Heavy Metal über Balladen bis hin zu Music-Hall-Anklängen reichende weite Auswahl an verschiedenen musikalischen Stilrichtungen, wobei sich die Songs trotz dieser Vielfalt zu einem geschlossenen Album zusammenfügen. Erstmals ist mit Misfire auch eine Komposition von John Deacon, dem jüngsten Bandmitglied von Queen, enthalten.

Sheer Heart Attack brachte für Queen den kommerziellen Durchbruch. Sowohl die einen Monat vorher erschienene Single Killer Queen als auch das Album verfehlten mit jeweils Rang 2 die Spitze der britischen Charts nur knapp. In den USA gelangte erstmals eine Queen-Single in die Charts: Killer Queen erreichte wie das Album Platz 12. Gold-Status bei den Verkaufszahlen erlangte das Album in den USA und in Großbritannien.

Verantwortlich für das Konzept des Album-Covers waren Queen. Fotografiert hatte erneut Mick Rock.

Titelliste

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Seite 1:

  1. Brighton Rock (May) – 5:10
  2. Killer Queen (Mercury) – 3:00  *)
  3. Tenement Funster (Taylor) – 2:47
  4. Flick of the Wrist (Mercury) – 3:19
  5. Lily of the Valley (Mercury) – 1:43
  6. Now I’m Here (May) – 4:13  *)

Seite 2:

  1. In the Lap of the Gods (Mercury) – 3:22
  2. Stone Cold Crazy (Mercury/May/Taylor/Deacon) – 2:14
  3. Dear Friends (May) – 1:07
  4. Misfire (Deacon) – 1:49
  5. Bring Back That Leroy Brown (Mercury) – 2:15
  6. She Makes Me (Stormtrooper in Stilettos) (May) – 4:09
  7. In the Lap of the Gods…Revisited (Mercury) – 3:45
*) 
Singles

Der Leadgesang in Tenement Funster stammt von Taylor, der Gesang in She Makes Me (Stormtrooper in Stilettos) von May.

Produziert wurde das Album von Roy Thomas Baker und Queen. Toningenieur war Mike Stone. Das Album-Cover enthält – wie bei sämtlichen der ersten fünf Queen-Alben – den Vermerk „no synthesizers“.

Details zu einzelnen Stücken

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Brighton Rock

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Das Stück beinhaltet insbesondere Brian Mays dreistimmiges Echoplex-Gitarrensolo, das seinen Anfang als Teil des Smile-Liedes Blag genommen hatte und später im Rahmen der ersten beiden BBC-Sessions ausgearbeitet wurde (hier als Teil des Stücks Son And Daughter). Mit Brighton Rock fand das Solo so endlich einen festen Platz in einem Studiosong. Die ausgedehnte Live-Version davon ist auf dem Album Live Killers zu finden.

Im Intro zitiert der Opener des Albums kurz das Traditional I Do Like to Be Beside the Seaside, mit dem das letzte Lied des Vorgänger-Albums Queen II (Seven Seas of Rhye) endet.

Killer Queen

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Freddie Mercury: „Es geht um ein hochklassiges Callgirl. Ich will damit sagen, dass auch noble Leute Huren sein können. Darum geht es in dem Lied, obwohl ich es vorziehe, dass die Leute ihre eigene Interpretation hineinlegen - sie können darin lesen, was sie möchten.“ ()[2]

Dieses Stück führten Queen bei ihrem ersten Auftritt bei Top of the Pops auf. In der letzten Zeile des Stücks ist ein Flangereffekt zu hören.

In the Lap of the Gods

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Das Stück ist ein Beispiel für Roger Taylors – auf dem Album als screams bezeichneten – charakteristischen, hohen Gesang. Mercurys Stimme wurde durch langsames Abspielen seines Gesangs verfremdet.

Stone Cold Crazy

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Dieses Lied wurde zwar erst auf dem dritten Queen-Album Sheer Heart Attack veröffentlicht, aber seine Entstehungsgeschichte reicht bis vor das Gründungsjahr der Band zurück: Stone Cold Crazy war von Queen schon im Jahr 1970 und bereits zuvor von Mercurys damaliger Band Wreckage gespielt worden.

Dies ist der einzige Titel innerhalb der ersten neun Studio-Alben von Queen, bei dem als Autoren sämtliche vier Bandmitglieder angegeben sind.

Das Stück gilt als eines der ersten, das im Nachhinein dem Stil Speed Metal oder Thrash Metal[3] zugeordnet werden kann.

1990 nahmen Metallica eine Cover-Version des Stücks auf, die auf dem Compilation-Album Rubaiyat (Elektra’s 40th Anniversary) veröffentlicht wurde. Die Gruppe erhielt dafür 1991 den Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“. 1992 trat die Band beim Freddie Mercury Tribute Concert auf, wo James Hetfield bei Stone Cold Crazy auch als Gastsänger von Queen zu hören war.

Im Jahr 2007 spielte die US-amerikanische Metal-Band Hellyeah auf einigen Konzerten eine Cover-Version unter dem Titel Stone Cold Wasted.

Misfire ist der erste veröffentlichte Queen-Titel, den Bassist John Deacon schrieb. Dieser nahm den Großteil der Gitarren auf und verwendete dabei auch den von ihm entwickelten „Deacy Amp“.[4]

Bring Back That Leroy Brown

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John Deacon spielte Kontrabass und Brian May ein Ukulele-Banjo von George Formby. Freddie Mercury verwendete ein sogenanntes „Jangle Piano“.

Kritiken in den Medien

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Single Killer Queen

Sounds (Großbritannien), 1974: „Freddie Mercury comes through as a distinguished rock vocalist, and the backing, although complicated at times, is heard loud and clear.“[5]

NME (Großbritannien), 1974: „Queen have come up with a sound that’ll prove they aren’t any one-hit band.“[5]

Album Sheer Heart Attack

NME (Großbritannien), 1974: „A feast. No duffers, and four songs that will just run and run: Killer Queen, Flick Of The Wrist, Now I’m Here and In The Lap Of The Gods...revisited. Even the track I don’t like, Brighton Rock, includes May’s Echoplex solo, still a vibrant, thrilling experience whether you hear it live or on record.“[6]

Greg Prato im All Music Guide (USA): „Queen’s second album of 1974 […] helped bridge the gap between the mystical heavy metal of their early years and the hard rock/pop perfection of future releases. […] Queen take on musical styles previously unexplored by hard rock bands – uplifting sounds from the Caribbean (‚Misfire‘) and a ragtime ditty (‚Bring Back That Leroy Brown‘).“[7]

Alternativ-Versionen

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BBC-Versionen (5. BBC-Session von Queen, aufgenommen am 16. Oktober 1974, produziert von Jeff Griffin, gesendet am 4. November 1974 in ‚Bob Harris – Sounds of the Seventies‘):

  • Now I’m Here
  • Flick of the Wrist
  • Stone Cold Crazy
  • Tenement Funster

5.1-Surround-Sound-Mix:

  • Killer Queen (DVD Greatest Video Hits 1, 2002)

Remixe (von Hollywood Records):

8 der insgesamt 13 Songs des Albums wurden von Queen auch live gespielt: Brighton RockKiller QueenFlick of the WristNow I’m HereIn the Lap of the GodsStone Cold CrazyBring Back That Leroy BrownIn the Lap of the Gods...Revisited.

Das Video Live at the Rainbow (veröffentlicht 1992 als Teil des Box-Sets Box of Tricks) zeigt Live-Mitschnitte, die im Rahmen der Sheer Heart Attack-Tournee entstanden waren: Es enthält Aufnahmen der beiden Queen-Konzerte im Londoner Rainbow Theatre im November 1974. Die damalige Live-Version von Stone Cold Crazy war auch als B-Seite der Single The Miracle (1989) veröffentlicht worden. Zu jenen Stücken, die von Queen bei ihren Auftritten am häufigsten gespielt wurden, zählt Now I’m Here; dieser Song war bis zur letzten Tournee in Originalbesetzung (1986) Teil des Live-Programms.

Chartplatzierungen

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Sheer Heart Attack erreichte in den Charts folgende Platzierungen:

  • #2 – Großbritannien (Platin).
  • #6 – Niederlande.
  • #9 – Norwegen.
  • #12 – USA (Gold).
  • #23 – Japan (Gold).

Killer Queen (11. Oktober 1974) – #2: Großbritannien (Silber), Irland; #3: Niederlande, Neuseeland, Norwegen; #10: Österreich; #12: Deutschland, USA; #13: Japan, #15: Kanada, #23: Australien.

Now I’m Here (17. Januar 1975) – #11: Großbritannien, #25: Deutschland, #32: Niederlande, #87: Japan.

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Artikel, die nur in der englischsprachigen Wikipedia vorhanden sind:
Box of Tricks (en) · Deacy Amp (en) · Bob Harris (en) · Rainbow (en) · Mick Rock (en) · Rockfield Studios (en) · Mike Stone (en) · Trident Studios (en)

Einzelnachweise

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  1. VÖ und Chartdaten
  2. Julie Webb: The contents of Freddie Mercury’s pants are his alone. In: New Musical Express, 2. November 1974, S. 39. (siehe z. B. reocities.com (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive))
  3. Brian May fragt: Haben Queen den Thrash Metal erfunden? 17. Februar 2023, abgerufen am 19. Februar 2023 (deutsch).
  4. Brian May: Additional Note Deacy Amp History. (Memento vom 13. Juli 2007 im Internet Archive) In: Bri’s Soapbox, 30. Juni 2005. („[…] John Deacon did himself use the Amp with excellent effect – on Misfire (on the Sheer Heart Attack album) – in which John played all his own guitar harmonies! All, that is, until I joined in at the end, doing ‘answering’ harmonies for the coda, into a keychange and then a fade.“)
  5. a b Zitiert nach Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992, ISBN 0-283-06052-2, S. 83.
  6. Zitiert nach Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992, ISBN 0-283-06052-2, S. 84 f.
  7. Greg Prato: Queen – Sheer Heart Attack. Review. In: All Music Guide.