Kalinkowo

Ort im russischen Oblast Kaliningrad
(Weitergeleitet von Irgalaukiai)

Kalinkowo (russisch Калинково, deutsch Irglacken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Kalinkowo
Irglacken

Калинково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Gegründet vor 1350
Frühere Namen Irgelauken (vor 1350),
Ergelawken (nach 1483),
Ircklaucken (um 1540),
Irgelacken (nach 1785),
Irglacken (bis 1946)
Bevölkerung 258 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238220
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 024
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 21° 0′ OKoordinaten: 54° 41′ 20″ N, 20° 59′ 30″ O
Kalinkowo (Europäisches Russland)
Kalinkowo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kalinkowo (Oblast Kaliningrad)
Kalinkowo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Bearbeiten

Kalinkowo liegt sieben Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Gwardeisk (Tapiau) und ist über die Kommunalstraße 27K-202 von Borskoje (Schiewenau) an der Föderalstraße A229 zu erreichen. Durch Kalinkowo verläuft auch die Kommunalstraße 27K-221 von Gwardeisk nach Jablonowka (Bartenhof). Bis 1945 war das damalige Irglacken Bahnstation an der Bahnstrecke Tapiau-Possindern (- Königsberg) der Wehlau–Friedländer Kreisbahnen, die heute nicht mehr betrieben wird.

Geschichte

Bearbeiten

Die Gründung des bis 1946 Irglacken[2] genannten Ortes erfolgte vor 1350. Das Gutsdorf mit ein paar weiteren Gehöften wurde 1874 in den damals neu errichteten Amtsbezirk Bonslack[3] (russisch: Gorki, nicht mehr existent) eingegliedert, der bis 1945 bestand und zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 2. Januar 1916 wurde der Gutsbezirk Irglacken in eine Landgemeinde umgewandelt.

In Kriegsfolge kam Irglacken 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Kalinkowo“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Borski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[4] Von 2005 bis 2014 gehörte Kalinkowo zur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohner[5]
1910 123
1933 233
1939 209
2002 301
2010 249

Die Bevölkerung Irglackens war vor 1945 weitestgehend evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Kremitten (russisch: Losowoje) eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Kalinkowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005):Irglacken
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bonslack
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)