Johann Heel (* 15. August 1685 in Pfronten-Ried; † 31. März 1749 in Göggingen) war ein süddeutscher Barockmaler. Seine Arbeiten sind überwiegend im heutigen Bayerisch-Schwaben zu finden.

 
Verlobung Mariens, im Hochaltar der Zunftkirche in Bichelbach

Heel kam als ältester Sohn des wohlhabenden Pfrontener Fuhrunternehmers, Bräuers, Gast- und Landwirts Martin Heel zur Welt. Durch den frühen Tod seiner Mutter und die zweite Eheschließung des Vaters verlor er jedoch seinen Anspruch auf die elterliche Gastwirtschaft. Johann konnte deshalb einen Beruf erwählen, der voll seiner Neigung und künstlerischen Begabung entsprach. Dass eine derartige Veranlagung in der Familie gegeben war, zeigte sich auch bei seinem jüngeren Halbbruder Peter Heel (1696–1767), der Bildhauer wurde.

Am 29. September 1699 begann Johann Heel eine vierjährige Malerlehre bei Johann Georg Knappich (1637–1704) in Augsburg. Nach dem Tod seines Lehrmeisters erfolgte am 14. September 1704 der Freispruch durch dessen „Vetter“, dem Maler Johann Rieger. 1717 heiratete Heel die Maria Anna Schneider von Pfronten-Röfleuten, eine Schwester der Frau seines Halbbruders Peter. Mit ihr kaufte er am 29. März 1717 das ehemalige „Bühlersche Gartengut“ in Göggingen bei Augsburg. Dort kam dann 1722 sein Sohn Johann Baptist Heel zur Welt, der auch Maler wurde.

 
Himmelfahrt Mariens, Fresko in der Pfarrkirche Hohenfurch

Für seine Bilder verwendete er, wie viele andere Maler der damaligen Zeit, auch Stichvorlagen von Johann Georg Bergmüller (1688–1762). Motive des mit Heel gleichaltrigen Cosmas Damian Asam (1686–1739) kommen ebenfalls in Heels Werk vor. Dass Heel als untergeordneter Mitarbeiter auch an Asams Großaufträgen in Weingarten (1718) und Aldersbach (1720) beteiligt war, lässt sich lediglich vermuten, bislang aber nicht nachweisen.

Fresken

Nur wenige der Fresken Johann Heels sind unverändert erhalten geblieben. Die meisten wurden bei Restaurierungen im barockfeindlichen 19. Jahrhundert ungünstig verändert oder gar übermalt. Auch spätere Freilegungen verhalfen ihnen nicht mehr zu ihrem ursprünglichen Aussehen. An den Arbeiten ab etwa 1740 könnte auch Heels Sohn Johann Baptist beteiligt gewesen sein. Wenn nichts anderes angegeben ist, handelt es sich bei den aufgeführten Arbeiten um die Gesamtfreskierung in der jeweiligen Kirche.

  • um 1710: Bichlbach/Tirol: Zunftkirche zum hl. Josef Z
 
Muttergottes mit Heiligen, Deckenfresko in der Pfarrkirche Mauerstetten
Tafelbilder

Hier handelt es sich mehrheitlich, aber nicht ausschließlich, um Altarblätter. In Klammer wird die Anzahl der jeweils von Johann Heel gemalten Bilder angegeben.

Fassarbeiten
  • 1735/36: Bobingen: Pfarrkirche St. Felicitas (Hochaltar) A
  • 1737: Batzenhofen: Pfarrkirche St. Martin (Vergoldungen) A

Anmerkung: In den Abschnitten Fresken, Tafelbilder und Fassarbeiten werden folgende Abkürzungen verwendet: A = archivalisch belegte Arbeit, S = signierte Arbeit, D = datierte Arbeit, Z = Zuschreibung (nur Zuschreibungen, die als sicher gelten)

Literatur

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  • Herbert Wittmann: Johann Heel (1685–1749) – der Gögginger Maler aus Pfronten (Fresken). In: Jahrbuch des Historischen Vereins „Alt Füssen“. Alt Füssen 2002, ISSN 0939-2467, S. 73–126
  • Herbert Wittmann: Johann Heel (1685–1749) – der Gögginger Maler aus Pfronten – seine Tafelbilder. In: Jahrbuch des Historischen Vereins „Alt Füssen“. Alt Füssen 2003, ISSN 0939-2467, S. 62–96
  • Alois Epple: Johann Heel malte auch nach Stichen von Johann Bergmüller. In: Jahrbuch des Historischen Vereins „Alt Füssen“. Alt Füssen 2003, ISSN 0939-2467, S. 47–61
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Commons: Johann Heel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien