Jörn-Peter Leppien

deutscher Historiker, Politologe und Publizist

Jörn-Peter Leppien (* 2. August 1943 in Sankt Annen, Dithmarschen; † 10. Februar 2020)[1] war ein deutscher Historiker, Politologe und Publizist.

Leppien wuchs in Pinneberg und Ulsnis auf und legte 1964 sein Abitur an der Schleswiger Domschule ab. Er studierte Geschichte, Philosophie und Politische Wissenschaft in Kiel und wurde wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Schleswig-Holsteinische Landesgeschichte bei Alexander Scharff. Anschließend ging Leppien als Studienrat in den Schuldienst an die Flensburger Auguste-Viktoria-Schule, parallel legte er 1979 seine Promotion ab. Von 1981 bis 2017 war er leitender Redakteur der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift Grenzfriedenshefte. Mit besonderem Engagement widmete er sich der Einrichtung einer Gedenkstätte am Standort des Konzentrationslagers Ladelund, ein Projekt das aus einem Schülerprojekt an der Auguste-Viktoria-Schule aus den Jahren 1982 bis 1984 hervorgegangen war.

Für seine Verdienste in der Erforschung und Vermittlung regionaler Zeitgeschichte wurde er 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.[2][3]

Publikationen

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  • Vergessener Vorkämpfer gegen Nationalismus – Rufer in der Wüste – Zum 125. Geburtstag von Theodor Brix aus Angeln, in: Kieler Nachrichten, Nr. 88 vom 16. April 1969, S. 8.
  • Theodor Brix – ein Kritiker der preußischen Nordschleswig-Politik (1888–1905). In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Bd. 95 (1970), S. 159–194 (Digitalisat).
  • Aage Friis und das dänisch-deutsche Verhältnis. In: Grenzfriedenshefte (1970), Heft 2/3, S. 95–103 (Digitalisat).
  • Brix, Theodor. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, ISBN 3-529-02642-5, S. 81–83.
  • Brix, Jürgen. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, ISBN 3-529-02642-5, S. 80f.
  • Sozialdemokratie und Nordschleswig-Frage 1912 bis 1924. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Bd. 96 (1971), S. 341–356 (Digitalisat).
  • Schleswig-holsteinische Geschichte seit 1866 (I). In: Grenzfriedenshefte (1972), Heft 4, S. 181–191 (Digitalisat).
  • Schleswig-holsteinische Geschichte seit 1866 (II). Eine kritische Bestandsaufnahme „traditioneller“ Geschichtsauffassungen am Beispiel Wilhelm Klüver. In: Grenzfriedenshefte (1973), Heft 1, S. 26–38 (Digitalisat).
  • Der Sturm auf die Düppeler Schanzen vor 110 Jahren. In: Grenzfriedenshefte (1974), Heft 3, S. 109–111 (Digitalisat).
  • Martin Rade und die deutsch-dänischen Beziehungen 1909–1929 (= Beiträge zur historischen Friedensforschung und zur Problematik des Nationalismus), Wachholtz, Neumünster 1981, ISBN 3-529-02177-6.
  • Das waren keine Menschen mehr… Aus der Chronik der Kirchengemeinde. Pastor Johannes Meyer über das Konzentrationslager Ladelund 1944. Sonderdruck aus Grenzfriedenshefte Nr. 3/1983, Grenzfriedensbund, Flensburg 1983.
  • mit Annemarie Leppien: Mädel-Landjahr in Schleswig-Holstein. Einblicke in ein Kapitel nationalsozialistischer Mädchenerziehung 1936–1940, Wachholtz, Neumünster 1989, ISBN 3-529-02693-X.
  • "Operation lion" : Henrik V. Ringstedt und der Idstedt-Löwe 1945, Quellenbericht. Grenzfriedensbund und Städtisches Museum Flensburg, Grenzfriedensbund, Flensburg 1995.
  • Hrsg. mit Reimer Hansen: Manfred Jessen-Klingenberg: Standpunkte zur neueren Geschichte Schleswig-Holsteins. Schleswig-Holsteinischer Geschichtsverlag, Malente 1998, ISBN 3-933862-25-4 (= Veröffentlichungen des Beirats für Geschichte / Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e. V., Bd. 20).
  • Erinnern für Gegenwart und Zukunft. Die historische Dokumentation in der KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund, in: Grenzfriedenshefte, Jg. 53, 2006, Heft 4, S. 277–294 (online).
  • 100 Jahre „Flensburger Heimatlied“. Ida Marquardsen – Lehrerin und Gelegenheitsdichterin. In: Jahrbuch 2008/2009. Auguste-Viktoria-Schule Flensburg, S. 111–117.
  • Der Idstedt-Löwe – ein Denkmal mit vielen Gesichtern, in: Grenzfriedenshefte, Jg. 57, 2010, Heft 2, S. 127–150 (online).
  • Sklavenarbeit für den „Endkampf“ .Die „Grenzstellung“ 1944/45 und das KZ Ladelund, in: Grenzfriedenshefte, Jg. 57, 2010, Heft 3, S. 203–236 (online).
  • Von der Nummer zum Namen. Die KZ-Toten in Ladelund 1944, in: Grenzfriedenshefte, Jg. 61, 2014, Heft 2, S. 35–50 (online).

Literatur

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  • Manfred Jessen-Klingenberg: Dr. Jörn-Peter Leppien. Forscher, Vermittler, Anreger. In: Festschrift zum 65. Geburtstag von Jörn-Peter Leppien. Flensburg 2008, S. 169–174 (Grenzfriedenshefte 55, Heft 3). (online; PDF 14,9 MB).
  • Gerret Liebing Schlaber: Jörn-Peter Leppien zum 65. Geburtstag. In: Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Mitteilungen, Nr. 75, Oktober 2008, S. 30 f. (online).
  • Matthias Schartl, Frauke Tengler: Zum 75. Geburtstag von Jörn-Peter Leppien. In: Grenzfriedenshefte, Jg. 65 (2018), Heft 2, S. 129–133 (online).
  • Matthias Schartl, Frauke Tengler: Zum Tod von Dr. Jörn-Peter Leppien. In: Grenzfriedenshefte, Jg. 67 (2020), Heft 1, S. 3–4 (online).
  • Reimer Hansen: Jörn-Peter Leppien als Historiker. In: Grenzfriedenshefte, Jg. 67 (2020), Heft 1, S. 5–14 (online).
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Einzelnachweise

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  1. Dr. Jörn-Peter Leppien. Traueranzeige. In: Flensburger Tageblatt. Abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. Dr. Jörn-Peter Leppien mit Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Pressetext. Landesregierung Schleswig-Holstein, 21. Juni 2004, archiviert vom Original am 11. Februar 2013; abgerufen am 20. Mai 2017.
  3. Herzlichen Glückwunsch zum Verdienstkreuz, Dr. Leppien! Südschleswigscher Wählerverband, 21. Juni 2004, archiviert vom Original am 4. März 2017; abgerufen am 28. Februar 2020.