Jacek Malczewski
Jacek Malczewski (* 15. Juli 1854 in Radom; † 8. Oktober 1929 in Krakau) war ein polnischer Maler des Modernismus und Symbolismus.
Leben
BearbeitenMalczewski wuchs in einer verarmten Adelsfamilie auf und wurde zunächst von seinen Eltern unterrichtet. Mit 13 Jahren schickte man ihn auf das Gut eines Onkels. 1871 zog er nach Krakau, wo er das Gymnasium besuchte und Gasthörer an der Schule der Schönen Künste, der späteren Kunsthochschule Krakau, war. Deren erster Direktor, der berühmte Historienmaler Jan Matejko, erkannte das Talent Malczewskis und überredete ihn, gleich ein Kunststudium aufzunehmen, das er anschließend an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und bei Henri Lehmann[1] fortsetzte. 1896 kehrte er als Professor an die Krakauer Akademie zurück (bis 1900 und wieder von 1912 bis 1921). Von 1912 bis 1914 war er Rektor der Hochschule.[1] 1897 war er einer der Gründer der Krakauer Künstlervereinigung Sztuka.
Malczewski malte zunächst ländliche Genrebilder und realistische Historiengemälde im Stil der Romantik in überwiegend dunklen Farben unter dem Einfluss Arthur Grottgers. Um 1890 begann er sich dem Symbolismus zuzuwenden, blieb inhaltlich jedoch den historischen Themen treu. Zu seinen berühmtesten Bildern gehören Śmierć Ellenai (Der Tod Helenas, 1883), Wigilia na Syberii (Heiligabend in Sibirien, 1892), Melancholia (Melancholie, 1890–1894), Błędne koło (Der Teufelskreis, 1895–1897) und Hamlet polski. Portret Aleksandra Wielopolskiego (1903). Außerdem malte er eine Reihe von Selbstporträts.
Trotz seiner zahlreichen Auslandsaufenthalte (Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland, Türkei) beeinflussten ihn am stärksten die polnische Kunst und Folklore. Durch sein Werk wurde er um die Jahrhundertwende zu einer zentralen Figur der Bewegung Junges Polen.
Bestattet ist er in der Krypta verdienter Polen auf dem Skałkahügel in Krakau. Seit 1980 ist er Namensgeber für den Malczewski Point, eine Landspitze von King George Island im Archipel der Südlichen Shetlandinseln in der Antarktis. Ebendort ist die Painters Cove ihm und Jan Matejko zu Ehren benannt.
Galerie
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Intermezzo (Selbstbildnis)
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Artysta i muza („Artist und Muse“)
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Błędne koło („Der Teufelskreis“)
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Melancholia („Melancholie“)
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Portret Adama Asnyka z muzą („Porträt des Adam Asnyk mit Muse“)
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Portret Ludwika Żeleńskiego („Porträt des Ludwik Żeleński“)
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Portret Stanisława Witkiewcza („Porträt des Stanisław Witkiewicz“)
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Wigilia na Syberii („Heiligabend in Sibirien“)
Literatur
Bearbeiten- Agnieszka Ławniczakowa: Malczewksi. Ausstellungskatalog. Cantz, Stuttgart-Bad Cannstatt 1980.
- Irena Dżurkowa: Paysages tardifs de Jacek Malczewksi. In: Bulletin du Musée National de Varsovie 22 (1981), S. 95–104.
- Agnieszka Ławniczakowa: In the Mirror of a Well. On Jacek Malczewski’s self-portraits. In: Bulletin du Musée National de Varsovie 29 (1988), S. 33–60.
- Isabella Zuralski: Stufen des Welt- und Selbsterlebens bei Jacek Malczewski. Ein Beitrag zum Künstlerselbstverständnis im Symbolismus. Köln 1984.
- Andrea Wandschneider (Red.): Jacek Malczewski und seine Zeitgenossen. Polnische Malerei um 1900 aus der Sammlung des Nationalmuseums in Poznań. Ausstellungskatalog. Kerber, Bielefeld 1999.
- Elzbieta Charazińska (Hrsg.): Jacek Malczewski 1854–1929. Ausstellungskatalog. Paris 2000.
- Anna Król: Jacek Malczewski 1854–1929. Schilder van de Poolse ziel. Ausstellungskatalog. Amersfoort 2003.
- Magdalena Perz: Das Frauenbild im symbolistischen Werk von Jacek Malczewski (1854–1929). Die Entwicklung der Kunst des Jungen Polen. Logos-Verlag, Berlin 2005.
- Krzystof Ste̜pnik (Hrsg.): Jacek Malczewski i symboliści (= Obrazy kultury Polskiej). Lublin 2012.
- Sabina Florczak (Hrsg.): Malczewski. Malarstwo/Painting. Olszanica 2020.
- Katarzyna Maria Bodziachowska: Jacek Malczewski. Warschau 2021.
- Roger Diederen, Albert Godetzky, Nerina Santorius (Hrsg.): Stille Rebellen. Polnischer Symbolismus um 1900. Ausstellungskatalog. Hirmer, München 2022.
Weblinks
Bearbeiten- Gemälde von Malczewski bei Zascianek.pl
- Virtuelle Galerie mit Arbeiten Malczewskis bei Muzeum Secesji.pl
- Jacek Malczewski bei culture.pl (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Tomasz Adam Pruszak: Malarstwo polskie ze zbiorow Narodowego Banku Polskiego (= Polish Paintings in the Collection of the National Bank of Poland). Verlag Rosikon Press, Warschau 2009, ISBN 978-83-88848-69-8, S. 16 und 67 f.
Personendaten | |
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NAME | Malczewski, Jacek |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Maler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1854 |
GEBURTSORT | Radom |
STERBEDATUM | 8. Oktober 1929 |
STERBEORT | Krakau |