Irpinia (Wein)
Unter der Bezeichnung Irpinia DOC werden Rot-, Rosé- und Weißweine sowie Schaum- und Süßweine in der italienischen Provinz Avellino, Region Kampanien, produziert. Sie bekamen 2005 den Status einer „kontrollierten Herkunftsbezeichnung“ („Denominazione di origine controllata“ – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[1]
Anbau
BearbeitenDer Anbau und die Vinifikation von Irpinia DOC darf in allen Gemeinden der Provinz Avellino erfolgen. Die Gemeinden der Unterzone „Campi Taurasini“ sind gesondert festgelegt.[1]
Im Jahr 2016 wurden von 331 Hektar Rebfläche 14.646 Hektoliter DOC-Wein erzeugt.[2]
Erzeugung
BearbeitenDie Verschnittweine werden aus folgenden Rebsorten hergestellt:[1]
- Irpinia Bianco: 40–50 % Greco Bianco und 40–50 % Fiano. Höchstens 20 % andere Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
- Irpinia Rosso, Irpinia Rosato und Irpinia Novello: mindestens 70 % Aglianico. Höchstens 30 % andere Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
Sieben Weine sind fast sortenrein. Sie müssen mindestens 85 % der genannten Rebsorte enthalten. Höchstens 15 % andere analoge Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen – einzeln oder gemeinsam – zugesetzt werden.
- Irpinia Aglianico
- Irpinia Fiano
- Irpinia Coda di Volpe
- Irpinia Falanghina
- Irpinia Greco Bianco
- Irpinia Piedirosso
- Irpinia Sciascinoso
Irpinia Spumante kann aus jeweils einer Rebsorte (Falanghina, Fiano oder Greco Bianco) hergestellt werden, die zu mindestens 85 % enthalten sein muss. Höchstens 15 % andere Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
Irpinia Passito kann aus jeweils einer Rebsorte (Fiano, Greco Bianco oder Aglianico) hergestellt werden, die zu mindestens 85 % enthalten sein muss. Höchstens 15 % andere Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
Irpinia Aglianico Liquoroso muss zu mindestens 85 % aus Aglianico hergestellt werden. Höchstens 15 % andere Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden. Das ist ein Likörwein, der „aufgespritet“ wird. Durch Alkoholanreicherung wird die Gärung unterbrochen. Dadurch hat er einen höheren Alkoholgehalt (mindestens 15–16 Vol.-%) als ein Passito. Der Restzuckergehalt hängt vom Zeitpunkt der Alkoholzugabe ab.
Irpinia Campi Taurasini muss zu mindestens 85 % aus Aglianico hergestellt werden. Höchstens 15 % andere Rebsorten, die für den Anbau in der Provinz Avellino zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden. „Campi Taurasini“ ist eine Unterzone (sottozona) des Anbaugebiets.
Beschreibung
BearbeitenLaut Denomination (Auszug):[1]
Irpinia Bianco
Bearbeiten- Farbe: mehr oder weniger intensiv strohgelb
- Geruch: blumig, fruchtig
- Geschmack: trocken, ausgewogen
- Alkoholgehalt: mindestens 10,5 Vol.-%
- Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
- Trockenextrakt: mind. 15,0 g/l
Irpinia Rosso
Bearbeiten- Farbe: mehr oder weniger intensiv rubinrot
- Geruch: blumig, fruchtig, anhaltend
- Geschmack: trocken, ausgewogen, charakteristisch
- Alkoholgehalt: mindestens 11,0 Vol.-%
- Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
- Trockenextrakt: mind. 20,0 g/l
Irpinia Rosato
Bearbeiten- Farbe: mehr oder weniger intensiv rosa
- Geruch: blumig, fruchtig
- Geschmack: trocken oder halbtrocken, weich
- Alkoholgehalt: mindestens 11,0 Vol.-%
- Säuregehalt: mind. 5,0 g/l
- Trockenextrakt: mind. 18,0 g/l
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 5. August 2018 (italienisch).
- ↑ Weinbau in Zahlen 2017. (PDF) In: V.Q.P.R.D. d’Italia 2017. federdoc.com, abgerufen am 12. Juni 2018 (italienisch).
Weblinks
Bearbeiten- Karte der Anbaugebiete und Liste aller DOCG- und DOC-Weine in Kampanien, italienisch, auf federdoc.com, abgerufen am 27. Januar 2017.
Literatur
Bearbeiten- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Burton Anderson: Italiens Weine 2004/05. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN 3-7742-6365-5.
- Jacques Orhon: Le nouveau guide des vins d’Italie. Les editions de l’homme, Montreal 2007, ISBN 978-2-7619-2437-5.