Johann Gottfried Bremser
Johann Gottfried Bremser (* 19. August 1767 in Wertheim; † 21. August 1827 in Wien) war ein Mediziner und Parasitologe.
Leben und Wirken
BearbeitenBremser wurde in der Schweiz und in Deutschland zum Pharmazeuten ausgebildet.[1] Anschließend studierte in Jena Medizin und promovierte dort 1796. Nach Reisen durch Deutschland, die Schweiz und Italien zog er 1797 nach Wien und studierte dort Medizin. In Wien schloss er sich dem Doktorenkollegium bei und arbeitete fortan als praktizierender Arzt in Wien. Er meldete sich freiwillig als Brigadearzt zum Freikorps der Wiener Bürgerschaft („Wiener Aufgebot“),[1] welches allerdings bis zu dem am 7. April 1797 mit den napoleonischen Truppen geschlossenen Waffenstillstand nicht mehr zum Einsatz kam.
1806 begann er im Hof-Naturalien-Cabinet (dem Vorläufer des heutigen Naturhistorischen Museums Wien) zu arbeiten, wo er 1811 Kurator wurde. 1815 reiste er zur Fortführung seiner Recherchen nach Paris. Im Jahr 1820 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[2] 1821 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[3]
Auf Veranlassung von Karl Franz Anton von Schreibers begann er im Wiener Naturalienkabinett mit dem Aufbau einer Helminthen-Sammlung.[4]
Außer seinen Arbeiten über Parasiten, darunter eine der ersten Abhandlungen über Helminthologie, publizierte Bremser über Scharlach, Kuhpocken und Masern. Er setzte sich vehement für die gesetzliche Einführung der Kuhpockenimpfung ein.
Literatur
Bearbeiten- Constantin von Wurzbach: Bremser, Johann Gottfried. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 2. Theil. Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1857, S. 131 (Digitalisat).
- August Hirsch: Bremser, Joh. Gottfr. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 305.
- Helmut Dolezal: Bremser, Johann Gottfried. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 582 (Digitalisat).
- Armin Prinz (Institut für Geschichte der Medizin der Universität Wien): Johann Gottfried Bremser (1767–1827) – Arzt, Hygieniker, Helminthologe. In: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Tropenmedizin und Parasitologie. Band 12, 1990, S. 243–254 (zobodat.at [PDF; 6 MB]).
- Helmut Sattmann, Christoph Hörweg, Verena Stagl: Johann Gottfried Bremser (1767–1827) und die Kuhpockenimpfung. In: Wiener klinische Wochenschrift. Band 126, Nr. 1, 1. April 2014, S. 3–10, doi:10.1007/s00508-013-0445-9.
- Verena Stagl, Helmut Sattmann: Der Herr der Würmer. Leben und Werk des Wiener Arztes und Parasitologen Johann Gottfried Bremser (1767–1827). Böhlau, Wien u. a. 2013, ISBN 978-3-205-78921-5.
Weblinks
Bearbeiten- Johann Gottfried Bremser. In: ZOBODAT.at. OÖ Landes-Kultur GmbH (mit Publikationsliste).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Helmut Sattmann, Christoph Hörweg, Verena Stagl: Johann Gottfried Bremser (1767–1827) und die Kuhpockenimpfung. In: Wiener klinische Wochenschrift. Band 126, Nr. 1, 1. April 2014, S. 3–10, doi:10.1007/s00508-013-0445-9.
- ↑ Mitgliedseintrag von Johann Gottfried Bremser bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. Februar 2016.
- ↑ Mitgliedseintrag von Johann Gottfried Bremser (mit Bild) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 7. Februar 2016.
- ↑ Helmut Sattmann, Robert Konecny, Verena Stagl: Die Geschichte der Helminthensammlung am Naturhistorischen Museum in Wien. In: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Tropenmedizin und Parasitologie. Band 22, 2000, S. 83–92 (zobodat.at [PDF; 7,7 MB]).
Personendaten | |
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NAME | Bremser, Johann Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | Mediziner und Parasitologe |
GEBURTSDATUM | 19. August 1767 |
GEBURTSORT | Wertheim |
STERBEDATUM | 21. August 1827 |
STERBEORT | Wien |