Ischmasch

ehemaliger Waffen- und Fahrzeughersteller

Die Ischmasch-Werke in Ischewsk (russisch ИЖМАШ – Ижевский машиностроительный заводIschewski Maschinostroitelny sawod, deutsch Ischewsker Maschinenbauwerk) sind ein russischer Hersteller von Waffen und Fahrzeugen. Durch eine Fusion mit Ischmech verschmolz Ischmasch 2013 zum Konzern Kalaschnikow.

Aktuelles Logo
ISCH-2126 Orbit
1987–1998
Sturmgewehre AKS-74U

Geschichte

Bearbeiten

Die Gründung des Werkes geht auf das Jahr 1807 zurück. Während der Napoleonischen Kriege verfügte Zar Alexander I die Gründung einer Eisengießerei am Fluss Isch. Dort wurden später Anker für russische Schiffe und Kanonen gegossen. Seither ist Ischewsk neben Tula ein Zentrum für die Herstellung von Infanteriewaffen. Während der beiden Weltkriege wurden hier millionenfach Gewehre des Typs Mosin-Nagant hergestellt.

Ab 1946 wurden in den Ischmasch-Werken die zuvor im sächsischen Zschopau demontierten Motorrad-Fertigungsanlagen des DKW-Stammwerkes wieder aufgebaut und für die Fertigung des mit der DKW NZ 350 identischen Motorrades IZH-350 genutzt. Dieses wurde bis 1951 zur IZH-49 weiterentwickelt. Seit 1949 folgten dann Gewehre, die von namhaften Konstrukteuren wie Michail Kalaschnikow und Jewgeni Dragunow entwickelt wurden. Darüber hinaus stellt der Konzern Flugzeug-Bordwaffen des Konstruktionsbüros Grjasew-Schipunow her. Innerhalb Russlands ist Ischmasch besonders bekannt als Hersteller der Motorräder und Autos der Marke ISCH oder IZH (russisch ИЖ). Die Herstellung von Motorrädern begann bereits 1928, insgesamt wurden mehr als elf Millionen Exemplare gefertigt. In den 60er und 70er Jahren folgte die Modellreihe IZH Jupiter. Im Westen war diese bekannt, aber kaum erhältlich.

Im September 2009 musste Ischmasch infolge der Finanzkrise ab 2007 Konkurs anmelden.[1] Das Taganroger Automobilwerk hingegen machte sich bereits 1998 selbständig. Die aktuellen Fahrzeuge aus Ischmasch-Produktion sind in der Fahrzeug-Identifikationsnummer am Herstellercode X6L zu erkennen.

Am 10. April 2013 wurde der bisherige Generaldirektor von Ischmasch, Wladimir Grodezki, festgenommen. Er wird der Unterschlagung bezichtigt.[2]

Produkte von Ischmasch

Bearbeiten

Das Unternehmen bietet zivile Versionen der AK-Familie unter dem Markennamen Saiga an. Während der Anteil der Marke an der Gesamtproduktion im Jahr 2010 noch bei 50 Prozent lag, erreichte sie im Jahr 2012 bereits 70 Prozent. 40 Prozent der zivilen Versionen werden hierbei in die USA exportiert. Amerikanische Käufer erwerben damit etwa ebenso viele Varianten der Kalaschnikow wie das russische Militär und die russische Polizei zusammen.[4]

Modellübersicht der IschAwto

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Die Entwicklung der Motorradindustrie in der UdSSR. In: Kraftfahrzeugtechnik 6/1955, S. 189–193.
  • Ilya Shaydurov: Russische Schusswaffen – Typen. Technik. Daten. Motorbuch Verlag, 2010, ISBN 978-3-613-03187-6.
  • L. M. Schugurow: АВТОМОБИЛИ. России и СССР. Dritter Teil. Ilbi/Prostreks, Moskau 1998, ISBN 5-87483-052-9.
Bearbeiten
Commons: Ischmasch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Krise setzt Kalaschnikow-Hersteller außer Gefecht, Der Standard vom 22. September 2009
  2. Генеральный директор "Ижмаша" задержан по подозрению в хищении. RIA Novosti, 10. April 2013, abgerufen am 10. April 2013 (russisch).
  3. Izhmash to Produce Airsoft Kalashnikov Rifles. RIA Novosti, 12. Juli 2012, archiviert vom Original am 3. November 2012; abgerufen am 19. Juli 2012 (englisch).
  4. Importing Russia’s Top Gun, nytimes.com, 14. August 2012, abgerufen am 15. August 2012
  5. Kalaschnikow macht jetzt auch Elektro-Auto