Jeff Merkley
Jeff Alan Merkley[1] (* 24. Oktober 1956 in Myrtle Creek, Oregon) ist ein amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Seit 2009 vertritt er Oregon im Senat der Vereinigten Staaten. Zuvor war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Oregon und dessen Speaker.
Familie, Ausbildung und Beruf
BearbeitenMerkley ist der Sohn von Darrell und Betty Merkley und wuchs in Portland auf. Er besuchte die dortige David Douglas High School. Als erstes Mitglied seiner Familie besuchte er ein College und nahm das Studium an der Stanford University auf, das er 1979 mit einem Bachelor im Studienfach Internationale Beziehungen abschloss. 1982 erlangte er den Masterabschluss an der Woodrow Wilson School der Princeton University.
Während des Studiums hatte er ein Praktikum beim republikanischen Senator Mark Hatfield gemacht, es folgte ein Praktikum beim Carnegie Endowment for International Peace. Anschließend war er Fellow im Office of the Secretary of Defense, dem Verwaltungsapparat des Verteidigungsministeriums, und Analyst für das Congressional Budget Office. 1991 kehrte Merkley nach Portland zurück und leitete dort das Bundesstaatsbüro der Hilfsorganisation Habitat for Humanity.
Merkley ist verheiratet mit Mary Sorteberg. Sie haben zwei Kinder.[2]
Politische Laufbahn
BearbeitenIm November 1998 wurde Merkley in das Repräsentantenhaus von Oregon gewählt, dem er von Januar 1999 bis zum 2. Januar 2009 angehörte. Ab 2003 war er Fraktionsvorsitzender der Demokraten, die damals in der Minderheit waren (minority leader). Von Januar 2007 bis Januar 2009 war er Speaker des Parlaments. Er setzte sich dort für die rechtliche Gleichstellung Homosexueller und die Anliegen der Gewerkschaften ein, weshalb diese zu seinen starken Verbündeten wurden.[2]
Merkley trat bei der Senatswahl 2008 gegen den republikanischen Mandatsinhaber Gordon H. Smith an und gewann. Seit dem 3. Januar 2009 gehört Merkley dem Senat der Vereinigten Staaten an und gewann die Wiederwahl 2014 trotz negativen Gesamttrends der Demokraten bei der zeitgleichen Halbzeitwahl mit etwa zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen gegen die Republikanerin Monica Wehby.[3]
Merkley hatte lange kein nationales Profil, zeigte sich aber während Donald Trumps erster Präsidentschaft als scharfer Kritiker der restriktiven Einwanderungspolitik Trumps, insbesondere der Trennung illegal eingewanderter Familien.[4][5] Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses bezog Merkley häufig Position gegen Trumps Außenpolitik und vertrat die USA zeitweilig bei den Vereinten Nationen.[6]
Ihm wurden Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur 2020 nachgesagt. Im November 2018 bemühte er sich darum, das Wahlgesetz des Bundesstaates Oregon dahingehend zu ändern, dass ein gleichzeitiges Antreten für zwei Positionen möglich würde. Damit würde eine Präsidentschaftskandidatur in der Vorwahl der Demokraten möglich, ohne zugleich seinen Senatssitz aufzugeben.[7] Er konnte seinen Sitz im Senat in der Kongresswahl 2020 verteidigen. Seine aktuelle Legislaturperiode im Senat des 117. Kongresses läuft noch bis zum 3. Januar 2027.[8]
Positionen
BearbeitenMerkley gilt als progressiver, eher linker Demokrat, der Präsident Barack Obama bei dessen Politik unterstützte, insbesondere bei der Gesundheitsreform Obamacare 2010. Er brachte Gesetze in den Senat ein, die für eine Unabhängigkeit der USA von Energieimporten (energy independence) und Diskriminierung auf der Grundlage der sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz sorgen sollten. Merkley setzte sich für eine Reform des Filibuster und der Wahlkampffinanzierung ein (siehe Citizens United v. Federal Election Commission).[2] Er ist ein Unterstützer des SAFE Banking Act.[9]
Im November 2018 hatte Merkley im Senat in nur 10,1 Prozent der Fälle mit der Position des Präsidenten Trump gestimmt, eine der geringsten Übereinstimmungen aller Senatoren.[10]
Weblinks
Bearbeiten- Jeff Merkley im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- Jeff Merkley beim Senat (englisch)
- Gregory Lewis McNamee: Jeff Merkley. In: Encyclopedia Britannica, 6. August 2015 (englisch; mehrfach aktualisiert)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Jeff Merkley United States senator. In: britannica.com. Abgerufen am 3. März 2021 (englisch).
- ↑ a b c Gregory Lewis McNamee: Jeff Merkley. In: Encyclopedia Britannica, 6. August 2015.
- ↑ Jeff Mapes: Jeff Merkley defeats Monica Wehby in U.S. Senate race: Oregon election results 2014. In: The Oregonian, 4. November 2014.
- ↑ Senator Jeff Merkley, a Quiet Stalwart of the Left, Has a Breakout Moment at the Border. In: The New York Times, 22. Juni 2018
- ↑ Tessa Stuart: Sen. Jeff Merkley on Trump: ‘He Has Chosen a Very, Very Dark Path’. In: Rolling Stone, 5. Juli 2018.
- ↑ Jeff Manning: ‘Ambassador’ Jeff Merkley headed to UN thanks to Trump. In: The Oregonian, 15. September 2018.
- ↑ Nigel Jaquiss: Jeff Merkley Seeks Oregon Law Change to Clear the Way For 2020 Presidential Bid. In: Willamette Week, 13. November 2018.
- ↑ Senator Jeff Merkley. In: Library of Congress. Abgerufen am 3. März 2021 (englisch).
- ↑ Julia Mueller: Senators unveil bipartisan cannabis banking legislation. thehill.com, 27. April 2023, abgerufen am 31. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Tracking Congress In The Age Of Trump. In: FiveThirtyEight.
Personendaten | |
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NAME | Merkley, Jeff |
ALTERNATIVNAMEN | Merkley, Jeff Alan |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1956 |
GEBURTSORT | Myrtle Creek, Oregon |