Johann Adam Schlesinger
Johann Adam Schlesinger (* 4. Oktober 1759 in Ebertsheim; † 7. Februar 1829 in Grünstadt) war ein deutscher Maler.
Leben und Wirken
BearbeitenJohann Adam Schlesinger wurde als Sohn des Steinhauers Johann Schlesinger und dessen Ehefrau Carolina geb. Trübenbach, in dem pfälzischen Dörfchen Ebertsheim geboren. Die Malkunst hatte er von seinem Großvater Johann Trübenbach erlernt, der selbst in diesem Metier tätig war.
Der junge Künstler studierte in Berlin und heiratete die Grünstadter Bürgerstochter Catharina Barbara Becker. Mit ihr siedelte er sich in Worms an, kehrte aber bald nach Grünstadt, in die Heimat seiner Frau zurück, wo er zum Hofmaler der hier residierenden Leininger Grafen avancierte. Dort bewohnte die Familie das Eckhaus Jakobstraße/Berggasse (später Lebensmittelgeschäft Rupp).
Johann Adam Schlesinger war in der Region ein renommierter Maler; viele Bilder für Kirchen, aber auch Porträts und Stillleben stammen von seiner Hand. Für die katholische Pfarrkirche seines Domizils Grünstadt schuf er um 1800 das eindrucksvolle Hochaltargemälde „Kreuzaufrichtung“, das ihn dort bis heute unvergessen macht.[1] In der protestantischen „Friedenskirche“ der Stadt hängt ein Lutherportrait von ihm. Ebenso befinden sich Gemälde von Johann Adam Schlesinger in der Nikolauskirche von Kleinkarlbach (Kanzel und Empore) und in der Stephanskirche von Ebertsheim. Die dortige Darstellung „Luther mit dem Schwan“ gehört neben der Grünstadter „Kreuzaufrichtung“ zu seinen bekanntesten Werken. Im protestantischen Dekanatsmuseum bei der Martinskirche Grünstadt sind mehrere Schlesingerbilder ausgestellt, die aus dem Gotteshaus von Kirchheim an der Weinstraße stammen.[2] Die beiden Stillleben „mit Erdbeeren“ und „mit Johannisbeeren“ hängen in der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel in Berlin.
In den Jahren 1812 und 1813, als Worms zur Französischen Republik gehörte, ist er in der Wormser Freimaurerloge „Du Temple réédifié de l'Ámitié fraternelle“ als Mitglied nachgewiesen.
Nach Johann Adam Schlesinger ist die Grünstadter „Schlesingerstraße“ benannt. Sein Sohn Johann Jakob (1792–1855) sowie sein Bruder Johann (1768–1840) waren ebenfalls namhafte Pfälzer Kunstmaler. Der Großneffe George Forster (1817–1896) lebte als Stilllebenmaler in USA.
Zum hundertjährigen Jubiläum 2012 erhielt die Grundschule Ebertsheim den Namen: Johann-Adam-Schlesinger-Grundschule.
Literatur
Bearbeiten- Walter Lampert: „1100 Jahre Grünstadt“, Stadtverwaltung Grünstadt, 1975, Seite 383
- Georg Kaspar Nagler: „Neues allgemeines Künstlerlexikon“, Band 15, Seite 271 Fleischmann Verlag, München 1845. Scan der betreffenden Seite, Adam Schlesinger ganz am Seitenende
- „Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde“, Band 33, Darmstadt 1975, Seite 156; Scan des Eintrags über Johann Adam Schlesinger
Weblinks
Bearbeiten- Seite der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, zur Stadt Grünstadt, mit Erwähnung der beiden Gemälde von Johann Adam Schlesinger in den Kirchen.
- Seite der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, zum Dorf Kleinkarlbach, mit Erwähnung der Schlesinger-Gemälde in der Kirche
- Webseite über die Kirche von Ebertsheim, mit Erwähnung des Lutherbildes von Johann Adam Schlesinger
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Webseite des Bistums Speyer, zur Pfarrei Grünstadt, mit Erwähnung des Gemäldes „Kreuzaufrichtung“ von Johann Adam Schlesinger ( vom 27. Januar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Dekanatsmuseum Grünstadt ( vom 23. September 2007 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Schlesinger, Johann Adam |
ALTERNATIVNAMEN | Schlesinger, Adam |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 4. Oktober 1759 |
GEBURTSORT | Ebertsheim |
STERBEDATUM | 7. Februar 1829 |
STERBEORT | Grünstadt |