JSL

Art der Transkription für die Schrift der japanischen Sprache in das lateinische Alphabet

JSL (jap. JSLローマ字 JSL rōmaji) ist ein Transkriptionsverfahren für die japanische Schrift ins lateinische Alphabet, das von Eleanor Jorden für ihr 1987 erschienenes Buch Japanese: The Spoken Language entwickelt und ist auch danach benannt ist. Da Eleanor Jorden in Yale promovierte und das Buch später auch dort publizierte, ist das JSL-Transkriptionssystem ebenfalls unter der weniger bekannten Bezeichnung Japanese Yale bekannt. JSL orientiert sich bei der Umschrift der Konsonanten wie das Kunrei- und das Nippon-System an der Systematik der 50-Laute-Tafel und nicht an der Aussprache (unterscheidet allerdings die Yotsugana nicht voneinander). Langvokale werden explizit durch verdoppelte lateinische Vokale (und nicht mit Makron oder anderen Diakritika) dargestellt. Hier ist, anders als bei den Konsonanten, allerdings die Aussprache ausschlaggebend, so wird mit u gelängtes o als oo und nicht als ou dargestellt.

Im Gegensatz zu anderen Transkriptionsverfahren (und der japanischen Schrift selbst) versucht JSL außerdem, den musikalischen Akzent (japanisch 高低アクセント kōtei akusento, englisch pitch accent) des Japanischen wiederzugeben. Dazu benutzt das System die Diakritika ´ (Akut), ` (Gravis) und ^ (Zirkumflex). Der Akut ´ auf einem Vokal bezeichnet die erste More mit einem hohen Ton, der Gravis ` markiert die letzte hochtonige More und ein Zirkumflex ^ markiert die einzige hochtonige More eines Wortes. Die Aussprache für 日本 „Japan“ würde in diesem System mit nihôn und die für 二本 „zwei [dünne lange Gegenstände]“ als nîhon transkribiert. Zumindest für die Betonungsmuster des Tōkyō-Typs (東京式アクセント Tōkyō-shiki akusento) ist diese Art der Auszeichnung allerdings redundant, da die erste und zweite More eines Wortes stets unterschiedliche Tonhöhe aufweisen.[1] JSL markiert außerdem die allophone Aussprache des g als nasalierter velarer Verschluss (​/⁠ŋ⁠/​), die im Japanischen üblich ist, als , zum Beispiel „Osten“ als hiḡási.

Unterschiede zwischen den verschiedenen Systemen

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Die folgende Tabelle listet diejenigen Kana auf, deren Umschriften in verschiedenen Umschriftsystemen voneinander abweichen. Die JSL-Transkription entspricht dabei stets der des Kunrei-Systems, die fast immer mit der des Nippon-Systems identisch ist.

Abweichungen
Kana Hepburn Nippon Kunrei JSL
shi si
しゃ sha sya
しゅ shu syu
しょ sho syo
ji zi
じゃ ja zya
じゅ ju zyu
じょ jo zyo
chi ti
tsu tu
ちゃ cha tya
ちゅ chu tyu
ちょ cho tyo
ji di zi
zu du zu
ぢゃ ja dya zya
ぢゅ ju dyu zyu
ぢょ jo dyo zyo
fu hu

Lediglich bei der Kennzeichnung der Vokallängen weicht JSL auch vom Kunrei-System ab: Das Kunrei-System verwendet einen Zirkumflex zu deren Kennzeichnung, während JSL den Vokalbuchstaben dupliziert.
Beispiele:

Abweichungen
Kana Hepburn Kunrei Nippon JSL
うう ū û ū uu
おう, おお ō ô ō oo

Die folgende Tabelle listet einige japanische Beispielwörter mit ihrer Lesung in Hiragana und ihrer Umschrift in JSL (mit standardsprachlichem Akzent) und den anderen drei Umschriftsystemen auf:

Beispiele
Deutsch Japanisch Hepburn Nippon Kunrei JSL
Lateinische Buchstaben ローマ字 ローマじ rōmaji rōmazi rômazi roómàzi
Berg Fuji 富士山 ふじさん Fujisan Huzisan Hûzisan
Tokio (Tōkyō) 東京 とうきょう Tōkyō Tōkyō Tôkyô Toókyoo
Hanami 花見 はなみ hanami hanámì
Tee お茶 おちゃ ocha otya otyá
Osten ひがし higashi higasi hiḡási
(Präfektur-)Gouverneur 知事 ちじ chiji tizi tîzi
schrumpfen, einlaufen 縮む ちぢむ chijimu tidimu tizimu tizímu

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Haruhiko Kindaichi, Kazue Akinaga: 新明解 日本語アクセント辞典. Sanseidō, Tōkyō 2001, S. 21 (japanisch): 東京式アクセントにはまた,“語の第一拍と第二拍とは高さが異なる”という性質がある。