Jérôme Savary

französischer Regisseur, Schauspieler und Autor

Jérôme Savary (* 27. Juni 1942 in Buenos Aires; † 4. März 2013 in Levallois-Perret, Département Hauts-de-Seine) war ein französischer Regisseur, Theater- und Opernintendant, Schauspieler und Autor.

Jérôme Jean Savary wurde als Sohn eines Schriftstellers geboren; seine Mutter war eine Tochter des New Yorker Politikers Frank W. Higgins. 1947 übersiedelte seine Mutter in die Ardèche, wo er mit seinen zwei Brüdern aufwuchs und in Le Chambon-sur-Lignon das Collège Cévenol besuchte. In Paris studierte er Musik bei Maurice Martenot und später an der École Nationale Supérieure des Arts décoratifs.

Mit 19 ging er nach New York, wo er als Jazzmusiker (Trompete) lebte und Lenny Bruce, Jack Kerouac, Allen Ginsberg, Count Basie und Thelonious Monk kennenlernte.

Nachdem er in Argentinien seinen Militärdienst abgeleistet hatte, kehrte er nach Paris zurück. Er befreundete sich mit Fernando Arrabal oder Copi, für den er als Comicstrip-Zeichner arbeitete, schrieb Fotoromane und war Chauffeur, u. a. der Witwe von Charlie Parker.

Nach ersten Regiearbeiten an Theatern in Argentinien und Frankreich gründete Savary 1965 in Paris die Compagnie Jérôme Savary, aus der sich Le Grand Magic Circus und schließlich Le Grand Magic Circus et ses animaux Tristes entwickelte. Mit seiner überwiegend aus Laiendarstellern bestehenden Theatertruppe, bei deren Aufführungen er selbst oft als Conférencier mitwirkte, wurde Savary auch international bekannt.

Von 1982 bis 1986 leitete Savary das Centre Dramatique National du Languedoc-Roussillon, anschließend bis 1988 das Carrefour Européen du Théâtre du 8e à Lyon. Von 1988 bis 2000 war er Direktor des Théâtre national de Chaillot und danach bis 2007 Intendant der Pariser Opéra-Comique.

Seine Inszenierung von Cabaret gewann 1987 den „Moliere“. Die Bandbreite seiner Regiearbeiten war sehr weit und umfasste Schauspiel, Oper, Operette und Musical; von Molières Bürger als Edelmann über Verdis Rigoletto, Offenbachs La Périchole und Lehárs Lustiger Witwe bis zu Monnots Musical Irma la Douce. In der Folge inszenierte Savary ständig in Deutschland, Österreich (etwa bei den Bregenzer Festspielen) und Frankreich Schauspiele, Operetten, Musicals, Opern und war als Gast an den Opernhäusern von San Francisco, Washington, Shanghai, Tokio, Rom und Madrid tätig. Savary brachte oft bis zu acht Produktionen im Jahr heraus, insgesamt waren es mehr als 300. 1990 inszenierte er auch die Revue Holiday on Ice in der Olympiahalle München.

Zuletzt hatte Savary für sich und seine Theater- und Musikertruppe La Boîte à Rêves eine neue Heimstätte in einer ehemaligen Franziskanerabtei im südwestfranzösischen Béziers gefunden und unternahm von dort aus Tourneen als freier Regisseur und Produzent.

In den Koproduktionen des Landestheaters Niederösterreich mit der Bühne Baden inszenierte Savary 2010 bis 2012 in der Sommerarena in Baden bei Wien drei Werke von Ferdinand Raimund: 2010 Der Alpenkönig und der Menschenfeind, 2011 Der Verschwender und 2012 Der Bauer als Millionär.

Jérôme Savary starb 2013 in Levallois-Perret und fand auf dem Friedhof Père-Lachaise (Div. 87) seine letzte Ruhestätte.

Auszeichnungen

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Schaffen (Auswahl)

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  • Habana blues. Roman. Éditions Grasset, Paris 2000
    Liebe und Tod in Havanna. Aus dem Französischen von Brigitte Lindecke. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-60717-7 (List-Taschenbuch 60717).

Schauspieler

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Regisseur

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sowie zahlreiche Arbeiten, oftmals Adaptionen seiner Bühnenfassungen, als Film- und Fernsehregisseur.

Literatur

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  • Jérôme Savary: Album du Grand Magic Circus. Pierre Belfond, París 1974.
  • Jérôme Savary: Ein ganz gewöhnlicher Magier. Ins Deutsche übertragen von Widulind Clerc-Erle. Herbig, München/Berlin 1986, ISBN 3-7766-1423-4.
  • Jerôme Savary: Dictionnaire amoureux du Spectacle. Éditions Plon, Paris 2004, ISBN 2-259-19898-8.
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Commons: Jérôme Savary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien