Jobst Wagner

Schweizer Unternehmer

Jobst Wagner (* 20. Februar 1959 in Rehau; heimatberechtigt in Bern) ist ein Schweizer Unternehmer und Mäzen.

Jobst Wagner (2015)

Nach dem Schulbesuch in Kanada, Deutschland und der Schweiz studierte Jobst Wagner von 1979 bis 1985 Rechtswissenschaften an der Universität Bern und schloss mit dem Lizenziat ab. Von 1986 an durchlief er unterschiedliche Stationen beim Polymerverarbeiter Rehau, der 1948 von seinem Vater Helmut Wagner im oberfränkischen Rehau gegründet worden war. Im Jahr 2000 übergab dieser die Leitung an seine beiden Söhne Jobst und Veit Wagner. Das Wirtschaftsmagazin Bilanz schätzt das Vermögen der Familie Wagner im Rahmen der Liste der 300 Reichsten in der Schweiz auf 800 bis 900 Millionen Franken.[1][2] Jobst Wagner ist passionierter Polospieler im Polo Club Bern, den er 2007 mitgegründet hat und dem er als Präsident vorsteht.[3] Und er sammelt Schweizer Kunst von Künstlern wie Franz Gertsch, Markus Raetz, Marcel Gähler, Julia Steiner oder Mario Sala[4] Jobst Wagner hat drei erwachsene Kinder und wohnt in Muri bei Bern.

Unternehmer

Bearbeiten

Als Präsident des Verwaltungsrats der Rehau-Gruppe leitet er einen Konzern mit über 20.000 Mitarbeitern an mehr als 170 Standorten in mehr als 70 Ländern.[5]

Das traditionsreiche Familienunternehmen ist als Systemhersteller polymerbasierter Lösungen in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie rund um den Globus aktiv.

Wagner ist Mitbegründer der «Unternehmerinitiative Hochfranken». Ziel des Zusammenschlusses ist es, grössere Aufmerksamkeit für die Region zu schaffen, die Attraktivität zu steigern und den Kontakt zwischen Unternehmen und Bevölkerung zu intensivieren.

Mäzenatentum und gesellschaftliches Engagement

Bearbeiten

Am Stammsitz Rehau in Oberfranken macht Wagner mit der Kunsthalle «Rehau Art» und den dort wechselnden Veranstaltungen und Ausstellungen die Kunst den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit zugänglich. So wurden in Rehau beispielsweise Holzschnitte von Franz Gertsch ausgestellt.

Wagner unterstützt eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen in der Schweiz. Unter anderem ist er Präsident der Stiftung Kunsthalle Bern, Stiftungsratsmitglied des Kunstmuseums Bern und Stiftung Gegenwart sowie Beiratsmitglied der Hochschule der Künste Bern. Gemeinsam mit der «Unternehmerinitiative Hochfranken» unterstützt Wagner die Internationalen Hofer Filmtage. Zudem fördert er den Schweizer Buchpreis mit jährlich 10'000 Franken.[6] Wagner war Verwaltungsrat der SMH Verlag AG, die das Autorenmagazin Schweizer Monat herausgibt, in dem er auch selber schreibt. Er ist Initiator des Thinktanks StrategieDialog21. Dieser versteht sich als Dialogplattform mit Fokus auf eidgenössisch-freiheitliche Werte und daraus abgeleiteten strategischen Ansätzen und Impulsen für die Schweiz.[7] Zusammen mit Hansjörg Wyss gründete Wagner den Verein "Vorteil Schweiz" zur Rettung der bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der Europäischen Union.[8]

Ehrungen und Auszeichnungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Macher und Mäzen. In: WirtschaftsBlatt. 9. November 2006, S. 6. (wirtschaftsblatt.at (Memento vom 26. Juli 2011 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt).
  • Tradition des Mäzenatentums – Unternehmer und ihre Sammlungen. In: Wirtschaftskurier. November 2007.
  • Eine Kapelle für die Kunst. In: Wirtschaftskurier. November 2007.
  • Farbraum voller Wucht. In: Süddeutsche Zeitung. 22. Februar 2008.
  • Kunststücke aus Rehau. In: Süddeutsche Zeitung. 25. August 2008.
  • Schweizer Standards – Aus bester Familie: 100 vorbildliche Schweizer Familienunternehmen, ISBN 978-3-03823-606-1.
  • Zwischen Kunststoff und Kunst – Jobst Wagner ist Unternehmer, Mäzen und Kunstsammler. Von seiner Passion profitiert eine ganze Region. In: wir – Das Magazin für Unternehmerfamilien. Ausgabe 2/2012. Seite 42–45.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Jobst Wagner: Auf der Sonnenseite, Wirtschaftsmagazin Bilanz, Ausgabe 06/09, 27. März 2009.
  2. 300 Reichste: Familie Wagner@1@2Vorlage:Toter Link/tools.bilanz.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Wirtschaftsmagazin Bilanz.
  3. Simon Scheidegger: Zwischen Meeting und Polo-Feld. Berner Zeitung, 4. Juli 2017, abgerufen am 20. Mai 2019.
  4. Marco Zanono: «Was will die Schweiz? Wo wollen wir hin?» Interview mit Jobst Wagner. Hrsg.: Migros-Magazin. Ausgabe 21. Zürich 19. Mai 2014.
  5. Rehau Gruppe: Das Unternehmen REHAU.
  6. Linus Schöpfer: «Manchmal frage ich mich: Was ist das eigentlich für ein Quatsch?» In: tagesanzeiger.ch. 12. Oktober 2012, abgerufen am 9. März 2024.
  7. Engagement innerhalb der «Stiftung Strategiedialog21» (Memento des Originals vom 26. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.strategiedialog21.ch, Strategiedialog21.
  8. Millionen für den Erhalt der Bilateralen. In: tagesanzeiger.ch. 5. April 2015, abgerufen am 9. März 2024.
  9. Jobst Wagner erhält die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft | Stadt Rehau. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Mai 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stadt-rehau.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.